SEATTLE - Ein Streik lähmt seit 13. September die Produktion in den Boeing-Stammwerken im Nordwesten der USA. Der Airbus-Konkurrent hat sein Angebot auf 30 Prozent mehr Gehalt, Boni und Standortgarantien erweitert. Die Gewerkschaft ist nicht zufrieden. Und das ist gerade nicht das einzige Problem.
Leere Hallen, halbfertige Flugzeuge: Ein Streik von 32.000 Arbeitern an den Werken in Everett, Renton und Portland bringt Boeing in Nöte - eine Einigung ist nicht in Sicht.
Nach Angaben der Gewerkschaft IAM stimmt auch ein gerade nachgebessertes Tarifangebot die Belegschaft nicht milde: Boeing bietet 30 Prozent Gehaltsplus, Sonderzahlungen und Produktionsgarantien für neue Programme für die Stammwerke im Nordwesten der USA.
Für die Annahme seines "besten und letzten" Angebots hat Boeing der Gewerkschaft Frist bis 27. September gesetzt. Nach zahlreichen Nullrunden in den letzten Jahren pocht die Gewerkschaft weiter auf 40 Prozent höhere Gehälter - denn die fallen bei Boeing nach IAM-Angaben inzwischen teils geringer aus als bei Burgerketten in der Region.
Um Geld zu sparen hat der Konzern Dienstreisen auf das Nötigste reduziert, einen Einstellungsstopp verhängt und Mitarbeiter beurlaubt. Der letzte Streik bei Boeing liegt schon einige Zeit zurück - 2008 hatten die Beschäftigten für 57 Tage die Arbeit niedergelegt.
Für Boeing kommt es knüppeldickBoeing steckt ohnehin tief in der Krise. Der neue Konzernchef Kelly Ortberg muss Qualitätsprobleme in den Werken lösen und die Sicherheitskultur wiederherstellen. Die hatte Boeing über Jahre schleifen lassen.
Beim wichtigen Umsatzbringer 777-9 droht Boeing nach einer
Aussetzung von Testflügen im August eine weitere Verzögerung. An einem Prototypen wurden bei einem Routinecheck Risse an der Triebwerksaufhängung festgestellt.
Im Hintergrund machen nicht nur die US-Luftfahrtaufsicht FAA, sondern auch der Kapitalmarkt Druck: Eine Ratingagentur erwägt eine Abstufung von Boeing - der Konzern müsste dann für Kredite höhere Zinsen zahlen.
Unterdessen stellen sich erste Kunden bereits auf konkrete Auswirkungen des Streiks ein:
Ryanair rechnet bis Sommer 2025 nur mit 20 statt 25 Auslieferungen neuer 737 MAX, sofern der Streik länger als zwei Wochen andauert.© aero.de | Abb.: Boeing | 25.09.2024 08:49
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Beitrag vom 25.09.2024 - 15:13 Uhr
Das Gehaltsplus ist gar nicht mal so teuer.
M. E. hätte Ortberg eine kürzere Laufzeit des Tarifvertrages anbieten müssen.
Der aktuelle Tarifstreit sorgt nicht für die bei Boeing benötigte inbetriebliche Ruhe.
Irritierend ist auch, dass Einsparungen wg. des Tarifstreites umgesetzt werden sollen.
Boeings Auftragsbücher sind voll. Boeing muss nur ordentlich arbeiten und die Verluste sind ausgeglichen. Das werden auch einige Aktionäre akzeptierten.
Beitrag vom 25.09.2024 - 12:25 Uhr
Beide machen keinen Gewinn und trotzdem sind 30% mehr Gehalt den Mitarbeitern nicht genug.
Für Boing kann man sagen, genau das ist das Problem: Pay bananas, get monkeys.
Boeing hat jahrzehntelang das Gehaltsniveau gesenkt und ist jetzt an einem Punkt, wo es die Firma zerstört.
