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Lufthansa streicht Dutzende Interkontflüge bis Ende Juni

Lufthansa Boeing 747-8
Lufthansa Boeing 747-8, © Lufthansa

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FRANKFURT - Bei Lufthansa fallen nach aero.de-Informationen wegen Crewengpässen erstmals auch in größerem Umfang Interkontflüge kurzfristig aus. Die Airline bucht Tausende Passagiere um. Das Lufthansa-Management erwartet frühestens im nächsten Jahr eine Normalisierung des Flugbetriebs.

Lufthansa kann den Flugplan nicht halten. Die Airline hat am Samstag am Drehkreuz Frankfurt "mangels Besatzungen" acht Interkont- und 28 Deutschland- und Europaflüge annulliert, 5.795 Flugäste sind davon betroffen.

Bis Monatsende fallen in Frankfurt nach aero.de-Informationen 38 weitere Interkontflüge und 142 Kontflüge aus.

"Eine kurzfristige Verbesserung jetzt im Sommer werden wir realistisch leider kaum erreichen können", sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser der "Welt". Aktuell helfe nur, die Zahl der Flüge zu reduzieren.

Das sei nicht nur ein deutsches Problem, sondern gelte für die ganze Welt. "Wir rechnen damit, dass sich die Lage 2023 insgesamt wieder normalisiert."

Die Lufthansa will mehr als 2000 weitere Flüge an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München streichen, weil sich vermehrt Besatzungen wegen Corona-Fällen krankmelden. Schon vor gut zwei Wochen hatte sie angekündigt, hier 900 Verbindungen an Freitagen und Wochenenden im Juli zu canceln.

Auch die Billigtochter Eurowings rechnet mit weiteren Streichungen. Grund für die Ausfälle ist insbesondere fehlendes Personal - sowohl bei den Flughäfen etwa bei der Sicherheitskontrolle als auch bei den Airlines selbst.

Es sei schon sehr früh klar gewesen, dass Personalmangel in der Flugindustrie ein Problem sein werde, sagte Kayser der Zeitung. Der Frankfurter Flughafen etwa habe massiv in Rekrutierung investiert. Doch man habe erkannt, dass sich Personal nicht so schnell wie erhofft aufbauen lasse, was zum Beispiel auch an den verschärften branchenspezifischen Sicherheitsüberprüfungen liege.

Lufthansa und Eurowings wollen die klassischen Urlaubsstrecken von den Kürzungen weitgehend ausnehmen. Wegfallen sollen vor allem Flüge innerhalb Deutschlands und Europas, zu denen es alternative Reisemöglichkeiten etwa mit der Bahn gibt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lufthansa | 25.06.2022 06:24

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Beitrag vom 26.06.2022 - 21:17 Uhr
@cosmoB - kleine Bitte - gelegntliche Absätze würden die Lesbarkeit enorm steigern. Da würde ich mich zukünftig drüber freuen (wirklich nur eine Bitte, kein Angriff...)

Inhaltlich sind wir gefühlt gar nicht mal so weit auseinander. Ich habe Spohr auch nicht mehr erleben dürfen/müssen. Um es klar zu sagen, ich bin dort auch weg, weil ich mit dem Gebahren der Geschäftsführung bei vielen Dingen nicht mehr einverstanden war. Dazu zählt, dass keine Entscheidungsvorlagen mehr erstellt werden können, ohne dass da irgendein Consultant-Testtat dran hängt. Alleine das Thema Sinn und Zweck von Consultants (in der "Güte" von BCG oder Mackies) und das Folien-Recycling durch diese könnte eine abendfüllende Diskussion werden. Da bin ich komplett bei Ihnen und vielen anderen hier.

Wogegen ich mich aber wehre, sind alle die Leute und Meinungen, die in einer Krise niemals Entscheidungen treffen mussten, deren Ausgang zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht vorhersehbar ist und die Umsetzung Zeit braucht und niemals richtig sein kann. Hätte man alles Personal komplett behalten und die Erholung hätte sich wegen einer hoch ansteckenden Varianten mit schweren Verläufen nicht ergeben, dann wäre die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz (ohne intensive staatliche Unterstützung) recht hoch. Dann hätten die meisten Leute ihre Artikel 1:1 auch geschrieben und über die Unfähigkeit des Managements hergezogen.

