EU-Parlament gibt grünes Licht für "Single European Sky"

STRAßBURG (dpa) - Das EU-Parlament hat grünes Licht für den seit Jahren geplanten europäischen Luftraum gegeben. Die Abgeordneten in Straßburg verabschiedeten am Mittwoch neue EU-Regeln, mit denen die bislang nationalen bis 2012 durch grenzüberschreitende Lufträume abgelöst werden sollen. Durch eine effektivere Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Flugsicherungen soll dann auch der Luftraum besser kontrolliert werden können.



Dabei wird an eine einzige integrierte Flugsicherung gedacht. Im europäischen Luftraum gibt es derzeit 60 nationale Kontrollzentren, doppelt so viele wie in den USA, bei einem halb so großen Luftverkehrsaufkommen. Darüber hinaus verhindern militärische Sperrzonen geradlinige Flüge von einem Flughafen zum anderen.

Funktionaler Luftraumblock Zentraleuropa

Dieses Gesetzespaket soll kürzere Flugrouten und weniger Warteschleifen in der Luft möglich machen, was Fluggesellschaften helfen soll zu sparen. "Bis zu 12 Prozent der CO2-Emissionen des Flugverkehrs können eingespart werden. Das bringt auch eine Kosten- und Zeitersparnis für alle Flugpassagiere", sagte der CDU-Abgeordnete Georg Jarzembowski. Nach Einschätzung der EU-Kommission könnte diese Single European Sky-Initiative für die Fluggesellschaften bis 2020 jährliche Ersparnisse von bis zu vier Milliarden Euro bedeuten.

Deutschland und Frankreich sowie die Niederlande, Belgien und Luxemburg sollen innerhalb der nächsten drei Jahre einen so genannten "Funktionalen Luftraumblock Zentraleuropa" bilden. Der Luftraum der Staaten im Herzen Europas hat eine der höchsten Verkehrsdichten und den komplexesten Flugverkehr der Welt. Die meisten europäischen Großflughäfen liegen in diesem Gebiet und die wichtigsten zivilen und militärischen Luftstraßen durchqueren es.