A321neo statt 737 MAX 10?
Älter als 7 Tage

Airbus kratzt Lieferslots für United Airlines zusammen

United Boeing 737 MAX 9
United Boeing 737 MAX 9, © United

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CHICAGO - United geht nach dem Beinahe-Unfall bei Alaska Airlines auf Distanz zu Boeing. Der US-Airlinekonzern stellt eine alternative Flottenstrategie auf, "in der die 737 MAX 10 nicht mehr vorkommt". Nach Medieninformationen räumt Airbus im Orderbuch zusätzliche A321neo-Lieferslots für United frei.

United zieht aus der jüngsten 737-MAX-Panne Konsequezen. "Das Grounding der 737 MAX 9 war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", sagte United-Chef Scott Kirby dem Sender "CNBC". "Wir werden zumindest eine Strategie aufstellen, in der die 737 MAX 10 nicht mehr vorkommt."

Boeing liegen für die noch nicht zugelassene 737 MAX 10 1.063 Bestellungen vor. Jeder vierte Auftrag entfällt auf United. Neben 277 Festbestellungen hält United Optionen auf 200 weitere 737 MAX 10.

Nach dem Verlust einer Türblende an einer 737 MAX 9 von Alaska Airlines im Steigflug aus Portland am 5. Januar 2024 hat die US-Luftfahrtbehörde FAA Boeing einen Ausbau der 737-MAX-Produktion bis auf Weiteres untersagt.

"Boeing wird seine Lieferzusagen nicht einhalten können", sagte Kirby vergangene Woche bei Vorlage der Quartalsbilanz. United rechnet deswegen mit gedämpftem Wachstum in den nächsten Jahren - und sucht einen Plan B.

"Wir spielen alternative Szenarien durch, um festzustellen, wie weit wir beim Wachstum ohne die 737 MAX 10 kommen", sagte United-Finanzvorstand Mike Leskinen beim Berichtstermin. Die 737 MAX 10 "ist ein tolles Flugzeug, aber wir können uns nicht auf sie verlassen". Der kurzfristige Zulaufplan für weitere 737 MAX 9 habe sich bereits "erledigt".

Airbus räumt Liefertermine frei

Airbus reagiert auf die Wechselstimmung bei United. Nach Informationen der Nachrichtenagentur "Bloomberg" klopft Airbus Airlines und Leasinggesellschaften ab, um zeitnahe Lieferslots für A321neo für eine Weitergabe an United zurückzukaufen. Die A321neo-Produktion ist eigentlich bis Ende des Jahrzehnts ausverkauft.

United AIrlines hat einen Programmauftrag für die A321neo im Oktober 2023 um 60 auf 180 Flugzeuge ausgebaut, vier A321neo sind bei der Airlines inzwischen im Einsatz.

Update 17:10 Uhr: Kirby fliegt nach Toulouse

Dass es United mit einem Ausbau der A321neo-Order ernst ist, unterstreicht ein Termin von Kirby in Europa. Der United-Chef sei zwischenzeitlich nach Toulouse gereist, um persönlich und vor Ort mit Airbus Chancen für eine Erweiterung des Auftrags um kurzfristige Lieferpositionen auszuloten.

Das meldet "Reuters" unter Berufung auf einen Insider. Eine konkrete Vereinbarung sei demnach aber noch nicht geschlossen worden.
© aero.de | Abb.: Airbus | 29.01.2024 09:15

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Beitrag vom 30.01.2024 - 15:41 Uhr
Und sollte United wirklich bei Boeing -teilweise- aussteigen steht jemand bereit.
Zitat aero:

"Laut einem Bericht von Reuters hat Ryanair Boeing darüber informiert, dass, sollte sich eine in den USA ansässige Fluggesellschaft weigern, 737 Max 10 anzunehmen, die irische Billigfluggesellschaft daran interessiert wäre, sie «zum richtigen Preis» zu kaufen."

Jo: "zum richtigen Preis": heißt für Boeing noch weniger Geld für eine Max als eh schon. Loose-loose Situation.
Beitrag vom 30.01.2024 - 14:05 Uhr
Und sollte United wirklich bei Boeing -teilweise- aussteigen steht jemand bereit.
Zitat aero:

"Laut einem Bericht von Reuters hat Ryanair Boeing darüber informiert, dass, sollte sich eine in den USA ansässige Fluggesellschaft weigern, 737 Max 10 anzunehmen, die irische Billigfluggesellschaft daran interessiert wäre, sie «zum richtigen Preis» zu kaufen."
Beitrag vom 30.01.2024 - 12:30 Uhr
Na das ist wohl sehr positiv für Airbus ausgelegt.
Nein, einfach negativ für Boeing, die durch Pfusch beim Bau der 787 dem A330 weitere Aufträge ermöglicht haben.
Ja, die A330 ist erfolgreich. Von ihr wurden knapp 1.600 Maschinen ausgeliefert. Von der B787 "nur" etwas über 1.100. Aber Airbus hat auch ca. 20 Jahre Vorsprung und Boeing hat noch über 700 Maschinen in den Auftragsbüchern zu stehen. Da kann man wohl keineswegs pauschal behaupten, dass die 787 nicht genauso erfolgreich sein wird, wie die 330. Wieviel Gewinn nach all den Pannen am Ende herausspringt, bleibt abzuwarten.
Bei dem Schuldenberg ("deferred production costs") von noch 12 Milliarden Dollar den Boeing für die 787 vor sich her schiebt (und den aktuellen Zinsen) dürfte der Gewinnzone mit den noch ausstehenden 700 Flugzeugen nicht zu erreichen sein.

Wieviel mehr 330 Airbus hätte verkaufen können, wenn Boeing die 787 nicht herausgebracht hätte?!?!
Ein Nachfolger für die 767 war einfach notwendig, da diese nicht mehr konkurrenzfähig gegen den A330 war. Daher war meine Aussage dahingehend, dass Airbus noch mehr A330ceo verkauft als erwartet, weil Boeing die 787 vermasselt hat. Mal sehen, ob sich United doch noch ein paar A330neo als Ersatz für die 767 zulegt.


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