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14:44 Uhr

Spohr: E-Fuels auf die Luftfahrt konzentrieren

Carsten Spohr
Carsten Spohr, © Lufthansa

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BRÜSSEL - Lufthansa-Chef Carsten Spohr spricht sich deutlich gegen Pläne der Automobilindustrie aus, klimaneutrale Kraftstoffe künftig vermehrt im Straßenverkehr einzusetzen.

"E-Fuels sind das Schlimmste", sagte er bei einer Pressekonferenz des europäischen Airlineverbands A4E. Bei einem E-Fuel in einem Auto verliere man 84 Prozent an Effizienz im Vergleich zu einem Elektrofahrzeug. "Und trotzdem wollen manche E-Fuels in Autos füllen", so Spohr.

Letztendlich sei es viel sinnvoller, nachhaltige Kraftstoffe in der Luftfahrt einzusetzen. Damit diene man dem Klimaschutz mehr. Im Straßenverkehr gebe es mehr alternative Antriebsarten als in der Luftfahrt. Die Debatte, in welchen Bereichen klimafreundliche Kraftstoffe genutzt werden sollten, sollte groß in der Öffentlichkeit diskutiert werden.

Kritik an Pflichtquoten für umweltfreundliche Kraftstoffe

Scharfe Kritik üben die Airlines zudem an verpflichtenden EU-Klimaschutzvorgaben, die vorschreiben, wie viel nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) genutzt werden müssen. Dies führe zu teureren Flügen über EU-Drehkreuze und verlagere Verkehr, Arbeitsplätze und Emissionen ins Ausland, wo es weniger strenge Klimaschutzregeln gebe.

E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, mit denen Verbrennungsmotoren theoretisch klimaneutral betrieben werden können. Voraussetzung ist, dass sie mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt werden. Neben E-Fuels gibt es auch andere Kraftstoffe, die als umweltfreundlich gelten. Dazu zählen etwa sogenannte Biofuels, die aus Biomasse - also beispielsweise Raps oder Mais - hergestellt werden.

Vertreter der Autoindustrie dringen darauf, dass klimafreundliche Kraftstoffe künftig eine stärkere Rolle im Straßenverkehr spielen als bisher geplant. Sie wollen damit Neuwagen mit Verbrennungsmotor auch nach 2035 in der EU verkaufen dürfen.
© dpa-AFX | 14.10.2025 14:44

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Beitrag vom 14.10.2025 - 16:50 Uhr
Da stimme ich Hr. Spohr durchaus zu. Die Luftfahrt ist wirklich eine der letzten Branchen, wo man nicht so ohne Weiteres auf Strom umstellen kann, im Gegensatz gerade zu privaten PKW. Egal, wie man zum Klimaschutz steht wird man mittelfristig/langfristig nicht um das Thema herum kommen, denn einerseits ist Öl ohnehin endlich und andererseits kommt es aus immer instabileren Weltregionen.

Ja, wobei seltene Erden und andere Rohstoffe, die man dann vermehrt braucht, jetzt auch nicht gerade heimische Rohstoffe sind. Das Problem werden wir haben, egal auf welche Technologie wir setzen.

Warum man in Deutschland immer noch daran festhalten, in Zukunft „technologieoffen“ mit Verbrennern unterwegs zu sein erschließt mir rational nicht. Die E-Technologie ist beim Auto praxistauglich ausgereif, abgesehen für Ultra-Langstreckenfahrer.

Ausgereift ja, aber in meinen Augen noch nicht ausreichend für die schnelle, komplette Umstellung. In dem Tempo in dem bei einer schnelleren Zunahme von E-Autos wir die ganze Infrastruktur hochziehen müssten, schaffen wir in Deutschland derzeit gar nicht. Das ist in meinen Augen schon jetzt ein Problem um die Akzeptanz weiter zu stärken.
Beitrag vom 14.10.2025 - 16:37 Uhr
Da stimme ich Hr. Spohr durchaus zu. Die Luftfahrt ist wirklich eine der letzten Branchen, wo man nicht so ohne Weiteres auf Strom umstellen kann, im Gegensatz gerade zu privaten PKW. Egal, wie man zum Klimaschutz steht wird man mittelfristig/langfristig nicht um das Thema herum kommen, denn einerseits ist Öl ohnehin endlich und andererseits kommt es aus immer instabileren Weltregionen.

Warum man in Deutschland immer noch daran festhalten, in Zukunft „technologieoffen“ mit Verbrennern unterwegs zu sein erschließt mir rational nicht. Die E-Technologie ist beim Auto praxistauglich ausgereif, abgesehen für Ultra-Langstreckenfahrer.

Und allen, die unbedingt mit ihrem Fahrzeug auf der Straße Motorlärm erzeugen müssen (warum auch immer, verstehe ich noch weniger), kann man ja Lautsprecher ins E-Auto einbauen.


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