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Frontier Airlines und Spirit Airlines verweisen Alaska Airlines und JetBlue Airways auf die Plätze - durch eine 6,6 Milliarden US-Dollar schwere Fusion entsteht eine neue Nummer 5 im US-Airlinemarkt. Frontier Airlines wird mit 51,5 Prozent die Mehrheit im neuen Unternehmen halten.
Der Deal wird auch in Europa aufmerksam verfolgt, zumal im Hintergrund Bill Franke die Strippen zieht. Franke ist Chef der US-Airlineschmiede Indigo Partners, einem Kerninvestor der ungarischen Billigairline Wizz Air.
"Was gerade in den USA passiert ist, wird auch in Europa passieren", ordnete ein M&A-Manager einer großen europäischen Airline den Deal gegenüber aero.de ein. "Statt Verdrängungsstrategien werden wir im Günstigsektor Fusionen sehen."
Frontier Airlines und Spirit Airlines rechnen mit jährlichen Einsparungen von 500 Millionen US-Dollar: Airbus-Flotten, Netze und Vergütungsstrukturen werden sich laut Franke gut unter ein gemeinsames Dach integrieren lassen.
"Konsolidierung im Low-Cost-Markt ist etwas völlig anderes ein Lufthansa-Einstieg bei ITA", sagte der Insider. "Billigairlines versuchen eher, Fusionen zu vermeiden, weil Integration sehr schnell sehr komplex werden kann. Nur haben sich die Spielregeln geändert - Investoren und Banken werden nach der Krise stärker auf operative Margen als auf schieres Wachstum achten."
Übernahmeziel: Easyjet
Nach Einschätzung der Investmentbank Credit Suisse könnte die Fusion von Spirit Airlines und Frontier Airlines zur Blaupause für einen ähnlichen Deal in Europa mit Beteiligung der ungarischen Billigairline Wizz Air werden. Indigo Partners hatte 2021 seinen Anteil an Wizz Air halbiert, kontrolliert aber immer noch 8,5 Prozent der Airline.
Wizz Air hatte Easyjet nach Medieninformationen 2021 eine Übernahme in einem Aktiendeal vorgeschlagen. Easyjet parierte die Offerte und nannte keine weiteren Details. Eine "Easy-Wizz" könnte mit Netzen in West- und Osteuropa zum Marktführer Ryanair aufschließen.
Der irische Preisbrecher stellt sich bereits auf eine Konsolidierungswelle ein. "Am Ende wird es dazu kommen", sagte Ryanair-Chef Eddie Wilson aero.de im Dezember.
© aero. | Abb.: Wizz Air | 10.02.2022 14:25
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