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580 Millionen Euro Mehreinnahmen ab 2024 - und Wegfall des Absenkungsmechanismus: Die Ampel-Koalition zieht den Luftverkehr über eine höhere Ticketsteuer zur Bewältigung der Haushaltskrise nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts heran.
Eine Kerosinbesteuerung im nationalen Luftverkehr ist damit zwar vom Tisch. Easyjet sieht gleichwohl den Luftfahrtsektor in Deutschland geschwächt - und wirft der Koalition "beispielloses und unverantwortliches Regieren durch Pressestatements" vor.
"In der derzeitigen Ausgestaltung bleiben weiterhin Umsteigeflüge, Privatflüge sowie interessanterweise hoheitliche Flüge der Bundesregierung von der Besteuerung ausgenommen", sagte Easyjet Deutschland-Chef Stephan Erler. Berlin stopfe über die höhere Ticketsteuer "selbstverschuldete Haushaltslöcher".
Die Bundesregierung hatte am Donnerstag die Anhebung der 2011 eingeführten Abgabe beschlossen, die bisher rund eine Milliarde Euro pro Jahr in die Staatskassen spült. Easyjet findet das viel zu kurzfristig.
"Nur zwölf Tage vor Beginn des neuen Jahres ist noch immer nicht verbindlich geregelt, wie und in welchem Maße im kommenden Jahr Steuern, Abgaben und Gebühren für Flugreisen startend an deutschen Flughäfen anfallen", so die Airline weiter. "Dabei ist bereits heute ein großer Teil der Tickets für das erste Halbjahr verkauft."
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft hat den Schritt ebenfalls kritisiert und vor einer Verschlecherung der Konnektivität in Deutschland gewarnt.
Auch der Airline-Verband Barig sprach sich gegen die geplante Steuererhöhung aus. Sie sei zwar im Vergleich zur wieder verworfenen nationalen Kerosinsteuer das kleinere Übel, belaste aber Passagiere und Branche mit weiteren Kostensteigerungen, sagte Barig-Geschäftsführer Michael Hoppe am Mittwoch. "Immer höhere Preise führen zu einer geringeren Nachfrage."
Barig vertritt sämtliche in Deutschland aktiven Fluggesellschaften aus dem In- und Ausland.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: FBB | 20.12.2023 08:31
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