Flug ID6015
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Australien hat Redebedarf mit Batik Air

Flug ID6015
Flug ID6015, © ATSB

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CANBERRA - Erst fliegt die 737-800 fast in ein Sperrgebiet ein, danach verlieren die Piloten in einer Warteschleife den Höhenmesser aus den Augen: Australien sieht nach einem Irrflug vor Canberra Klärungsbedarf mit einer Crew von Batik Air - und auch mit der indonischen Airline selbst.

Canberra, 14. Juni 2024: Batik Air 6015 aus Denpasar hatte auf dem Nachtflug ordentlich Rückenwind, die Boeing 737-800 erreicht die australische Hauptstadt weit vor der errechneten Ankunftszeit.

Das ist ein Problem - die Morgenschicht der Flugsicherung Canberra beginnt erst um 6:00 Uhr, vorher sind Tower und Anflugkontrolle nicht besetzt. Die Piloten weichen auf die Standardanflugroute ("STAR") aus, stimmen die Pläne aber nicht mit der Flugsicherung in Melbourne ab.

Die hatte der 737-800 zunächst eine Freigabe für einen Direktanflug auf Canberra erteilt. Stattdessen steuert Batik Air 6015 im Sinkflug auf den gesperrten Luftraum rund um den Canberra Deep Space Communications Complex zu, einer Antennenanlage für die Weltraumforschung.

Melbourne Centre weist die Piloten auf die Sperrzone hin - und erinnert die Crew an die geltende Mindestüberflugflughöhe von 10.000 Fuß.

"Die Piloten waren sich nicht mehr sicher, ob sich das Flugzeug innerhalb oder außerhalb des kontrollierten Luftraums befindet", hält die australische Flugunfallbehörde ATSB in einem Bericht zu dem Vorfall fest.

Hinter der Forschungseinrichtung setzen die Piloten den Sinkflug fort, sind jetzt aber etwas zu hoch. In einer Warteschleife will der Kapitän die PK-LDK neu für den ILS-Anflug auf Canberra positionieren.

"In dieser Warteschleife sank das Flugzeug zunächst auf 4.700 Fuß, was jedoch bedeutete, dass die Mindestflughöhe von 5.600 Fuß unterschritten wurde", teilt das ATSB weiter mit. "An einem Punkt befand sich das Flugzeug 924 Fuß über dem Boden."

Inzwischen gehen auch im Canberra Tower die Lichter an. Dem Lotsen, der gerade seinen Dienst beginnt, fällt der Irrflug auf. "Der Tower-Lotse unternahm mehrere Kontaktversuche, erhielt aber keine Antwort", hält der Bericht fest. Schließlich reagieren die Piloten doch noch auf den Funk. Um 6:02 Uhr Ortszeit setzt die Maschine sicher auf.

Das ATSB führt den Vorfall als schwere Störung und will weiter ermitteln. Die Untersuchung werde sich auch auf Crewtrainings und Verfahren bei Batik Air erstrecken, kündigte die Behörde an.
© aero.de | Abb.: ATSB | 05.09.2024 15:18

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Beitrag vom 05.09.2024 - 22:38 Uhr
basic flying !
immer und immer wieder, die magentafarbenen Procedureherunterbeter können es nicht !


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