Neugründung in Estland
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Attestor stellt Condor eine Schwester zur Seite

Marabu
Marabu, © Marabu

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FRANKFURT - Der Condor-Investor Attestor registriert eine Airline in Estland: Marabu wird 2023 von Hamburg und München mehr als 20 Ziele in Südeuropa und Nordafrika anfliegen. An der Spitze der neuen Airline steht ein ehemaliger Condor-Mann. Das sorgt unter deutschem Flugpersonal für Unruhe.

Attestor setzt einen neuen Flugbetrieb unter estnischem AOC auf. Marabu wird 2023 aus Hamburg und München unter anderem nach Griechenland, Spanien, Portugal und Ägypten starten.

Die Airline setzt dafür zumindest vorerst keine eigenen Flugzeuge ein - Nordica gibt Marabu in einem Wet-Lease mit sechs Airbus A320 Starthilfe. Die Schwester Condor kümmert sich als General Sales Agent exlusiv um den Vertrieb der Marabu-Flüge.

Netzüberschneidungen und Interessenskonflikte zwischen Marabu und Condor sind nach Ansicht der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit vorprogrammiert - die Piloten wittern eine Ausflaggung.

"Wenn der gleiche Eigentümer mit gleichen Flugzeugen die gleichen Strecken bedient und dabei den Condor-Vertrieb nutzt, werden viele Fragen aufgeworfen", sagte VC-Präsident Stefan Herth. "Selbst, wenn die AOC-Gründung durch den Condor-Eigentümer durch die unternehmerische Freiheit gedeckt ist, so müssen wir feststellen, dass solche Konstruktionen geeignet sind, um Druck auf Tarif- und Arbeitsbedingungen auszuüben."

Panama der Luftfahrt

In der Regel sei der Zweck einer solchen Unternehmung "die Unterwanderung der Arbeitsbedingungen und Sozialstandards", stellt die VC fest. "Gerade die Auswahl des Registrierungsortes Estland gibt Anlass zur Sorge. Estland hat sich den letzten Jahren zu einer Art Panama der Luftfahrt entwickelt."

An der Spitze von Marabu installiert Attestor Paul Schwaiger. Der frühere Condor-Vertriebschef hatte den Ferienflieger am 1. September verlassen.
© aero.de | Abb.: Condor | 09.12.2022 15:15

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Beitrag vom 16.12.2022 - 07:08 Uhr
Daraus ergibt sich FÜR MICH folgende Interpretation:
Ihnen sind die Ergebnisse einer Firma vollkommen gleichgültig, Hauptsache die Mitarbeiter behalten ihre (egal auf welchem Weg erreichte) Konditionen. Verluste werden halt von anderen ausgeglichen. Soll sich doch die Geschäftsleitung der Mutter darum kümmern.

Liege ich damit falsch?

Keine Antwort! Da habe ich bei @Viri ja wohl voll ins Schwarze getroffeen :)
Beitrag vom 14.12.2022 - 08:17 Uhr
Und das hat überhaupt nichts mit dem Lufthansa Konzern zu tun mit der Ausnahme, dass man sich vor Entrüstung hier nicht mehr einkriegt, wenn Lufthansa (die sich auch vom Staat hat retten lassen, aber ihre Schulden zurückgezahlt hat) eine Firma in Deutschland gründet mit deutschen Arbeitnehmerrechten, die man eben nicht so einfach platt machen kann.

Ist das so? Fragen Sie mal die Angestellten von SunExpress Deutschland oder Germanwings, wie einfach das geht.
Ja, dann fragen Sie mal, ob die keine deutschen Arbeitnehmerrechte wahrnehmen konnten und von deutscher sozialen Absicherung profitiert haben. Und dann fragen Sie sich mal, wie das wohl in Estland läuft.

Das Personal von SXD durfte sich dann wahrscheinlich komplett neu bei Discover bewerben - zu neuen, schlechteren Konditionen, versteht sich.

Stimmt, zu neuen Konditionen mussten die sich bewerben. Und wie man ja gesehen hat, waren die ersten so schlecht, dass sie auf ein marktübliches Niveau angehoben werden mussten. Was ist denn daran verkehrt?

Unter'm Strich sind also zwei Flugbetriebe geschlossen und nur ein neuer eröffnet worden. Und Sie wollen das jetzt also als Wohltat der LH verkaufen? Jetzt machen Sie sich aber lächerlich.

Ich verkaufe das doch nicht als Wohltat!
Es sind Massnahmen, Geldverbrennung zu minimieren, zu stoppen oder vielleicht mal in Gewinne zu verwandeln.
Man kann ja auch die Geldverbrennungsfirma liquidieren und das denen überlassen, die anscheinend in diesem Segment Gewinne erzielen können (das war ja mein Vorschlag), aber das lehnen Sie ja auch ab.

Daraus ergibt sich FÜR MICH folgende Interpretation:
Ihnen sind die Ergebnisse einer Firma vollkommen gleichgültig, Hauptsache die Mitarbeiter behalten ihre (egal auf welchem Weg erreichte) Konditionen. Verluste werden halt von anderen ausgeglichen. Soll sich doch die Geschäftsleitung der Mutter darum kümmern.

Liege ich damit falsch?

Beitrag vom 14.12.2022 - 07:58 Uhr
Ihrer eigenen Aussage nach handelt es sich bei Marabu um eine Gesellschaft, die man schnell wieder platt machen kann (ja, auch die Mitarbeiter, die Ihnen ja angeblich immer so wichtig sind).

Die Mitarbeiter sind bei Nordica angestellt, die auch danach eine Stelle finden werden, denn schließlich ist Nordica ja aufs Vermieten von Flugzeugen und Crews spezialisiert.

Ja klar .... und Anstellungen bei Firmen in Estland habenja auch Beamtencharakter.


Und Sie sind nicht bereit, diese Gründung zu kritisieren.

Bei LH war von Anfang an klar, warum EW Europe und Discover gegründet wurden. Bei Marabu noch nicht.

Für EW Europe und Discover haben Sie doch selbst die Begründung geliefert: Bei EW wurde und wird doch Geld verbrannt und es ist aus meiner Sicht nachvollziehbar, Massnahmen zu ergreifen, dagegen vorzugehen.

Während ein deutsches AOC mit eigenem Personal und deutschen Arbeitnehmerrechten Ihren Unmut auf sich zieht?
Das ist total lächerlich.

Nicht das AOC zieht meinen Unmut auf sich, sondern die Muttergesellschaft, die das ganze zu verantworten hat.

Das verstehe ich nicht! Wenn in einer Firma Geld verbrannt wird, muss man doch etwas ändern. Oder sollte man weiterhin Verluste einfahren, die dann von der Konzernmutter ausgeglichen werden? Warum?


Doch, das ist aus meiner Sicht die einzig rationale Erklärung für Ihre einseitige Argumentation.

Dann ist Ihre Sicht einfach falsch :)

Das lassen wir mal dahingestellt.

Ach, so viel Zeit benötigt man da gar nicht. Ich mache das ja auch nur bei Kommentatoren, deren Lügen einfach zu offensichtlich sind.

Was denn für Lügen?

Okay, nennen wir es Ihre "Vergesslichkeit".
Hätten Sie vielleicht noch - bevor es vergessen wird - eine Anmerkung zur Geldverbrennungsmaschine Eurowings (Ihre Worte, wenn auch nicht wörtlich :) ) und Ihrer Ablehnung meines Vorschlags, diese Geldverbrennungsmaschine durch Ryanair oder Wizz zu ersetzen, weil die ja anscheinend kein Geld verbrennen.
Oder ist das jetzt unpassend.

Da hat contrail bestimmt was dagegen - hier gehts ja schließlich um Condor und Marabu :)

Ich bin sicher @contrail und viele andere Mitleser sind stark interessiert an Ihrer Erklärung.


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