Ukraine-Krieg
Älter als 7 Tage   EXKLUSIV 

Wie Lufthansa Cargo jetzt einen Bogen um Russland macht

Lufthansa Cargo Boeing 777F
Lufthansa Cargo Boeing 777F, © Lufthansa Cargo

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FRANKFURT - Lufthansa Cargo weicht wegen der russischen Ukraine-Invasion auf andere Routings aus. Nach aero.de-Informationen will die Lufthansa-Frachtsparte ihr Flugangebot von und nach Asien nicht einschränken - und wird dafür vielleicht an einen alten Stopppunkt in Nordamerika zurückkehren.

Die EU-Staaten sperren wegen der russischen Aggression gegen die Ukraine ihren Luftraum für russische Airlines. Im Gegenzug hat Russland europäischen Airlines am Montag den Ein- und Überflug verboten.

Lufthansa Cargo ist für diesen Fall gewappnet. Schon Mitte letzter Woche liefen in der Frankfurter Cargo-Zentrale "intensivste Vorbereitungen" auf eine Luftraumblockade in Russland, sagte ein Insider aero.de am Montag. Gespräche mit Piloten über längere Dienst- und Umlaufzeiten sind in vollem Gang.

Aufgrund "der aktuellen und sich abzeichnenden regulatorischen Situation" hatte Lufthansa Flüge nach Russland und Überflüge über russisches Staatsgebiet schon am Samstag eingestellt. Die Maßnahme gilt zunächst für sieben Tage, Lufthansa Cargo stellt sich intern bereits auf eine längere Nutzung der Ausweichrouten ein.

"Die China-Ops wird weiter über Seoul geführt", sagte der Insider. Auf der Linie von und nach Hongkong plant Lufthansa Cargo in Bangalore einen Zwischenstopp. Weil derzeit viele Airlines Wege an Russland vorbei suchen, sind die südlichen Ausweichrouten stark frequentiert - und mit Flügen über Kasachstan ebenfalls nicht ohne weltpolitisches Restrisiko.

Über Alaska nach Japan

Lufthansa Cargo prüft daher, Japan über Alaska anzufliegen, sagte der Insider. Der Tankstopp könnte "entweder in Anchorage oder Fairbanks" erfolgen.

Der Anchorage Ted Stevens Airport spielte im Kalten Krieg eine strategische Rolle im Luftverkehr zwischen dem Westen und Asien - Frachtairlines nutzen Anchorage auch heute noch gerne als Tankstelle, um das Verhältnis von Tankreichweite und Ladegut zu optimieren.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" verzeichnet Anchorage seit letzter Woche vermehrt Anfragen weiterer Airlines, die jetzt die Alaska-Route wiederentdecken. Ganz neu wäre ein Stopp in Alaska auch für Lufthansa Cargo nicht - Boeing 747F und MD-11F der Airline hatten in der Vergangenheit regelmäßig in Anchorage nachgetankt.

Lufthansa pflegt in Asien Joint Ventures mit Air China, All Nippon Airways und Air China. Das Netzwerk gibt Lufthansa im Passagier- und Frachtgeschäft laut Kennern Spielraum. Notwendige Umwege und enge Korridore könnten unterdessen die ohnehin seit Monaten hohen Luftfrachtraten weiter anheizen.
© aero.de | 28.02.2022 15:20

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Beitrag vom 05.03.2022 - 10:07 Uhr
Die Kommentare hier sind wirklich sehr lustig. Entsprechen aber der realen Situation in unserem Europa nicht. Einfach nur peinlich, pfui!!!

Ach herrjeh ... man kann es auch falsch verstehen wollen. Nur mal am Rande ... es gibt hier Leute die über die Vergangenheit reden können und die Gefahr eines Atomkrieges aus genau dieser Zeit noch kennen. Was meinst Du, warum damals man auch über Alaska geflogen ist? Wegen des Essens war es garantiert nicht. Man muss eine Realität so bitte sie auch ist auch akzeptieren können. Sonst wird das Leben sehr schnell sehr bitter. Peinlich und pfui sehe ich in diesem Kontext nur bei der Verwendung dieser Wörter im Kontext.
Beitrag vom 04.03.2022 - 05:42 Uhr
Ha ! Den Heilbutt im "Pike's landing", das Bier im "Clondike", das 2 pounder steak im "Turtles" und den Rest gibt es bei "Fred Meier's" gegenüber von Sophie Station. Lasst mich wissen, ob das Loch im Zaun noch als Abkürzung zum "Clondike" nutzbar ist.

Diese grässliche pinkfarbene Holzhütte ist schon längst abgerissen…
Beitrag vom 02.03.2022 - 13:44 Uhr
Die Kommentare hier sind wirklich sehr lustig. Entsprechen aber der realen Situation in unserem Europa nicht. Einfach nur peinlich, pfui!!!

Ich finde das nicht peinlich.
Der Krieg in grausam und verachtenswert. Wer dem was gutes abgewinnen kann, ist für mich mehr als peinlich d.h. da fallen mir noch andere Begriffe ein ABER das Leben ist nun mal nicht nur Krieg und wenn ich hier den ganzen Tag depressiv bin wegen Krieg, dann brauche ich bald ein Doktor. In alten Erinnerungen zu schwelgen (auch wenn der Krieg oder besser die Wirtschftssanktionen Auslöser sind) ist für mich OK. Nur weil Krieg in Europa ist, werde ich nicht aufhören gutes Essen gut zu finden.


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