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Bouffier lädt Spitzen der Luftfahrt zu Fluglärmgipfel nach Wiesbaden

TNT Boeing 747 in Frankfurt
TNT Boeing 747 in Frankfurt, © world-of-aviation.de, Bjoern Schmitt Aviation Photography

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WIESBADEN - Der wachsende Protest gegen den Fluglärm zeigt Wirkung: Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat für Montag Spitzen der Luftfahrtbranche in die Staatskanzlei nach Wiesbaden geladen, um über Möglichkeiten zur Lärmreduzierung zu sprechen. Die Landesregierung strebt ein Maßnahmenpaket an, das noch im ersten Quartal 2012 vorgestellt werden soll. Dies geht aus einer Mitteilung der Staatskanzlei vom Freitag hervor.

An dem Treffen werden neben Bouffier Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP), der Vorstandschef des Flughafenbetreibers Fraport, Stefan Schulte, Lufthansa-Vorstandschef Christoph Franz, der Geschäftsführer der Deutschen Flugsicherung, Dieter Kaden, und der Generalsekretär des Airline-Verbandes BARIG, Martin Gaebges, teilnehmen.

"Wir wollen eine deutliche Lärmminderung", sagte Bouffier laut Mitteilung. Ziel des Gesprächs sei es, "alle Möglichkeiten des aktiven und passiven Schallschutzes auszuschöpfen und zu prüfen, welche weiteren Maßnahmen zur generellen Reduzierung des Fluglärms machbar sind".

Unterdessen hat sich der FDP-Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Florian Rentsch, für ein striktes Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen ausgesprochen. "Das ist mein klares Ziel", sagte Rentsch der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Freitag). Er hoffe, dass das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein solches Flugverbot zwischen 23.00 Uhr und 05.00 Uhr ermögliche. Rentsch hält es aber nicht für sinnvoll, dass das Land seinen Revisionsantrag gegen das derzeitige Nachtflugverbot zurücknimmt, denn nur eine höchstrichterliche Entscheidung bringe Rechtsfrieden und Rechtssicherheit. Auch Posch hatte stets auf die für das Frühjahr erwartete Entscheidung des Gerichts verwiesen.

Ob Rentsch jetzt plötzlich mehr Lärmschutz wolle, werde nicht in Interviews bewiesen, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzender Tarek al-Wazir. "Es zählen nur noch Taten." Die Landesregierung müsse als ersten Schritt ihre Revision zurücknehmen. Das Argument, mit dem Verfahren solle nur Rechtssicherheit hergestellt werden, sei kompletter Unfug.

Für ein Nachtflugverbot hatten in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlun g CDU und Grüne am Donnerstagabend erstmals gemeinsam gestimmt. SPD-Landesvorsitzender Thorsten Schäfer-Gümbel sieht darin Heuchelei. "Anders als im Landesparlament in Wiesbaden, wo jeder Antrag für das Nachtflugverbot und einen besseren Lärmschutz von Schwarz-Gelb abgeschmettert wird, macht die Frankfurter CDU jetzt auf Nachtfluggegner", sagte Schäfer-Gümbel laut Mitteilung. Die Lärmbelastung der Bürger eigne sich nicht für Wahlkampfmanöver. Innenminister Boris Rhein (CDU), der für die Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr kandidiert, hatte sich kürzlich ebenfalls für ein Nachtflugverbot ausgesprochen.

Fluglärmgegner kündigten am Freitag an, sie wollten am kommenden Dienstag rund 40 000 Unterschriften für eine Petition zum besseren Lärmschutz an den hessischen Landtagspräsidenten übergeben.
© dpa | Abb.: world-of-aviation.de, Bjoern Schmitt Aviation Photography, Symbolbild | 17.12.2011 07:40

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Beitrag vom 19.12.2011 - 09:50 Uhr
@Fly-away,

Bouffier (oder so ähnlich) kann bei dieser Veranstaltung doch nur dann gewinnen, wenn etwas dabei herauskommt.
Auf den Bauch klatschen und sagen "Wir haben alles erreicht" , geht wohl nicht (siehe thunder-cobra).
Die MA der DFS sind wohl doch nicht so "jung und dynamisch" - der Umzug in den neuen Turm hat das wohl bewiesen..
Ansich sollte es doch einfacher sein: Eine neue unabhängige Landepiste, zwei Startpisten nach W oder E und die "Startbahn West"...
Das alles ist allerdings weniger ein Problem der Türmer in FFM.
Beitrag vom 19.12.2011 - 08:40 Uhr
Naja, ich sehe hier mal ganz eindeutig die DFS bzw. das in der Verantwortung - in meinen Augen haben die (Nachtflug ausgenommen) einen hohen Anteil an der neuen Lärmsituation...

