Infektionsschutz
Älter als 7 Tage

Maskenpflicht im Flugzeug entfällt

Lufthansa Boarding
Lufthansa Boarding, © Lufthansa

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BERLIN - Bei den parlamentarischen Beratungen über die Corona-Regeln für den Herbst zeichnen sich noch Änderungen ab - auch bei einem Reizthema. Die Corona-Maskenpflicht in Flugzeugen von und nach Deutschland soll zum Herbst vorerst entfallen. Die Regierung setzt auf Freiwilligkeit.

Die zunächst weiterhin bundesweit im Infektionsschutzgesetz vorgesehene Vorgabe zum Tragen von FFP2-Masken an Bord soll noch gestrichen werden, wie zuerst das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag) unter Berufung auf Koalitionskreise berichtete.

Zugleich soll laut der Verständigung aber im Gesetz bundesweit festgelegt werden, dass außer in Fernzügen, Kliniken und Pflegeheimen auch in Arztpraxen FFP2-Maskenpflicht gilt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur: "Impfen und Masken bleiben der beste Schutz gegen die erwartete Omikron-Welle. Deswegen setzen wir beides ein." Auch in Arztpraxen solle daher Maske getragen werden. "Solange die Pandemielage es erlaubt, wird dagegen im Flieger die Maskenpflicht fallen. Empfohlen bleibt die Maske aber auch dort. Das ist keine Frage von Vorschriften, sondern der Vernunft." Laut dem bestehenden Gesetz gilt die Maskenpflicht im Flugzeug noch bis zum 23. September.

Für ein Ende der Maskenpflicht in den Maschinen hatte sich in den parlamentarischen Beratungen zu den Corona-Regeln für den Herbst die FDP stark gemacht. Vorgesehen ist für den Flugverkehr nun, dass die Bundesregierung eine Maskenpflicht für Passagiere und Bordpersonal durch eine Verordnung ohne Zustimmung des Bundesrates verhängen kann, wie aus einem der dpa vorliegenden aktuellen Entwurf hervorgeht. Genannt werden FFP2-Masken oder einfachere OP-Masken.

Die Luftfahrtbranche protestiert seit längerem gegen die Maskenpflicht an Bord und verweist darauf, dass sie in anderen Alltagsbereichen und Ländern nicht mehr gelte.

Der Bundestag soll die Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz für den Herbst an diesem Donnerstag beschließen. Das Kabinett hatte einen Entwurf auf den Weg gebracht, der vom 1. Oktober bis 7. April 2023 generell wieder weitergehende Regeln zu Masken und Tests vorsieht. Die Länder sollen weitere Schutzauflagen verhängen und bei kritischer Lage ausweiten können. Lauterbach sagte: "Wir werden gut vorbereitet in den Herbst gehen."

Er verwies auf gesetzliche Grundlagen, neue Impfstoffe, wirkungsvolle Medikamente und einen vorgesehenen besseren Überblick über die Pandemie.

Für Flugzeuge und Fernzüge sah das Konzept von Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann (FDP) ursprünglich vor, dass dort in der Regel FFP2-Masken Pflicht sein sollen - und nicht mehr wie bisher auch einfachere OP-Masken möglich sind. Für Fernzüge soll dies auch so kommen. Für Busse und Bahnen im Nahverkehr sollen weiterhin die Länder Maskenpflichten regeln können. Die Länder konnten dies bisher auch für Arztpraxen festlegen - für sie soll die Maskenpflicht nun künftig ebenfalls direkt über das Bundesgesetz geregelt werden.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 05.09.2022 20:54

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Beitrag vom 07.09.2022 - 11:42 Uhr
>
> > @Christian159
> >
> > Das stimmt nur zum Teil. Es ist ein Riesenunterschied, ob sich ein Infizierter und ein Gesunder in einem großen Raum (wie einem Terminal) mehr oder weniger flüchtig begegnen, oder auf einem Flug über den Atlantik sechs Stunden nebeneinander sitzen. Mittlerweile ist klar und gut dokumentiert: Zwar sind Ansteckungen prinzipiell von Anfang an möglich, aber im Durchschnitt ist ein Aufenthalt von 10-15 Minuten in unmittelbarer Nähe (bspw. vis-a-vis im Gespräch) nötig, um sich zu infizieren.
>
> Wie beim Oktoberfest, Hochzeiten, Kino- und Theaterbesuchen oder jeder anderen Indoor Veranstaltung, wo es seit Monaten keine Maskenpflicht gibt.
> Warum ausgerechnet die Flugzeugkabine das Problem sein soll, erschließt sich mir nicht.

Oktoberfest, Hochzeiten, Kino- und Theaterbesuche sind Freizeit und die Teilnahme (außer an der eigenen Hochzeit, aber die kann man entsprechend gestalten) weitgehend optional.
So Mancher kann sich aber nicht aussuchen, ob er zb in beruflichem Kontext oder zu einer Behandlung fliegen muss.
Nicht jeder fliegt ausschließlich in den Urlaub.

Und was, wenn ich auf dem Oktoberfest arbeite?

Ich ergänze mal in Gedanken um "...und Corona als Gefahr sehen würde?"
Wäre Ihnen dann nicht auch lieber, die Besucher hätten auch Masken auf?

Was mir lieber wäre spielt doch keine Rolle. Es gibt keine Maskenpflicht bei allen möglichen Massenveranstaltungen. Warum das dann im Flugzeug sein soll ist doch nicht ersichtlich.
Wenn ich gesundheitliche Bedenken habe, kann ich den Beruf halt nicht ausführen. Egal ob ich Bierkrüge verteile oder Millionengeschäfte im Ausland abwickeln will.