Warum stören Sie sich nicht an den Gehaltszuwächsen von den Mitarbeiter an der Spitze von Boeing? Die haben kräftig zugelangt und haben im Sinne des Wortes Schrott produziert.
Wenn Boeing wieder motivierte Mitarbeiter haben möchte, dann sind 30 % nicht genug. Das Management hat die Zitrone zu lange ausgequetscht. Einen neuen Baum aus Samen zu ziehen kostet Zeit und Geld.
Das mag ja stimmen, aber Boeing hat in den letzten 5 Jahren durchgängig Verlust eingefahren (insgesamt über 20 Mrd). Dieses Jahr kommen nochmal paar Milliarden dazu. Woher soll das Geld denn für ein noch höheres Gehaltsplus kommen?
Beitrag vom 25.09.2024 - 10:46 Uhr
Beide machen keinen Gewinn und trotzdem sind 30% mehr Gehalt den Mitarbeitern nicht genug.
Für Boing kann man sagen, genau das ist das Problem: Pay bananas, get monkeys.
Boeing hat jahrzehntelang das Gehaltsniveau gesenkt und ist jetzt an einem Punkt, wo es die Firma zerstört.
Warum stören Sie sich nicht an den Gehaltszuwächsen von den Mitarbeiter an der Spitze von Boeing? Die haben kräftig zugelangt und haben im Sinne des Wortes Schrott produziert.
Wenn Boeing wieder motivierte Mitarbeiter haben möchte, dann sind 30 % nicht genug. Das Management hat die Zitrone zu lange ausgequetscht. Einen neuen Baum aus Samen zu ziehen kostet Zeit und Geld.
Kommentare (4) Zur Startseite
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M. E. hätte Ortberg eine kürzere Laufzeit des Tarifvertrages anbieten müssen.
Der aktuelle Tarifstreit sorgt nicht für die bei Boeing benötigte inbetriebliche Ruhe.
Irritierend ist auch, dass Einsparungen wg. des Tarifstreites umgesetzt werden sollen.
Boeings Auftragsbücher sind voll. Boeing muss nur ordentlich arbeiten und die Verluste sind ausgeglichen. Das werden auch einige Aktionäre akzeptierten.
Für Boing kann man sagen, genau das ist das Problem: Pay bananas, get monkeys.
Boeing hat jahrzehntelang das Gehaltsniveau gesenkt und ist jetzt an einem Punkt, wo es die Firma zerstört.
Warum stören Sie sich nicht an den Gehaltszuwächsen von den Mitarbeiter an der Spitze von Boeing? Die haben kräftig zugelangt und haben im Sinne des Wortes Schrott produziert.
Wenn Boeing wieder motivierte Mitarbeiter haben möchte, dann sind 30 % nicht genug. Das Management hat die Zitrone zu lange ausgequetscht. Einen neuen Baum aus Samen zu ziehen kostet Zeit und Geld.
Das mag ja stimmen, aber Boeing hat in den letzten 5 Jahren durchgängig Verlust eingefahren (insgesamt über 20 Mrd). Dieses Jahr kommen nochmal paar Milliarden dazu. Woher soll das Geld denn für ein noch höheres Gehaltsplus kommen?
Für Boing kann man sagen, genau das ist das Problem: Pay bananas, get monkeys.
Boeing hat jahrzehntelang das Gehaltsniveau gesenkt und ist jetzt an einem Punkt, wo es die Firma zerstört.
Warum stören Sie sich nicht an den Gehaltszuwächsen von den Mitarbeiter an der Spitze von Boeing? Die haben kräftig zugelangt und haben im Sinne des Wortes Schrott produziert.
Wenn Boeing wieder motivierte Mitarbeiter haben möchte, dann sind 30 % nicht genug. Das Management hat die Zitrone zu lange ausgequetscht. Einen neuen Baum aus Samen zu ziehen kostet Zeit und Geld.