Ich wohne in Hanau, und die Flieger sind nun echt tiefer als vorher. Für mich persönlich ist das in Hanau kein großes Problem, die sind immer noch so hoch, dass nun keine große Lärmbelästigung von den Fliegern ausgeht - aber im allgemeinen sind die Anflugrouten, so hat es als Beobachter den Anschein, stark abgeflacht, sehr gut in Maintal oder Offenbach oder den südmainischen Stadtteilen in Frankfurt zu sehen.

Und weshalb ist das so? Ich weiß es nicht wirklich, und kann nur vermuten:
1. Höhere Taktung und damit mehr Kapazität.
Hmm, und wozu dann die vierte Bahn (von welcher ich ein Befürworter bin!)

oder

2. Sicherheitsgründe.
Jaaa, und warum ging es vorher? Wollen die etwa mit der gleichen Lotsenzahl die erhöhte Anzahl an Fliegern durchwinken? Für mich ist es nicht so ganz nachzuvollziehen, warum sinnvolle, aktiv Lärm vermeindende Anflugverfahren nicht eingesetzt werden, ganz vorne ist der  CDA und Abarten zu nennen. Die Fraport warb groß damit (auf der Internetseite zum Flughafenausbau war davon zu lesen), aber durchgeführt im Echtbetrieb wird das leider nicht.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass ein voller CDA in FRA nicht so ohne weiteres möglich ist, aber zumindest ein Low Drag / Low Power oder ein Delayed Flap Approach. Und falls das Nachflugverbot fällt, ist ein CDA in den Nachtflugzeiten - in meinen Augen - selbstverständlich Grundvoraussetzung! Hauptnutzer ist die LH Cargo - und die sollten in der Lage sein, Ihre Piloten entsprechend auszubilden!

Ich bin kein Flughafengegner, bin gegen ein striktes Nachtflugverbot. Aber was die DFS mit den neuen Anflugrouten - v.a. in Hinsicht auf die Flüghöhe - verzapft hat, ist eine Frechheit. Und wozu? Ich vermute mal, dass o.g. Punkt 2 wegen Kostengründen zutrifft - die wollen Fluglotsen sparen. :-(
Schade - eigentlich sollten wir uns da innovativer zeigen.

Viele Grüße, thunder-cobra

Edith sagt: Tippfehler

Dieser Beitrag wurde am 19.12.2011 08:42 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.12.2011 - 23:30 Uhr
Für mich ist das ganze eine Alibi-Veranstaltung.
Was wird bei diesem Treffen wohl rauskommen?
Last mich mal Tippen:
1. An dem Nachtflugverbot wird nicht gerüttelt. (Bequemerweise verweist man auf das zu erwartende Urteil im
nächsten Jahr aus Leipzig).
2. Es soll geprüft werde, ob man An- und Abflüge nicht noch auf weitere Regionen verteilen kann.
3. Der bereits geäußerte Vorschlag, Frachtflüge sollen verlagert werden, z.B. nach Hahn, wird neu ins Gespräch
gebracht.
4. Der berechtigte Wunsch der Fluggesellschaften, eine Toleranzzeit für verspätete An- und Abflüge, bedingt durch besondere Ereignisse, wird ev. angesprochen, mehr aber nicht.

Warum bin ich so pessimistisch?
Die Erfahrungen haben mich gelehrt, dass ein Politiker, ein Landesfürst in erster Linie auf seine Wählerstimmen schaut, schauen wird, muss, das zählt, nicht der gesunde Menschenverstand.
Trotz alledem:
Ich würde mir wünschen, ich hätte mich in meinen Prophezeiungen mit meinen Aussagen getäuscht.
mfg


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