Crewengpässe bei Lufthansa
Älter als 7 Tage   EXKLUSIV 

"Nicht mehr in der Lage, alle Umläufe zu bereedern"

Lufthansa Airbus A330-300
Lufthansa Airbus A330-300, © Lufthansa

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FRANKFURT - Lufthansa ringt vor den Feiertagen mit akuten Crewengpässen auf der Langstrecke. Die Airline hat kurzfristig mehrere Verbindungen in die USA gestrichen. Auf der Frankfurter A330/A340-Flotte fehlen Lufthansa Piloten - die Airline registriert eine "extrem hohe Krankenquote".

Lufthansa leidet unter einer angespannten Bereederungssituation. "Im Besonderen in der Zeit vom 23. bis 26.12.2021 würden wir uns freuen, wenn der ein oder andere noch einen Umlauf übernehmen kann", wendet sich die Airline hilfesuchend an ihre A330- und A340-Piloten in Frankfurt.

Umläufe mit Quarantänepflicht und der "Peak an Flügen Mitte Dezember bis Anfang Januar" haben Lufthansa demnach bereits bei Erstellung der Dienstpläne "extreme Schwierigkeiten" bereitet.

"Nun sehen wir uns aufgrund erhöhter Krankheitsquoten nicht mehr in der Lage, alle Umläufe zu bereedern", heißt es in dem Aufruf, der aero.de vorliegt. "Die Crewdisposition arbeitet bereits an Szenarien zur Ausdünnung des Flugplans."

Lufthansa sagt Flüge ab

Inzwischen hat Lufthansa mehrere Interkontflüge gestrichen. Davon seien in der Zeit vom 23. bis 26. Dezember vor allem US-Ziele wie etwa Boston, Houston und Washington betroffen, beschrieb ein Lufthansa-Sprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa die Lage. Auch ein Japan-Umlauf ist abgesagt. Lufthansa will betroffene Passagiere umbuchen.

"Wir haben mit einem sehr großen Puffer geplant", sagte der Sprecher. "Der reicht aber für die extrem hohe Krankenquote nicht aus."

In Europa ist der Weihnachtsflugverkehr voll angelaufen. Insbesondere die Direktfluganbieter Easyjet (+41 Prozent im Vergleich zur Vorvorwoche) und Wizz Air (+75 Prozent) bauten ihr Angebot in der Vorweihnachtswoche (16.-22 Dezember) deutlich aus, wie aus Zahlen der Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol hervorgeht.

Wizz, SAS und Ryanair boten auch mehr Verbindungen an als in der gleichen Woche des Vorkrisenjahres 2019. Davon ist die Lufthansa weit entfernt mit 21 Prozent weniger Flügen als vor zwei Jahren. Kurzfristig baute sie ihr Programm nur um 1 Prozent aus.

Dicke Luft vor Weihnachten

Zwischen Lufthansa und Piloten der Kerngesellschaft herrscht derzeit Eiszeit - Management und Gewerkschaft streiten über die künftige Kostenstruktur der Kerngesellschaft. Der Konzern hat vergangene Woche die seit vier Jahren gültige Flottenzusage gekippt.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 23.12.2021 07:24

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Beitrag vom 11.01.2022 - 16:23 Uhr
Das wird sich aber so schnell nicht mehr ändern, oder? Ich meine das mit den abgespeckten Konditionen.

Abwarten, einfach mal abwarten. Der gravierende Personalmangel ist überall. Kein Ladeteam da, weil keine Leute, keine Rampe da, weil gerade keiner verfügbar. Kein Catering Cleaning etc etc.
Gerade im Low Pay Bereich kommen die Leute, die woanders einen neuen Job gefunden hatten, NICHT mehr zurück ! Und das wird Geld kosten, Minimum Lohn i H von 12 Euro auch. Gerade in diesem Bereich.

Bereederungsproblematik und Flugpersonal ( CAB UND COCKPIT ) melden sich nicht mehr bereit. Es langt. Ich sehe es genauso wie der Kollege, der sagt " gehe ich ans Telefon ?". NEIN tue ich nicht.
Ich auch hab frei und könnte fliegen, ...
Mein Fazit: Nee, bestimmt nicht.
Sonst höre ich ja auch nur ich sei ein Kostenfaktor und eigentlich über. Na denn nehme ich meinen Kostenfaktor und bin mal zu Hause.

viele Airlnies streichen Strecken, weil sie nicht bereedert werden können- das ist Fakt, und was wird am nächsten Tag veröffentlicht:

LH streicht Flüge WG OMIKRON. Ja klar. Buchungsrückgang etc. Ist genauso ein BS wie die Coronaentschuldigungen, für fehlendes hier und da.

Fakt ist die Kisten sind soweit voll!!!!