Hat sich UFO eigentlich dazu schon geäußert? Die müssten doch das Hauptinteresse an einer Maskenpflicht haben. Oder sind die am Ende froh, dass man bei der Arbeit wieder frei atmen kann?

 https://ufo-online.aero/de/presse/item/1999-ufo-zum-wegfall-der-maskenpflicht-an-bord.html

Ersteres.

Nein, nicht vom Mai. Ich meine etwas zur aktuellen Entscheidung.
Beitrag vom 07.09.2022 - 11:40 Uhr

> @Christian159
>
> Das stimmt nur zum Teil. Es ist ein Riesenunterschied, ob sich ein Infizierter und ein Gesunder in einem großen Raum (wie einem Terminal) mehr oder weniger flüchtig begegnen, oder auf einem Flug über den Atlantik sechs Stunden nebeneinander sitzen. Mittlerweile ist klar und gut dokumentiert: Zwar sind Ansteckungen prinzipiell von Anfang an möglich, aber im Durchschnitt ist ein Aufenthalt von 10-15 Minuten in unmittelbarer Nähe (bspw. vis-a-vis im Gespräch) nötig, um sich zu infizieren.

Wie beim Oktoberfest, Hochzeiten, Kino- und Theaterbesuchen oder jeder anderen Indoor Veranstaltung, wo es seit Monaten keine Maskenpflicht gibt.
Warum ausgerechnet die Flugzeugkabine das Problem sein soll, erschließt sich mir nicht.

Oktoberfest, Hochzeiten, Kino- und Theaterbesuche sind Freizeit und die Teilnahme (außer an der eigenen Hochzeit, aber die kann man entsprechend gestalten) weitgehend optional.
So Mancher kann sich aber nicht aussuchen, ob er zb in beruflichem Kontext oder zu einer Behandlung fliegen muss.
Nicht jeder fliegt ausschließlich in den Urlaub.

Und was, wenn ich auf dem Oktoberfest arbeite?

Ich ergänze mal in Gedanken um "...und Corona als Gefahr sehen würde?"
Wäre Ihnen dann nicht auch lieber, die Besucher hätten auch Masken auf?

Was mir lieber wäre spielt doch keine Rolle. Es gibt keine Maskenpflicht bei allen möglichen Massenveranstaltungen. Warum das dann im Flugzeug sein soll ist doch nicht ersichtlich.
Wenn ich gesundheitliche Bedenken habe, kann ich den Beruf halt nicht ausführen. Egal ob ich Bierkrüge verteile oder Millionengeschäfte im Ausland abwickeln will.

Hat sich UFO eigentlich dazu schon geäußert? Die müssten doch das Hauptinteresse an einer Maskenpflicht haben. Oder sind die am Ende froh, dass man bei der Arbeit wieder frei atmen kann?

 https://ufo-online.aero/de/presse/item/1999-ufo-zum-wegfall-der-maskenpflicht-an-bord.html

Ersteres. Aber wachsweich formuliert.

Dieser Beitrag wurde am 07.09.2022 11:42 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.09.2022 - 10:30 Uhr

@Christian159

Das stimmt nur zum Teil. Es ist ein Riesenunterschied, ob sich ein Infizierter und ein Gesunder in einem großen Raum (wie einem Terminal) mehr oder weniger flüchtig begegnen, oder auf einem Flug über den Atlantik sechs Stunden nebeneinander sitzen. Mittlerweile ist klar und gut dokumentiert: Zwar sind Ansteckungen prinzipiell von Anfang an möglich, aber im Durchschnitt ist ein Aufenthalt von 10-15 Minuten in unmittelbarer Nähe (bspw. vis-a-vis im Gespräch) nötig, um sich zu infizieren.

Wie beim Oktoberfest, Hochzeiten, Kino- und Theaterbesuchen oder jeder anderen Indoor Veranstaltung, wo es seit Monaten keine Maskenpflicht gibt.
Warum ausgerechnet die Flugzeugkabine das Problem sein soll, erschließt sich mir nicht.

Oktoberfest, Hochzeiten, Kino- und Theaterbesuche sind Freizeit und die Teilnahme (außer an der eigenen Hochzeit, aber die kann man entsprechend gestalten) weitgehend optional.
So Mancher kann sich aber nicht aussuchen, ob er zb in beruflichem Kontext oder zu einer Behandlung fliegen muss.
Nicht jeder fliegt ausschließlich in den Urlaub.

Und was, wenn ich auf dem Oktoberfest arbeite?

Ich ergänze mal in Gedanken um "...und Corona als Gefahr sehen würde?"
Wäre Ihnen dann nicht auch lieber, die Besucher hätten auch Masken auf?

Was mir lieber wäre spielt doch keine Rolle. Es gibt keine Maskenpflicht bei allen möglichen Massenveranstaltungen. Warum das dann im Flugzeug sein soll ist doch nicht ersichtlich.
Wenn ich gesundheitliche Bedenken habe, kann ich den Beruf halt nicht ausführen. Egal ob ich Bierkrüge verteile oder Millionengeschäfte im Ausland abwickeln will.

Hat sich UFO eigentlich dazu schon geäußert? Die müssten doch das Hauptinteresse an einer Maskenpflicht haben. Oder sind die am Ende froh, dass man bei der Arbeit wieder frei atmen kann?


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