Bilanzen
Älter als 7 Tage

Krise brockt Emirates Milliardenverlust ein

Geparkte Emirates Airbus A380
Geparkte Emirates Airbus A380, © Emirates

Verwandte Themen

DUBAI - Emirates hat wegen der Corona-Krise erstmals in mehr als 30 Jahren Verluste gemacht. Die staatliche Airline aus dem Emirat Dubai schloss das vergangene Jahr mit einem Minus von 5,5 Milliarden US-Dollar ab.

Der Umsatz ging um 66 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar zurück. Das Passagier- und Frachtaufkommen sei um 58 Prozent geschrumpft. Emirates führt den Einbruch allein auf den vorübergehenden Stopp des Flugverkehrs im vergangenen Frühjahr und die weltweiten Reisebeschränkungen zurück.

Die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hatte den Flugverkehr im März vergangenen Jahres wegen der Ausbreitung des Corona-Virus für acht Wochen weitgehend eingestellt. Emirates kündigte damals vorübergehende Gehaltskürzungen an. Die Airline reduzierte auch die Zahl ihrer Flugzeuge.
© dpa-AFX | 15.06.2021 13:12

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 19.06.2021 - 14:18 Uhr
Der Unterschied ist, dass die Carrier in Europa ihre Schulden zurückzahlen müssen.
Ohne den Staat mit seinen Milliarden gebe es die LH gar nicht erst. Die ersten Jahrzehnte musste der Staat immer wieder Milliarden reinstecken, ohne diese jemals wiederzusehen. Warum wird das immer wieder vergessen?
Weil es nicht stimmt.
Wenn man sich die Zahlen anschaut, dann waren es
1960 - 69 insgsamt 100 Mio DM Verlust -300/206+
1970 - 79 insgesamt 70Mio DM Verlust -403/327+
1980 - 89 insgesamt rund +/- 0
1990 - 1997 bis Privatisierung insgesamt + 1Mrd DM

Wo wurden da genau die mehreren Milliarden zugeschossen?

Haben Sie auch noch Zahlen darüber, viel Sachvermögen (Flugzeuge, Gebäude, Maschinen und Ausrüstungen etc.) damals vom Staat in private Hände gegangen ist?
Würde mich wirklich mal interessieren, auch im Hinblick auf das Bahnvermögen.
Danke!

Leider ist, trotz intensiver Internetrecherche, zu diesen Fragen nicht wirklich viel zu finden.

Gefunden habe ich das, Quelle:
"Vom Staatsunternehmen zum Global Player - Die Unternehmensentwicklung der Deutschen Lufthansa AG"; Promotionsschrift von Songül Bozdag - Yakzan, 2008, Uni Köln:

- in der ersten Privatisierungs - Runde (1994) erlöste der Bund 0,42 MRD DM
Problem dabei: die LH Mitarbeiter*Innen waren bis zur Privatisierung (und dies MUSSTE vor dieser beendet werden) Mitglied in der bundeseigenen Pensionkasse VBL.
Die Lösung erfolgte so:
-der Bund zahlte an die VBL 1,05 MRD DM
-die LH AG zahlte an die VBL 1,1 MRD DM
(aus 'Reserven' - leider gibt es keine Erläuterung was das genau für Reserven sind)
Die VBL übernahm dafür weiter die Pensionsverpflichtungen für LH Mitarbeiter*innen die zum 31.12.1994 in Pension waren/gingen. Für Pensionen nach diesem Datum war dann die LH AG in der Pficht.