Waren sie übrigens auch im November ausserhalb d Ferienzeiten. Die Preise f ein Ticket ziemlich hoch, weil mangelndes / ausgedünntes Angebot.
Finde ich ja alles super, nur dann diese Fake News alles sei so schlecht.
Hat einen Moment gedauert, bis die Zahlen verfügbar waren. Habe mich damals schon gewundert, dass die Kisten voll sein sollen. Vielleicht der ein oder andere Flug, aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Von Mitte November bis heute war der SLF Wochenschnitt zwischen 55 und 65%. Um eine volle B748 nach GRU auf 65% runter zu rechnen, müssen schon eine ganze Reihe von Flügen im gleichen Zeitraum ziemlich leer gewesen sein. Wenn 65% voll ist, was war dann der SLF in 2019 von 85%? Supervoll?
Das war die Grundlage für Ihre Argumentation, wie gut es der Firma doch ginge und alles um Reduzierungnur Fake News. Nun ja, kann man machen.
Beitrag vom 26.12.2021 - 22:12 Uhr
Das ist unter Garantie auch schon bei Onkel Spohr angekommen,wo man sich nun etwas wundert,dass beim menschlich so toll aufgestellten "startup" discover die F/O´s und eine ganze Armada TRI/TRE´s schon wieder das weite suchen.

Einen ehemals großen Laden durch kleiner machen,besser aufzustellen hat übrigens noch nie geklappt,auch das wird Onkel Spohr wissen...

Also eines muss man CS lassen. Spezlwirtschaft oder Vitamin B gibt es da nicht. shuttle737 ist sein Neffe, wird aber genau so behandelt wie alle anderen. Respekt, Carsten.

Dieser Beitrag wurde am 26.12.2021 22:13 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.12.2021 - 18:07 Uhr
Ja ja,die Zeit wird´s zeigen...
Klar, wer denn auch sonst.
meine Prognose...
Die Prognose ... geht in die Hose.
Das ist unter Garantie auch schon bei Onkel Spohr angekommen,wo man sich nun etwas wundert,dass beim menschlich so toll aufgestellten "startup" discover die F/O´s und eine ganze Armada TRI/TRE´s schon wieder das weite suchen.
Der LH Konzern ist nun mal nicht das Sozialamt, und so langsam müssen das auch die stärksten Ignoranten zur Kenntnis nehmen.
Im Ausland wird vielerorts in großer Zahl eingestellt,zu Konditionen wie vor Corona.
Das war vor vielen Jahren auch schon so, und trotzdem ist so gut wie keiner von LH dorthin gegangen. Und viele andere haben letztes Jahr die andere Seite der Medaille kennenlernen müssen. Und angeblich wird man dort gehalten wie ein Tier, woanders werden keine Europäer eingestellt und wieder woanders gibt es wieder andere Nachteile, so dass das Geld am Ende nicht zieht.
Hatte die Tage erst ein Gespräch mit jemand,der dafür zuständig ist,der meinte,sie müssten jetzt möglichst viele erfahrene Leute einstellen und freuen sich über die hohe Anzahl an Bewerbungen (mehr als je zuvor) da sie davon ausgehen,dass ab spätem Frühjahr keine erfahrenen Piloten mehr verfügbar sind.
Ist doch klar. Je mehr Bewerber, desto größer die Auswahl. Und wenn beide das gleiche können dann nehme ich doch den günstigeren Bewerber. Oder können Sie uns erklären warum sich die LH Top-Performer das antun mit CS. Ach ja, ach ja, die Senioritätsliste. Aber wenn ich da ganz unten bin und trotzdem mehr Geld bekomme als bei CS, dann ist das doch unschlagbar gut.
Einen ehemals großen Laden durch kleiner machen,besser aufzustellen hat übrigens noch nie geklappt,auch das wird Onkel Spohr wissen...
Sicher weiß er das. Er will keinen großen Laden klein machen, sondern wettbewerbsfähiger. Wenn das nicht geht, muss er eben einen kleinen Laden größer machen. Da ist er glaub ich dabei. Der Rest ist nur die Konsequenz daraus.
Was meiner Meinung nach im LH Konzern fehlt,ist allerdings immer noch dass endlich mal an einem Strang gezogen wird,dafür sollte sich KTV (PPV) Personal schon mal mehr Gedanken machen,ob es mittelfristig nicht doch besser wäre,zum gemeinsamen Vorteil ein bißchen abzugeben und dafür das eigene Boot zu vergrößern...
Kommt nur darauf an was man in dem Boot alles an Zubehör haben will und wer das finanzieren soll. Da beißt sich wohl die Katze in den eigenen Schwanz.
Die Ausspielerei der ganzen AOC´s,d.h dessen Ende müsste die oberste Priorität einer Gewerkschaft sein,aber wie gesagt,zurücklehnen und abwarten...
Abwarten ist immer gut. Wenn genügend Zeit dafür da ist.
Wünsche allen ein hoffentlich besseres 2022
Schließe mich an.


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