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Flugbegleiter pochen auf Tarifierung von Eurowings Discover

Eurowings Discover Airbus A330
Eurowings Discover Airbus A330, © Lufthansa

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FRANKFURT - Eurowings Discover produziert an den Konzerndrehkreuzen Frankfurt und München zu geringeren Kosten als Lufthansa. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO will die Kostenschere im Lufthansa-Verbund nicht weiter aufgehen lassen - und drängt auf eine Tarifierung des Ferienfliegers.

Elf Airbus A330 und mindestens zehn A320: Eurowings Discover wird 2022 eine respektable Flottengröße erreichen. Mit der Flotte wächst der Druck vom Flugpersonal.

"Der Start-up-Charme der Eurowings-Discover ist verbraucht", erneuerte die stellvertretende UFO-Vorsitzende Anja Bronstert am Donnerstag Forderungen nach einer zügigen Tarifierung der Airline. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort brauchen nun ein Minimum an sozialer Absicherung."

Die Kabinengewerkschaft hat Eurowings Discover zur Aufnahme von Tarifverhandlungen aufgefordert, um "branchen- und standortgerechte Arbeits- und Vergütungsbedingungen" durchzusetzen.

"Nachdem UFO zusammen mit der Vereinigung Cockpit bereits erfolgreich Betriebsratswahlen in der Eurowings Discover eingefordert hat, ist dies aus unserer Sicht der nächste logische Schritt, um den Lufthansa-Konzern an die in Deutschland übliche sozialpartnerschaftliche Verantwortung zu erinnern”, sagte Maximilian Kampka, Referent Tarifpolitik bei UFO.

Eurowings Discover erhält Betriebrat

Eurowings Discover will sich dem Thema Tarifierung laut Konzernkreisen grundsätzlich nicht verschließen. Gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters" verwies die Airline zunächst auf die für den 13. April angesetzte Betriebsversammlung zu Gründung eines Betriebsrats.

Lufthansa hatte nach aero.de-Informationen bei Eurowings Discover zwischenzeitlich mit einiger Fluktuation in der A330-Flotte zu kämpfen - mehrere gerade erst eingestellte Pilotinnen und Piloten wechselten zu Condor.
© aero.de | Abb.: Eurowings Discover | 11.03.2022 05:23

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Beitrag vom 13.03.2022 - 15:50 Uhr
Eine Frage werte Mitforisten,

wechseln sie eigentlich häufiger ihre Unterwäsche als Spohr das AOC?
Beitrag vom 13.03.2022 - 08:18 Uhr
Dass ein neues AOC ohne Tarivvertrag mit Angestellten ohne "alte" Rechte und Incentives erst mal rechnerisch billiger ist glaube ich ja gerne.
Auch dass man Teilbetriebe gegeneinander ausspielen kann oder eine Teilbetrieb mit Zusagen eines anderen Teilbetriebs erpressen kann, mag manchem als legitime Optimierung einer Geschäftsführung erscheinen.

Aber jedes neue AOC, jede Segmentierung der Belegschaft macht die Aufbau-Organisation größer und komplexer (und damit teurer) und erzeugt Redundanzen in der Ablauf-Organisation (ebenfalls teuer).
Diese Kosten für mehr und kompliziertere Prozesse werden auch nicht einfach auf "Komplexität" verbucht, sondern Abteilungen/Tätigkeiten wie Personalführung, Training, Rufbereitschaften, etc. werden mit jedem neuen AOC schwieriger und damit schleichend etwas teurer.
Das kommt aber darauf an. Wenn die OPS ohnehin an unterschiedlichen Standorten sind, fallen die Extrakosten ohnehin an, Training, Bereitschaft, Verwaltung usw. Es ginge da nur um die tatsächlichen Extrakosten für ein eigenes AOC. Das ist zunächst die Anmeldung und welche Verwaltungskosten tatsächlich zusätzlich sind, kann man nur schwer abschätzen. Gibt es eine zentrale Flottenverwalteung ode macht das jede Einheit für sich? HR ist zB zentral in Krakow, da entstünden keine zusätzlichen Kosten usw. Das ist schwer einzuschätzen. Wenn man mal unterstellt, die Flieger, die in die neue CLH wechseln mit 350 Piloten und jeder Pilot kostet im Jahr 10.000,-€ weniger als bei der Mainline, dann sind das schon mal 3,5Mio auf der Habenseite. Dafür gibt es eine Menge Verwaltung.
Nicht mal, ob das Gründen neuer AOCs einer Strategie entspricht oder mittlerweile einfach Gewohnheit geworden ist :)
Ja, so könnte man das sehen ;-) Scheint aber aktuell das Mittel der Wahl zu sein.

Zumindest das in der Presse am meisten berichtete ...

Aber ich sags mal so: Das Ziel dieser Strategie scheint weder eine vereinfachte Struktur der Firma noch ein reduzierter Verwaltungs-Overhead oder geringere strukturelle Kosten zu sein...
Das Ziel sind die Stückkosten. Das man da in einem Bereich Umwege geht ist ja nicht unüblich, was läuft schon perfekt. Unter dem Strich zählt nur, was insgesamt hinten rauskommt.

