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Bermuda wirft russische Jets aus dem Register

Aeroflot Airbus A350-900
Aeroflot Airbus A350-900, © Airbus

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HAMILTON - Hunderte Flugzeuge russischer Airlines sind in Bermuda angemeldet. Im Zuge internationaler Sanktionen wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine entzieht die Zivilluftfahrtbehörde von Bermuda (BCAA) den Jets die Registrierung. Russland arbeitet an einer Eilummeldung in das nationale Flottenregister.

Am 24. Februar, dem Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine, holte Aeroflot ihr vorerst wohl letztes Flugzeug westlicher Bauart bei Airbus ab. Die A350-900 trägt das Kennzeichen VP-BYF - und ist damit wie die übrigen A350-900 von Aeroflot nicht in Russland, sondern auf Bermuda angemeldet.

Um Einfuhrzölle zu umgehen, griffen russische Airlines und ihre Leasingeber bei der Anmeldung neuer Airbus- und Boeing-Flugzeuge auf die Kennzeichen VP-B... und VQ-B... des britischen Überseegebiets zurück. Das russische "RA"-Kürzel ist in aller Regel in Russland gebauten Flugzeugserien vorbehalten.

Das könnte sich nun schnell ändern. "Die internationalen Sanktionen gegen den (russischen, Red.) Luftfahrtsektor wirken sich erheblich auf die Fähigkeit aus, die Sicherheitsaufsicht über die in Russland betriebenen Luftfahrzeuge im bermudischen Luftfahrzeugregister weiterhin auszuüben", teilte die BCAA mit.

Die Zivilluftfahrtbehörde von Bermuda zieht Konsequenzen - und setzte die Zulassung aller russischen Flugzeuge in ihrem Register mit Ablauf des Samstag aus. Für alle betroffenen Flugzeuge, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Luft befanden, greife die Auslistung "ab dem Moment der nächsten Landung".

Russische Airliner mit bermudischer Kennung verlieren damit den Versicherungsschutz und dürfen nicht mehr abheben. Die russische Luftfahrtaufsicht will die Flugzeuge jetzt allerdings schnell ins nationale Register ummelden.

Leasingflugzeuge verlassen Russland nicht mehr

Aus Angst vor einer Beschlagnahme durch die Eigner hatten russische Airlines aus der EU geleaste Flugzeuge zuletzt ohnehin fast nur noch im Inlandsverkehr eingesetzt. Ein neues Dekret verbietet die Herausgabe von Flugzeugen an ausländische Leasingfirmen ohne behördliche Zustimmung, Leasingraten dürfen ab sofort nur noch in Rubel beglichen werden.

Russland war der Bermuda-Trick schon länger ein Dorn im Auge - ab 2023 sollten neue Jets nicht mehr in Auslandsregistern anegmeldet werden dürfen.
© aero.de | 13.03.2022 11:21


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