Franz-Nachfolge
Älter als 7 Tage

Lufthansa will Fehler vom Mai nicht wiederholen

Carsten Spohr
Carsten Spohr, Vorstand Lufthansa Passage, © Lufthansa AG

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FRANKFURT - Lufthansa hat im lange Zeit schwachen Kerngeschäft Passage wieder Tritt gefasst. In den ersten neun Monaten 2013 verbesserte Lufthansa Passage ihr operatives Ergebnis bei nur leicht gestiegenen Umsätzen um 170 Prozent auf glatte 300 Millionen Euro. Dazu trug vor allem der wiederbelebte Europaverkehr bei, der lange das Senkblei in der Konzernbilanz war. Helfen die Zahlen Passage-Vorstand Carsten Spohr beim Sprung auf den Chefsessel?

Lufthansa wird alsbald einen Nachfolger für ihren scheidenden Konzernlenker Christoph Franz ernennen.

Dem erst 46 Jahre alten Spohr trauen intern viele die Aufgabe zu. Spohr kennt die Strukturen in Frankfurt und träfe - als Airbus-Kapitän - auch unter den Lufthansa-Piloten wohl auf höhere Akzeptanz als Franz. In den andauernden Tarifverhandlungen mit der Vereinigung Cockpit wäre eine Nominierung Spohrs ein positives Signal an die Piloten, heißt es im Lufthansa-Umfeld.

Der Aufsichtsrat unter Führung von Wolfgang Mayrhuber lässt sich bei der Franz-Nachfolge aber nicht in die Karten gucken. Mayrhuber hat dafür gute Gründe.

Seit 2011 gibt Spohr die Strategie für Lufthansa Passage vor. In diese Zeit fallen eine äußert positive Entwicklung der Langstrecke und die Stabilisierung des Europaverkehrs mit der Auslagerung aller dezentralen Strecken zur günstigeren Germanwings. "Erstmals seit fünf Jahren hat der Europaverkehr wieder schwarze Zahlen geschrieben", lobte Franz am Donnerstag die Leistung des Vorstandskollegen.

Verborgene Macht der Großaktionäre

Das sollte auch kritische Aktionärsvertreter aus den Vereinigten Staaten von Spohr überzeugen, hofft man in Frankfurt. Wie hoch der Einfluss der im Hintergrund mitentscheidenden Großanleger aus dem Ausland inzwischen ist, musste Lufthansa erst im Mai bei der turbulenten Wahl ihres ehemaligen Vorstandschefs Mayrhuber an die Spitze des Aufsichtsrats erfahren.

Denn die war kein Selbstläufer. Nur knapp schrammten die Lufthansa-Granden um Jürgen Weber auf der Hauptversammlung 2013 an der Totalblamage vorbei und setzten ihren Wunschkandidaten Mayrhuber als neuen Chefaufseher durch.

"Wir haben große Anstrengungen unternehmen müssen, um (...) rein formalistische Kriterien einer blinden Corporate Governance- Auslegung durch ein trotziges Beratungsunternehmen wieder ins rechte Licht zu rücken", erregte sich Weber nach überstandener Wahl.

Mayrhuber wird bei der Nominierung des neuen Vorstandschefs deshalb peinlich genau darauf achten, alle Spielregeln einer guten Unternehmensführung einzuhalten und Spohr nicht vorzeitig zum Kronprinzen küren.

"Wir werden anhand des Profils die Vor- und Nachteile der einzelnen internen Kandidaten für die Lufthansa anschauen", sagte Mayrhuber im September in der "Welt am Sonntag". Auch externe Kandidaten werde der Konzern vorsprechen lassen und sich bei der Entscheidung Hilfe von Beratern holen.
© aero.de | Abb.: aero.de | 04.11.2013 10:39

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Beitrag vom 05.11.2013 - 09:34 Uhr
Aus meiner unmaßgeblichen 40 jährigen Erfahrung mit der Industrie:
1. Zufriedenheit der Kunden herstellen
2. Zufriedenheit der Mitarbeiter sicherstellen
das ergibt dann 3. fast von allein: Zufriedenheit der Eigner sprich shareholder.

Aber bei der heutigen Gier? Ich weiß nicht, ob das heute reicht.
Beitrag vom 05.11.2013 - 07:39 Uhr
die wären?

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Beitrag vom 04.11.2013 - 21:12 Uhr
Hauptsache die gute alte LUFTHANSA findet auch wieder ihren Weg zu den alten wichtigen Werten ...


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