Unter 50-Sitzer
Älter als 7 Tage

Die Zukunft ist leicht und hat einen kleinen Fußabdruck

Heart Aerospace ES-19
Heart Aerospace ES-19, © Heart Aerospace

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MÜNCHEN - Etwa 1.900 Flugzeuge westlicher Hersteller mit einer Sitzkapazität von 50 oder weniger sind derzeit weltweit im Einsatz - Tendenz stark sinkend. 80 Prozent der Hersteller produzieren nicht mehr. Doch einiges deutet darauf hin, dass dieser Bereich der Luftfahrt vor einer Renaissance steht.

Die Corona- und die Klimakrise haben das Interesse von Airlines an kleineren und effizienteren Flugzeugen gesteigert. Manager und Flugplaner denken dabei meist in Kategorien von 80 bis 100 Sitzen. Für Inselstaaten und andere schwer zugängliche Weltgegenden Dimensionen, die sich in dieser Größenordnung bei aller Effizienz nur schwer bedienen lassen.

Obwohl laut dem stellvertretenden Vertriebs- und Marketingchef der Deutschen Aircraft, José Costas, etwa ein Drittel der Flughäfen weltweit nur mit kleineren Turboprops angeflogen werden können, sind ATR mit der ATR 42-600, Viking Air mit der DHC-6 400 Twin Otter und PT Dirgantara Indonesia derzeit die einzigen Hersteller, die im Segment 19-49 Sitze produzieren - auf konventionelle Weise.

Doch auf der Suche nach Wegen, die Fliegerei nachhaltiger zu gestalten, kristallisieren sich Turboprops in diesen Monaten als zukunftsweisende Testlabors und Plattformen mit einem erheblichen Marktpotenzial heraus.

"Technologische Neuentwicklungen im Bereich elektrischer Antriebe und 3D-Druck könnten den Markt der kleinen Regionalflugzeuge verändern", sagt Doug Kelly von der Beratungsgesellschaft AVITAS. "Die Flugzeug- und Triebwerksbauer arbeiten alle an elektrischen Varianten. Das Ziel besteht darin, klein zu starten und dann vielleicht größere Turboprops mit einer größeren Reichweite zu entwickeln."

Gerade bei den kleineren Modellen könnte es auch eine Option sein, die bestehende Flotte auf Elektro- oder Wasserstoffantriebe umzurüsten. Der Verbund aus Air Nostrum, Volotea und dem Flugzeugtechnikunternehmen Dante Aeronautical etwa strebt bis 2024 die Zertifizierung eines entsprechenden Retrofitpaketes für Jets mit neun bis neunzehn Sitzen an.

Hoffnungsträger D328

Die Deutsche Aircraft arbeitet an einer Neuauflage der D328 mit grünem Anstrich. "Die D328 ist das beste Flugzeug, um den Wandel hin zu ökologischer Nachhaltigkeit einzuleiten", sagt José Costas. "Sie ist klein genug, um als Testlabor zu dienen und groß genug, um mit den Weiterentwicklungen und zukünftigen Technologien wirtschaftlich nützlich und tragbar zu sein."

Auch ZeroAvia nutzt eine Dornier - hier die 228 - als Plattform, um ein wasserstoffbetriebenes Flugzeug zu entwickeln. Heart Aerospace entwickelt einen neuen elektrischen Turboprop. Dass daran Bedarf besteht, zeigen bereits eingegangene Bestellungen für den ES-19: zwanzig für Finnair, 100 für United Airlines.
© aero.de | Abb.: Heart Aerospace | 29.08.2021 07:48

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Beitrag vom 30.08.2021 - 10:01 Uhr
was ist ein "elektrischer Turboprop"?

Den gibt es nicht, den Ausdruck liest man aber öfter. Die Designs mit schmalem Cowling hinter einem Propeller sehen sich halt sehr ähnlich.
Zudem klingt "elektrisches Propellerflugzeug" vielleicht zu uncool, auch wenn es richtiger wäre.
Beitrag vom 30.08.2021 - 09:55 Uhr
Finnair has signed a letter of interest with pioneering Swedish sustainable aviation company Heart Aerospace. Finnair has *not* placed an order for 20 aircraft.
Beitrag vom 29.08.2021 - 15:47 Uhr
Vielleicht habe ich ja etwas falsch verstanden. Aber was ist ein "elektrischer Turboprop"?

Turboprop steht m. E. für durch eine Turbine angetriebene Propeller.

Wie funktioniert eine elektrische Turbine?

Aber im Artikel ist wohl noch mehr durcheinandergeraten ...


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