Stimmt, das wären dann die Stückkosten über die gesamte LH Group hinweg summiert/gemittelt.
Leider werden die meisten Geschäftsberichte der letzten 10 Jahre derartig von sog. Einmalkosten dominiert, dass da schwierig eine Aussage möglich ist.
Ich hatte das jetzt nicht auf die Group bezogen, eher auf die Einheit wie EW oder LHA. Aber im Prinzip läuft esd darauf hinaus.
Da werden dann jeweils verminderte Ergebnisse mit Anlaufkosten oder Abschreibungen oder Kosten für Restrukturierungen, Abfindungen, Übernahmen, Gründung oder Abwicklung von Joint Ventures, etc. begründet.
Die Sonderkosten und die operativen Ergebnisse werden aber schon separat ausgewiesen.
Wenn ich die LH Geschäftsberichte lese, habe ich da immer den sprichwörtlichen Hütchenspieler im Kopf. Nein lieber Aktionär, auch dieses Jahr ist Dein Gewinn nicht unter _diesem_ Hütchen :)
Das müssen Sie unter die Hütchen vor Coron schauen ;-)
Was man so recherchieren kann sind die Startkosten für ein neues AOC überschaubar, die Verwaltungskosten und regelmäßige Gebühren fallen so oder so an. 40+ Flugzeuge auf GWI Kosten abzusenken scheint da Incentive genug zu sein.

So scheint es zumindest die LH Leitung zu sehen. Ich habe da wie oben geschrieben bei den Verwaltungskosten so meine Zweifel, kann das aber anhand von öffentlich verfügbarem Material nicht belegen.
Ich habe dazu nur einen Artikel gefunden (weiß aber nicht mehr wo) Da wurden OneAOC und MultiAOC egegnübergestellt. Es gibt da keine universelle Aussage, hängt von der Situation ab. Ich bleibe da dran, finde das durchaus spannend und vielleicht löst sich das hier ja mal auf. Möglicherweise ist MultiAOC durchaus kreativ ;-)
Beitrag vom 12.03.2022 - 10:17 Uhr
Ob es der UFO dabei wirklich um eine Tarifierung der Mitarbeiter bei Discover geht oder mehr um die Sicherung des status quo bei anderen AOCs sei mal dahingestellt.

So wie sich der AOC Verhau der LH Group aktuell darstellt, bedingt das EIne wohl das Andere ...
Woran messen Sie denn den Erfolg/Misserfolg der AOC Stategie?
Über Erfolg/Misserfolg habe ich doch gar nicht geurteilt.
In dem Begriff Verhau steckt schon ein Urteil drin ;-)

Ah, OK, war so nicht gemeint. Ich nutze das mehr als Synonym für "unnötig komplex"

Wenn man den Erfolg einer Strategie einschätzen will, muss man dafür zuerst das Ziel kennen, das mit dieser Strategie erreicht werden sollte.
Was das Ziel der LH GF ist, ob es überhaupt ein Ziel gibt, und inwieweit diese Strategie ihr Ziel erreicht hat kann ich nicht beurteilen.
Das Ziel ist aber doch kein Geheimnis, alles mehrfach öffentlich kommuniziert. Die Stückkosten sollen runter, in allen Bereichen. Und die Startegie auch, wir werden das machen, egal wie.

Dass ein neues AOC ohne Tarivvertrag mit Angestellten ohne "alte" Rechte und Incentives erst mal rechnerisch billiger ist glaube ich ja gerne.
Auch dass man Teilbetriebe gegeneinander ausspielen kann oder eine Teilbetrieb mit Zusagen eines anderen Teilbetriebs erpressen kann, mag manchem als legitime Optimierung einer Geschäftsführung erscheinen.

Aber jedes neue AOC, jede Segmentierung der Belegschaft macht die Aufbau-Organisation größer und komplexer (und damit teurer) und erzeugt Redundanzen in der Ablauf-Organisation (ebenfalls teuer).
Diese Kosten für mehr und kompliziertere Prozesse werden auch nicht einfach auf "Komplexität" verbucht, sondern Abteilungen/Tätigkeiten wie Personalführung, Training, Rufbereitschaften, etc. werden mit jedem neuen AOC schwieriger und damit schleichend etwas teurer.

Nicht mal, ob das Gründen neuer AOCs einer Strategie entspricht oder mittlerweile einfach Gewohnheit geworden ist :)
Ja, so könnte man das sehen ;-) Scheint aber aktuell das Mittel der Wahl zu sein.

Zumindest das in der Presse am meisten berichtete ...

Aber ich sags mal so: Das Ziel dieser Strategie scheint weder eine vereinfachte Struktur der Firma noch ein reduzierter Verwaltungs-Overhead oder geringere strukturelle Kosten zu sein...
Das Ziel sind die Stückkosten. Das man da in einem Bereich Umwege geht ist ja nicht unüblich, was läuft schon perfekt. Unter dem Strich zählt nur, was insgesamt hinten rauskommt.

Stimmt, das wären dann die Stückkosten über die gesamte LH Group hinweg summiert/gemittelt.
Leider werden die meisten Geschäftsberichte der letzten 10 Jahre derartig von sog. Einmalkosten dominiert, dass da schwierig eine Aussage möglich ist.
Da werden dann jeweils verminderte Ergebnisse mit Anlaufkosten oder Abschreibungen oder Kosten für Restrukturierungen, Abfindungen, Übernahmen, Gründung oder Abwicklung von Joint Ventures, etc. begründet.

Wenn ich die LH Geschäftsberichte lese, habe ich da immer den sprichwörtlichen Hütchenspieler im Kopf. Nein lieber Aktionär, auch dieses Jahr ist Dein Gewinn nicht unter _diesem_ Hütchen :)

Was man so recherchieren kann sind die Startkosten für ein neues AOC überschaubar, die Verwaltungskosten und regelmäßige Gebühren fallen so oder so an. 40+ Flugzeuge auf GWI Kosten abzusenken scheint da Incentive genug zu sein.

So scheint es zumindest die LH Leitung zu sehen. Ich habe da wie oben geschrieben bei den Verwaltungskosten so meine Zweifel, kann das aber anhand von öffentlich verfügbarem Material nicht belegen.


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