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Sie stecken quasi überall drin - und sind extrem rar: Mikrochips bringen die Industrie in Nöte.
"Die Behinderung wird spürbar", sagte der Chef der Airbus Rüstungssparte Michael Schöllhorn am Rande der ILA der dpa. "Das war vor einigen Monaten noch anders. Inzwischen werden laut Airbus auch die großen Zulieferer der Luftfahrtindustrie von dem Thema erfasst.
"Das ist mittlerweile schon eine gewisse Mangelverwaltung", sagte Schöllhorn. "Wenn die Lieferkette an mehreren Stellen nicht funktioniert, kommt es schnell zu einem Welleneffekt, und die Arbeitsabläufe müssen neu organisiert werden nach dem Motto: Was kann ich denn jetzt als Nächstes bauen."
Immerhin - die aktuellen Lieferengpässe sind nach Einschätzung von Airbus Vertriebsvorstand Christian Scherer "nicht strukturell", sondern eher Corona-Nachwirkungen. Sobald die Weltwirtschaft nach der Pandemie wieder Tritt und Takt fasst, dürften sich die Lieferketten wieder einspielen, hofft man bei Airbus.
Bei den Schlüsselmaterialien Titan und Nickel will Airbus die Zulieferkette auf eine breitere Basis stellen - und unabhängiger von Russland werden.
Gerade treffen die Engpässe Airbus aber doppelt hart - Airlines fehlen im ohnehin angespannten Sommerflugplan Flugzeuge, zudem wackelt der Ratenhochlauf. Im Mai ist Airbus mit nur 37 Auslieferungen im A320neo-Programm laut Kreisen hinter den eigenen Zwischenzielen zurückgeblieben.
Calhoun: Lieferengpässe bis Ende 2023
Bei Boeing sieht die Lage derzeit nicht viel besser aus. Der Konkurrent hat die 737-MAX-Produktion kürzlich für mehrere Tage unterbrochen, um auf dringend benötigte Steckverbindungen zu warten. Der Konzern macht Airlines wenig Hoffnung auf eine schnelle Normalisierung.
Die Störungen der weltweiten Lieferketten "sind für beide Hersteller gerade ein echtes Problem", räumte Boeing-Chef David Calhoun diese Woche auf einer Konferenz im Rahmen der IATA-Jahrestagung in Doha ein. Calhoun rechnet "nicht vor Ende des nächsten Jahres" mit einer Entspannung der Lage.
© aero.de | Abb.: Airbus | 23.06.2022 09:20
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