Was ich damit resümieren möchte. Der Vorstand mag schlechte Entscheidungen treffen und alle positiven Werte des Unternehmens verspielen. Aber die Entscheidung innerhalb der Kriese würde ich niemals nachträglich dem Vorstand anlasten wollen, denn keiner von uns hier ist ernsthaft in der Lage gewesen in der Situation ein bessere Bild auf die Zukunft zu haben.
Beitrag vom 26.06.2022 - 18:47 Uhr
Was für ein gruseliges Sammelsurium an Halbwahrheiten, Ahnungslosigkeit und bösartigen Unterstellungen. Ich für meinen Teil fliege seit über 30 Jahre intensiv mit der Lufthansa, da sehr lange in Asien gelebt und die Lufthansa war da auch immer ein Stück Heimat. In den 1990ern noch mit 9.900 DM vollflexiblen Businesstickets unterwegs und in kaum einem Jahr weniger als 20.000€ für Flüge an die LH überwiesen. Auch wenn die Businessclass schon in den 1990ern unter Konkurrenzniveau war, in den 2000ern wurde die Lücke dann zunehmend grösser und heute ist die LH-Businessclass definitiv nicht mehr konkurrenzfähig habe ich der Fluggesellschaft immer die Treue gehalten, da man sich an Bord wohlfühlen konnte und Unregelmässigkeiten meist sehr gut abgefedert wurden. Ich war lange als Geschäftsführer beschäftigt und habe Herrn Spohr auf Veranstaltungen mehrfach auch live erlebt. Seit er am Ruder ist hat sich eigentlich nichts zum Besseren gewendet, aber vieles zum Schlechteren. Viel zu viele Consultants im Haus, sprich 25-Jährige McKinsey und Boston Consulting Freshmen, die immer wieder das Rad neu erfinden. Einmal wird nach Zonen geboardet, dann wieder nicht und neuerdings wieder nach Zonen. Verpflegung wird einmal als Unterscheidungsmerkmal bezeichnet, dann gibt es auf vielen Strecken in Europa selbst in Business nur einen lächerlichen Imbiss, in der Eco scheinbar gar nichts, weil "der Kunde dies so möchte". Einsparungen werden als Optimierungen verkauft, oder neuerdings als "coronabedingt" kommuniziert, obwohl jeder der auf drei zählen kann weiss dass damit ein paar Cent pro Passagier eingespart werden sollen. Mein absolutes Highlight hatte ich letztes Jahr im Juli, als ich berufsbedingt nach Nairobi musste. Was die Lufthansa da an "Service" geboten hat, war selbst den Mitarbeitern hochgradig peinlich. Die Unzufriedenheit mit den konstant sich ändernden Vorgaben führte zur extremen Unruhe bei den Flugbegleitern und mehrere haben ganz offen über die Problem gesprochen. Der Purser kam nach Ende des Fluges zu mir und meinte "ich sehe an ihrer Buchungsklasse, dass sie wahrscheinlich einen sehr hohen Preis für diesen Flug gezahlt haben (es waren über 4.000€)und trotz dieses unterirdischen Serviceangebotes von uns so nett und höflich zu uns waren, das ist heutzutage leider die Ausnahme!" Im November war ich dann mit der LH in Business in New York und aufgrund eines chaotischen Cateringprozesses (Lufthansa hatte dort bereits nicht mehr die LSG verwendet) hatten wir eine heftige Verspätung und fast alle Passagiere mussten in München umgebucht werden. Dieses Jahr dann Ende Januar mit der LH in Dubai und auch das Flugerlebnis war absolut unterirdisch. Ich habe übrigens auch Goldstatus bei OneWorld und kann ganz gut mit BA, AY,IB, aber auch SQ, ANA oder TG vergleichen. Zur miesen Homepage und dem Callcenter auf Drittweltniveau habe ich mich noch gar nicht ausgelassen. Heute durfte ich einen Flug für meine bessere Hälfte, die beruflich am Dienstag aus Paris kommt und in München umsteigen muss umbuchen. Als erstes kam eine SMS "ihr Flug am Dienstag wurde leider annulliert" bitte sehen sie ihre Alternativen online. Gesagt getan, online wurde der Flug noch stundenlang nicht als gecancelt angezeigt, also konnte man auch nicht umbuchen. Das Callcenter hatte dreimal die Ansage "derzeit überlastet, versuchen sie es später nochmal", sprich man schafft es nicht mal in die Warteschleife. Als dann der Flug endlich als annulliert zu erkennen war, gab es keine Alternativflüge, der Button "Zugalternative" führte ins Leere. Nach weiteren 2 Stunden gab es dann eine automatische Umbuchung auf einen Flug 5 Stunden später. Von einer ehemals 5 Sterne Airline (selbst 4 Sterne sind noch zu viel) und bei einem Ticketpreis von knapp 600€ erwarte ich da einfach etwas mehr. Spohr ist eine Mischung aus Ruhrpottschnodrigkeit und "Mia san mia", das mag genügen für einen Getränkeservice oder fürs Festzelt, als CEO einer vermeintlich führenden Airline in Europa ist das aber einfach zu wenig.


Das kann ich zu 100% so unterschreiben. Mir war in der Vergangenheit der etwas schlechtere Service in der Business auch egal. Mir war und ist das wichtigste Kriterium Zuverlässigkeit und Hilfe bei Unregelmäßigkeiten. Und in diesen Bereichen ist es bei der Lufthansa steil nach unten gegangen.

Meine letzte Flugannullierung hat mich vor einem Monat in der Lounge erwischt. Bin natürlich gleich nach vorne gegangen, weil in meiner App nichts möglich war. Die Dame hat sich größte Mühe gegeben, mich auf eine zeitnahe Alternative über München zu buchen, aber leider vergebens. Erst kurz vor Toreschuss wurde die Alternative in der App angezeigt.

Mittlerweile verzichte ich bei wichtigen Terminen auf Lufthansa.
Beitrag vom 26.06.2022 - 18:37 Uhr
@cosmoB:
Ein echter 5-Sterne Rant. Respekt :)


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