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Der Iran überzieht Israel mit Raketen. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es im Staatsfernsehen.
Eine Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, in Tel Aviv seien starke Explosionen zu hören.
Die Luftstreitkräfte der Revolutionsgarden zielten nach eigener Darstellung auf wichtige militärische Ziele - die Airbase Navatim in Negev soll getroffen sein.
Footage of ballistic missiles arriving in Israel sent by the Islamic regime in Iran and there are reports of missile hit or fragment of one falling in Tel Aviv. Updates to follow. This is the fourth round of sirens in Tel Aviv tonight. ❤️🩹 pic.twitter.com/Vn25OpIBpk
— Emily Schrader - אמילי שריידר امیلی شریدر (@emilykschrader) October 1, 2024
Gleichzeitig drohten die Revolutionswächter mit weiteren, "vernichtenden und zerstörerischen Angriffen", sollte Israel auf den iranischen Schlag reagieren. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte laut "Times of Israel" mit, zwei Menschen seien durch Granatsplitter leicht verletzt worden.
Folgen für den Luftverkehr
Davor hatte die US-Regierung vor einem "unmittelbar bevorstehenden" Raketenangriff des Irans auf Israel gewarnt. Ein solcher direkter Angriff werde schwerwiegende Folgen für den Iran haben, heißt es in einer Mitteilung eines Regierungsvertreters, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Airspace at 17:00 UTC, 1 Oct 2024. pic.twitter.com/md8UvGnxeQ
— Flightradar24 (@flightradar24) October 1, 2024
Nach der Warnung vor dem Raketenangriff hatten die israelischen Behörden die Menschen im Großraum Tel Aviv angewiesen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben. Der Flughafen von Tel Aviv setzte Starts und Landungen aus, nach Aufzeichnungen von "Flightradar24" drehten mehrere Linienflüge vor Tel Aviv ab oder flogen zunächst Warteschleifen.
Der Angriff hatte am Dienstagabend Folgen für den gesamten Luftverkehr in der Region - Flugzeuge änderten vor dem Iran ihren Kurs. Der benachbarte Luftraum des Irak und der Luftraum des Libanon wurden gesperrt. Lufthansa-Flüge auf dem Weg nach Mumbai, Hyderabad und Dubai drehten laut "Flightradar24" nach Frankfurt um.
Nach den Angriffen hat der Iran den internationalen Flughafen von Teheran zunächst geschlossen, auch hier mussten zahlreiche Flüge abdrehen. Der Luftraum des Iran bleibt nach Behördenangaben bis Mittwoch 10:00 Uhr Ortszeit für alle zivilen Flüge gesperrt.
✈️↩️ Multiple Lufthansa group flights have turned back to origin, or diverting to alternate in the case of Swiss, prior to reaching Iranian airspace this evening. https://t.co/WEVyeISXk8 pic.twitter.com/sWVeen4qO4
— Flightradar24 (@flightradar24) October 1, 2024
Schon im April hatten Irans Revolutionsgarden (IRGC) zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt. Dabei feuerten die IRGC-Luftstreitkräfte mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf ihren Erzfeind. Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt.
Der Iran reagierte damit auf die Tötung hochrangiger Generäle, die davor bei einem mutmaßlich israelischen Angriff in Syrien getötet worden waren. Zuletzt erhebliche Schwächung von Irans Verbündeten
Israels Militär und Geheimdienste hatten zuletzt Irans Verbündete in der Region erheblich geschwächt. Ende Juli wurde der Auslandschef der islamistischen Hamas in Teheran getötet. Irans Staatsführung schwor daraufhin Rache. Am vergangenen Freitag wurde mit Nasrallah, dem Chef der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah, ein weiterer und zentraler Verbündeter Teherans getötet.
Zuvor hatten explodierende Funkempfänger, sogenannte Pager, Hunderte Hisbollah-Funktionäre verletzt und etliche auch getötet. Es war seither unklar, ob und wie Irans militärische Führung darauf reagiert.
Israel schickt Bodentruppen in den Libanon
Am Dienstag kam ein weiterer Schritt des israelischen Militärs hinzu: Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten drangen israelische Bodentruppen wieder in den Libanon ein. Rund ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs verlagerte sich damit der Schwerpunkt der Kämpfe in Richtung des nördlichen Nachbarlandes. Die Armee sprach von "begrenzten" Angriffen in Grenznähe auf Ziele der schiitischen Hisbollah, die eng mit dem Iran verbündet ist.
Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde der Islamischen Republik. Mit Ausbruch des Gaza-Kriegs vor knapp einem Jahr drohte mehrfach, dass sich der Schattenkonflikt zu einem Flächenbrand entwickelt. Irans Revolutionsgarden sind die Elitestreitmacht des Landes und gelten als deutlich schlagkräftiger als die reguläre Armee.
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