Michael O'Leary
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Ryanair-Chef denkt "täglich" über Wechsel auf A320neo nach

Michael O`Leary
Michael O`Leary, © A4E

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BRÜSSE - Die Produktionsmängel beim Flugzeughersteller Boeing drohen die Auslieferung neuer Jets an Ryanair noch stärker zu verzögern als gedacht. "Wenn überhaupt, dann wird es schlimmer", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary der Nachrichtenagentur Bloomberg in Brüssel - und droht Boeing mit Abwanderung.

Noch bis vor einem Monat sei er einigermaßen zuversichtlich gewesen, dass seine Fluggesellschaft bis Ende Juni nächsten Jahres 57 neue Flugzeuge bekommen werde. "Jetzt bin ich nicht zuversichtlich", sagte er. Es könnten auch nur 40 Maschinen werden.

Damit würden die Verzögerungen auch das Flugangebot für den nächsten Sommer begrenzen. An der Börse in Dublin ging es für die Ryanair-Aktie am Nachmittag um rund ein Prozent abwärts.

Grund der Verzögerungen sind Mängel am hinteren Druckschott vieler 737-MAX-Jets. Das Bauteil dient der Aufrechterhaltung des Luftdrucks in der Flugzeugkabine. Boeings Zulieferer Spirit Aerosystems hatte unsachgemäß hunderte Löcher in zahlreiche dieser Bauteile gebohrt.

Jetzt müssen alle in Frage kommenden Flugzeuge in der Produktion überprüft werden. Boeing hat seine Auslieferungspläne für das laufende Jahr deshalb gekappt. Auch Ryanair bekommt dadurch zunächst weniger Flugzeuge. Europas größte Billigfluggesellschaft kündigte daher Ende September an, eine Reihe von Flügen im Winterflugplan zu streichen.

Da ging O'Leary noch davon aus, bis Ende Dezember 14 statt der zuvor erwarteten 27 neue Maschinen zu erhalten. Es könnten aber auch nur 10 Jets werden, sagte er im Gespräch.

Nach eigener Aussage denkt er "täglich" über einen Wechsel von Boeing zum größten Flugzeugbauer Airbus nach. Allerdings könne dieser vor dem Jahr 2030 nicht liefern. Das Konkurrenzmodell der Boeing 737 MAX, der Airbus A320neo, ist so stark gefragt, dass die Airbus-Produktion über Jahre hinweg ausgebucht ist.

Erst am Donnerstag gab der britische Billigflieger Easyjet den geplanten Kauf von 157 Jets aus der Modellfamilie A320neo bekannt und sicherte sich zudem Kaufoptionen für 100 weitere Exemplare.
© dpa-AFX | Abb.: Ryanair | 12.10.2023 16:01

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Beitrag vom 14.10.2023 - 20:19 Uhr
Viel schlimmer ist für MOL, das er keine zugelassene und passende Alternative zur A321N hat. Die nicht zugelassene Max10 - Order wirkt da eher wie Wunsch statt Wirklichkeit …
Ich freue mich schon auf die Pressemitteilung über das „beste Flugzeug seiner Klasse“ wie vor einiger Zeit auch aus Katar posaunt als die A321N unerreichbar war.
Beitrag vom 13.10.2023 - 05:44 Uhr
Ryanair hat ja grade erst 150 neue Flieger bei Boeing bestellt, also was soll das Theater?

Vermutlich geht es um Kompensationen, da ist es immer gut erstmal beim Konkurrenten einkaufen zu wollen.
Beitrag vom 12.10.2023 - 22:46 Uhr
Steht wieder eine neue Order an oder warum flirtet MOL wieder öffentlich mit Airbus? Das könnte eine sehr einseitige Flirterei werden, denn Airbus hat nach allen Kontakten ind er Vergangenheit kaum mehr Lust auf MOL und wird seinen Rabattforderungen durch volle Orderbooks ganz sicher nicht nachgeben. MOL spricht immer nur so wenn es zeitnah eine 737 Order gibt. Ich bin gespannt wann es so weit sein wird.


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