Lufthansa-Einstieg
Älter als 7 Tage

Leasingfirma fragt Rom nach Plan B für ITA Airways

ITA Airways Airbus A330-900
ITA Airways Airbus A330-900, © Airbus

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ROM - Die EU-Kommission wird nicht vor April über das Lufthansa-Engagement bei ITA Airways in Italien entscheiden. Kann ITA die neuerliche Verzögerung ohne weitere Staathilfen überbrücken? Ein Leasinggeber zeigt Nerven, Italien antwortet mit Zahlen. Und die sind offenbar viel besser als gedacht.

Die EU-Kommission steigt in eine intensivere Kartellprüfung des Lufthansa-Einstiegs bei ITA Airways ein. Hoffnungen in Frankfurt und Rom auf eine Freigabe bis 15. Januar haben sich nach Medieninformationen zerschlagen.

Im Phase-2-Verfahren wird Brüssel voraussichtlich nicht vor Mitte April über den Deal entscheiden, unter Umständen auch erst im Mai.

Wie die italienische Zeitung "La Stampa" berichtet, hält ITA trotz dieses Rückschlags am Zeitplan für einen Bündniswechsel fest. Die Airline werde den Austritt aus dem SkyTeam auf den Weg bringen und eine Aufnahme ins Lufthansa-Bündnis Star Alliance beantragen.

Lufthansa will im ersten Zug mit 41 Prozent bei ITA einsteigen - und 325 Millionen Euro bei ITA anlegen. Die Verzögerung in Brüssel beunruhigt offenbar einen großen Leasinggeber von ITA.

Die Air Lease Corporation (ALC) habe sich beim italienischen Finanzministerium nach einem Plan B für ITA für den Fall erkundigt, dass der Lufthansa-Einstieg am Ende nicht zustande kommt, schreibt "La Stampa". ITA hat mit der ALC Leasingverträge über 31 Flugzeuge vereinbart, die teilweise schon geliefert sind.

ITA dämmt Verluste deutlich ein

Den mitklingenden Zweifeln an der wirtschaftlichen Stabilität von ITA konnte Rom offenbar überraschend starke vorläufige Geschäftszahlen für 2023 entgegenhalten.

ITA hat im vergangenen Jahr demnach ein "ausgeglichenes Betriebsergebnis" erzielt, nachdem die Airline 2022 noch 337 Millionen Euro Betriebsverlust ausweisen musste. Das Gesamtergebnis konnte ITA laut "La Stampa" von -468 Millionen Euro auf -160 Millionen Euro verbessern.

Bei einer Freigabe aus Brüssel kann Lufthansa den ITA-Anteil ab 2025 auf 90 Prozent ausbauen. Laut Kreisen wird Lufthansa für die ausstehenden Anteile weitere 500 Millionen aufwenden. Spätestens 2033 will Italien bei ITA komplett aussteigen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 05.01.2024 12:45

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Beitrag vom 06.01.2024 - 11:33 Uhr
Naja, ganz so schwarz/weiß ist die Finanzwelt nicht. Zum einen herrscht ein "ausgewogenes Betriebsergebnis". Das bedeutet operativ steht es rund um eine rote oder schwarze 0. Das bedeutet die 160 Millionen "können" Abschreibungen sein, also nicht monetäre Effekte. Interessant ist hierbei auch der Cash-Flow über den nicht unbedingt die gegebenen Zahlen in dem Artikel etwas aussagen.

Was wir auch nicht kennen (oder zumindest nicht im Artikel steht) - was hat der Business-Plan vorgesehen? Mehr als 160 Mio. Verlust im Gesamtergebnis? Wenn ja, ist das ein Erfolg und der Verlust "geplant".
Das wäre dann für 2023 das zweite Jahr in Folge, wo man operativ vor den Business Plan liegt. Operativer Gewinn war erst für 2025 vorgesehen. Man könnte das Ergebnis für 2023 also durchaus als Erfolg werten, da noch nicht alle "alten" ITA Märkte in vollem Umfang zurückgekommen sind und das Feeder Netz noch nicht die nötige Größe hat. Warten wir mal die offiziellen Zahlen ab.

Dieser Beitrag wurde am 06.01.2024 11:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.01.2024 - 10:12 Uhr
Naja, ganz so schwarz/weiß ist die Finanzwelt nicht. Zum einen herrscht ein "ausgewogenes Betriebsergebnis". Das bedeutet operativ steht es rund um eine rote oder schwarze 0. Das bedeutet die 160 Millionen "können" Abschreibungen sein, also nicht monetäre Effekte. Interessant ist hierbei auch der Cash-Flow über den nicht unbedingt die gegebenen Zahlen in dem Artikel etwas aussagen.

Was wir auch nicht kennen (oder zumindest nicht im Artikel steht) - was hat der Business-Plan vorgesehen? Mehr als 160 Mio. Verlust im Gesamtergebnis? Wenn ja, ist das ein Erfolg und der Verlust "geplant".
Beitrag vom 05.01.2024 - 23:41 Uhr
Wenn ich sowas:

"Das Gesamtergebnis konnte ITA laut "La Stampa" von -468 Millionen Euro auf -160 Millionen Euro verbessern."

lese.
160.000.000,00 Miese sind 160.000.000 Miese!

Das ist kein "verbessern", nur weil es jetzt 'vorläufig'!) etwas weniger Miese als noch letztes Jahr sind.
Weil: das sind keine 'Peanuts' (frei nach einem EX Deutsche Bank Direktor)!


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