- in der zweite Privatisierungs - Runde (1997) erlöste der Bund nochmals 2,4 MRD DM
(der Gesamtgrundkapitalwert der LH AG wird zu diesem Zeitpunkt mit 4,7 MRD angegeben).
ABER: da das Paket an die (zu 80 % in Bundesbesitz befindliche KfW) ging musste der Bund dieser eine hohe Provision zahlen, die von diesem Erlös abging (über die genaue Höhe ist leider nichts zu erfahren):
"Die Bundesrepublik veräußerte am 20. Dezember 1996 ihre direkte Beteiligung an der Lufthansa i.H.v. 35,68% an die KfW. Daneben nutzte der Bund die KfW zur Zwischenfinanzierung beim Privatisieren von Staatsunternehmen. So konnte der Bund im Dezember 1996 seinen Lufthansa Anteil an die KfW übertragen und sich dafür einen Vorschuss auf den späteren Privatisierungserlös überweisen lassen. Dieser kam damals dem Bundeshaushalt 1996 i.H.v. 2,1 Mrd. DM zugute.Der Bund erhielt ferner einen „Besserungsschein“, d.h.der Mehrerlös aus der Privatisierung des Pakets durch die KfW ging ebenso an ihn. Dieser Veräußerungsmodus wird als Platzhaltermodell bezeichnet. Da die KfW ein solches „Parken“ von Aktienpaketen mit Krediten finanziert und eine Provision vom Bund verlangt, geht dabei ein nicht unerheblicher Teil des Privatisierungserlöses verloren." (Quelle: "Vom Staatsunternehmen zum Global Player - Die Unternehmensentwicklung der Deutschen Lufthansa AG", Promotion von Songül Bozdag - Yakzan, 2008)

Die Aktien (143 Mio.) wurden zw. 32,00 - 34,00 DM angeboten und so wohl auch veräussert. Das entspricht einer Kapitaleinahme in Höhe von ca. 4,7 MRD DM, also in etwa dem o.g. Wert.

Allerdings, und auch das geht aus dieser Quelle hervor, wurde die LH in den 1990'igern vor der Privatisierung radikal saniert (u.a. mit Hilfe eines KfW Kredites in Höhe von 0,5 MRD DM). Trotzdem flog die LH 1992 noch einen Bilanzverlust in Höhe von fast 0,5 MRD DM ein, siehe o.g. Quelle ab Seite 135, Punkt. 3.5.2.. Über die Höhe der Aufwendungen des Bundes zum Ausgleich ist leider nichts zu erfahren.
Ebenso wenig ist über die Bewertung der Sachwerte zu erfahren (meine Ausgangsfrage). Hier kann man allerdings annehmen, dass dies in der o.g. Grundkapitalbewertung Berücksichtigung gefunden hat.

Somit ist eine abschliessende, wirkliche Bewertung ob die Privatisierung ein Gewinn oder einen Verlust für den Bund bedeutete, nicht wirklich verifizierbar.

Beitrag vom 16.06.2021 - 19:18 Uhr
Weil es nicht stimmt.
Wenn man sich die Zahlen anschaut, dann waren es
1960 - 69 insgsamt 100 Mio DM Verlust -300/206+
1970 - 79 insgesamt 70Mio DM Verlust -403/327+
1980 - 89 insgesamt rund +/- 0
1990 - 1997 bis Privatisierung insgesamt + 1Mrd DM

Wo wurden da genau die mehreren Milliarden zugeschossen?
Der erste Gewinn wurde 1964 gemacht. Bis da wurden Milliarden Steuermittel reingesteckt. Oder hat man die Flugzeuge geschenkt bekommen.
Oder wo erscheinen in deinen Zahlen z.B. die 1,5 Milliarden Mark an Betriebsrentenzuschüssen Mitte der 90´er Jahre?
Beitrag vom 16.06.2021 - 16:04 Uhr
Der Unterschied ist, dass die Carrier in Europa ihre Schulden zurückzahlen müssen.
Ohne den Staat mit seinen Milliarden gebe es die LH gar nicht erst. Die ersten Jahrzehnte musste der Staat immer wieder Milliarden reinstecken, ohne diese jemals wiederzusehen. Warum wird das immer wieder vergessen?
Weil es nicht stimmt.
Wenn man sich die Zahlen anschaut, dann waren es
1960 - 69 insgsamt 100 Mio DM Verlust -300/206+
1970 - 79 insgesamt 70Mio DM Verlust -403/327+
1980 - 89 insgesamt rund +/- 0
1990 - 1997 bis Privatisierung insgesamt + 1Mrd DM

Wo wurden da genau die mehreren Milliarden zugeschossen?

Haben Sie auch noch Zahlen darüber, viel Sachvermögen (Flugzeuge, Gebäude, Maschinen und Ausrüstungen etc.) damals vom Staat in private Hände gegangen ist?
Würde mich wirklich mal interessieren, auch im Hinblick auf das Bahnvermögen.
Danke!


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden