Konzern in der Krise
Älter als 7 Tage

Boeing will sich bis zu 25 Milliarden US-Dollar beschaffen

Boeing-Werk Everett
Boeing-Werk Everett, © Boeing

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ARLINGTON - Boeing bereitet eine milliardenschwere Kapitalerhöhung vor. In einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC vom Dienstag teilte der Airbus-Rivale mit, eventuell und schrittweise neue Aktien und/oder Schulden im Volumen von bis zu 25 Milliarden US-Dollar emittieren zu wollen.

Zuletzt hatte es bereits Spekulationen über einen solchen Schritt gegeben. Die Boeing-Aktien fielen im vorbörslichen US-Handel am Dienstag um ein halbes Prozent.

Anfang Oktober hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, Boeing erwäge die Ausgabe neuer Aktien im Umfang von mindestens 10 Milliarden Dollar (9,2 Mrd Euro).

Das frische Geld soll die Kasse des Herstellers auffüllen, die sich infolge der jahrelangen Dauerkrise mit Flugverboten und Produktionsbegrenzungen sowie dem jüngsten Streik von zigtausend Beschäftigten immer weiter leert.

Zum 30. Juni waren die Barbestände des Konzerns auf knapp unter elf Milliarden US-Dollar abgesackt - ein laufender Streik an den Boeing-Stammwerken in Washington dürfte den Barmittelverbrauch im laufenden Quartal noch beschleunigen.

Der neue Boeing-Chef Kelly Ortberg will den krisengebeutelten Konzern zudem mit einem Sparprogramm sanieren, in dessen Zuge rund zehn Prozent aller Stellen abgebaut werden.

Am Montag hatte Boeing eine Einigung mit Banken über neue Kredite in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar bekanntgegeben. Der Konzern muss kurzfristig unter anderem die Übernahme von Spirit Aerosystems durch die Ausgabe neuer Aktien im Wert von 4,7 Milliarden US-Dollar finanzieren.

777X kommt noch später

Im Verkehrsflugzeugbereich müssen Boeings Kunden nun noch länger auf ihre bestellten Maschinen der nächsten Generation Typs 777X warten. Bei der Frachtversion soll es bis 2028 dauern. Die erste Auslieferung der 777-9 erwartet der Konzern jetzt erst 2026. Die Sparte muss erneut fünf Milliarden US-Dollar abschreiben.

Ortberg verwies auf einen Streik sowie ausgesetzte Testflüge. Sie wurden gestoppt, nachdem bei den Testmaschinen Probleme aufgetreten waren. Die Produktion der Frachtvariante des Vorgängermodells 767 soll 2027 eingestellt werden.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Boeing | 15.10.2024 13:06

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Beitrag vom 16.10.2024 - 05:06 Uhr
Ich versteh die Logik nicht - Wie soll eine Kapitalerhöhung dabei helfen den Backlog abzubauen, die notwendigen Reparaturen der auf die Auslieferung wartenden Maschinen abzuarbeiten und das Zulassungsprogramm der 777x zu beschleunigen, wenn man sich gleichzeitig von 10% der Belegschaft trennen will?! Das ist mir echt zu hoch. Ich glaube da hat man den Spruch vom "Geld arbeiten lassen" irgendwie missverstanden.

Wenn man was Umbaut kostet das. Wenn die Firma Geld verliert, braucht man Kapital.

Die Zahlen von Boeing waren unterirdisch. Insofern muss man was tun.

Boeing ist hoch verschuldet, also muss frisches Kapital her.

Nicht das der Laden in ernste finanzielle Probleme rutscht.
Beitrag vom 15.10.2024 - 17:47 Uhr
Ich versteh die Logik nicht - Wie soll eine Kapitalerhöhung dabei helfen den Backlog abzubauen, die notwendigen Reparaturen der auf die Auslieferung wartenden Maschinen abzuarbeiten und das Zulassungsprogramm der 777x zu beschleunigen, wenn man sich gleichzeitig von 10% der Belegschaft trennen will?! Das ist mir echt zu hoch. Ich glaube da hat man den Spruch vom "Geld arbeiten lassen" irgendwie missverstanden.
Beitrag vom 15.10.2024 - 13:33 Uhr
Ortberg sollte nicht 10 % der Stellen abbauen sondern 10 % der Ausgaben für Angestellte bei Boeing einsparen. Am besten beginnt er direkt unter sich und wirft alles von oben nach unten im Management raus. Denn genau die sind für die aktuelle Situation bei Boeing verantwortlich.

Dieser Beitrag wurde am 15.10.2024 13:34 Uhr bearbeitet.


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