Superjet-NEW
Älter als 7 Tage  

Russische Avionik, (noch) keine neuen Triebwerke

Suchoi Superjet 100
Sukhoi Superjet 100, © Sukhoi

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MOSKAU - In Russland bereitet sich der erste "russifizierte" Suchoi Superjet-NEW auf seinen Erstflug vor. Der soll im Mai über die Bühne gehen. Allerdings mit einem - aus russischer Sicht - gewissen Makel. Denn dem russischen Superjet fehlen noch die russischen Triebwerke. Das PD-8 hat Verspätung.

Mit dem Suchoi Superjet-NEW will Russlands Flugzeugbau-Holding UAC ihr Regionalflugzeug unabhängig von westlichen Zulieferern machen. Das Projekt läuft seit 2019 - und trägt allmählich Früchte: Im Mai soll der erste Superjet-NEW zum Jungfernflug abheben.

Das zumindest sagte Alexander Voit, Generaldirektor des Unternehmens UKBP JSC (Ulyanovsk Instrument Design Bureau), gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

UKBP zeichnet verantwortlich für die russische Avionik des Superjet-NEW - und Generaldirektor Voit ist augenscheinlich stolz auf seine Firma: "Alles, was die Piloten im Cockpit sehen, wird im UKBP hergestellt. Alles, was dem Piloten Informationen liefert, wird bei uns gebaut." Der anstehende Erstflug sei "das bedeutendste Ereignis, auf das wir uns alle in diesem Jahr freuen", so Voit.

Neben der komplett in Russland hergestellten Avionik soll der erste Superjet-NEW, Seriennummer 97001, auch mit zahlreichen weiteren einheimischen Komponenten abheben. Dazu gehört zum Beispiel die Hilfsgasturbine (APU) TA18-100S, ebenso wie neue Kabelstränge, Stromversorgung und Bordsysteme.

Ein russisches Fahrwerk mit russischen Reifen ersetzt die "alten" Pendants von Safran und Michelin, auch Flugsteuerung, Klimaanlage, Bremsen, Wasserversorgung und Abfallentsorgungssysteme sowie das Sauerstoffsystem, diverse Sensoren, Passagiersitze, Wärme- und Schalldämmung werden ersetzt.

Triebwerk noch nicht fertig

Welche dieser Komponenten im Einzelnen bereits in das erste Testflugzeug Einzug halten, ist unklar. Klar ist aber, dass der erste Superjet-NEW den Jungfernflug zumindest ohne seine neuen russischen Triebwerke bestreiten muss. Denn das Awiadwigatel PD-8, das die SaM 146-Turbofans des russisch-französischen Joint Ventures Powerjet ersetzen soll, ist noch nicht einsatzfähig.

Zwar wird das PD-8 seit 2022 fleißig getestet und war auch schon in der Luft - allerdings montiert an einer Il-76. Den Erstflug eines mit PD-8 bestückten Superjet-NEW (Seriennummer 97003) erwartet man in Russland nun erst im September 2023, wie der stellvertretende Industrie- und Handelsminister Oleg Bocharow jüngst skizzierte.

Geplant war das eigentlich nicht, denn noch Ende 2022 hieß es, der Superjet-NEW werde "im ersten Quartal" 2023 abheben - und zwar direkt mit PD-8-Motoren.

Die Verspätung, die sich jetzt - aus welchen Gründen auch immer - ergeben hat, soll dem weiteren Zeitplan allerdings nicht entgegenstehen. Noch vor Jahresende soll der Superjet-NEW (mit russischen Triebwerken) seine Musterzulassung erhalten - und damit zur Auslieferung an Airlines bereitstehen. Ob der Termin tatsächlich zu halten ist, darf allerdings bezweifelt werden. Womöglich wird es eher 2024.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: UAC | 26.04.2023 13:51

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Beitrag vom 08.05.2023 - 18:02 Uhr
Hallo Fly-away, danke für die Klarstellung.
Beitrag vom 08.05.2023 - 11:27 Uhr
Kurz gesagt: die Hardware wird auf die Software angepasst und dadurch wird die Hardware so einfach dass sie produziert werden kann.

Sie wird dadurch weniger frei programmierbar d.h. weniger flexibel und weniger zukunftssicher aber zukunftssicher ist an dem Flugzeug eh nichts insofern passt das.

Das ist keine Parodie sondern mein voller Ernst wie auch irgendein Schweinehund ernsthaft meinen alten Account geklaut hat.

Warst das wieder du Erik? War ja klar.

Modhinweis
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Zur Klarstellung:
Dem User @en-zym wurde durch die Administration die Registrierung entzogen.
Dieser Accountname kann nicht mehr neu benutzt werden.
Alleiniger Grund war die wiederholte Verletzung der Nutzungsregeln und -Bestimmungen.
Auch der unter dem ähnlichen Namen @enzym neu angemeldete User hat sich an diese Spielregeln zu halten.
Fly-away
Beitrag vom 06.05.2023 - 17:03 Uhr
So würde zumindest ich es machen aber ich bin wiegesagt kein Elektronikexperte.

Ja, mir scheint, genau solche Ideen von Nicht-Fachleuten liegen viele der Ankündigungen Russlands heutzutage zu Grunde. Da stehen Entscheider ohne Fachwissen unter Druck, Ankündigungen machen zu müssen, die das wahrscheinlich ähnlich vereinfacht sehen - bis die Ankündigungen dann mit der Realität kollidieren...

Bin mal gespannt, wie das Avionik Replacement weitergeht.


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