WASHINGTON - United Airlines und Emirates waren sich über Jahre spinnefeind. Jetzt vollzieht United eine noch vor wenigen Jahren undenkbare strategische Kehrtwende: Emirates und United legen ihre Netze zusammen! Emirates will den Codeshare mit United sogar zu einem Joint Venture ausbauen.
United und Emirates verzahnen ihre Systeme. Ab März 2023 legt United mit Flug UA164 eine tägliche Verbindung nach Dubai auf.
Per Codeshare finden United-Passagiere in Dubai nahtlosen Anschluss in Emirates-Flüge. Im Gegenzug klinkt sich Emirates mit ihrem Code "zu mehr als 200 Zielen" in das United-Netz aus San Francisco, Houston und Chicago O'Hare ein, teilte United am Mittwoch mit.
An acht weiteren US-Flughäfen wird Emirates-Passagieren die Weiterreise mit United per Interlining erleichtert.
Der Schulterschluss markiert eine Zeitenwende im bisher angespannten Verhältnis von US- und Golfairlines. Delta, American und United hatten lange eine gemeinsame Lobbyfront gegen die "ME3" - Emirates, Etihad Airways und Qatar Airways - gebildet.
American preschte mit Qatar Airways vorDie zeigte allerdings bereits Risse: American Airlines und Qatar Airways haben ihren Codehare gerade erweitert. American Airlines unterhält seit Juni eine tägliche 777-300ER-Linie nach Doha und setzt dort ihre Flugnummer auf Qatar-Airways-Flüge nach Asien und Afrika. Qatar Airways bucht im Gegenzug Passagiere ins US-Inlandsnetz von American.
Für den Pakt mit United Airlines stellt Emirates ihre langjährige Codeshare-Partnerschaft mit JetBlue Airways zum 30. Oktober ein.
Emirates-Chef Tim Clark traut der United-Allianz sogar das Potenzial für ein Joint Venture zu, wie es United mit Lufthansa oder Emirates mit Qantas unterhält. "Ich sehe nicht, was dagegen spricht", sagte Clark in am Mittwoch in Washington. "Vor ein paar Jahren wäre ich hier aber noch mit Tomaten beworfen worden."
© aero.de | Abb.: Emirates | 15.09.2022 12:01
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Beitrag vom 15.09.2022 - 20:10 Uhr
Da passiert gar nichts, außer, dass man bei einer LH Kopfschmerzen bekommen sollte, denn neben dem originären Verkehr und Europaverkehr wäre der Verlust von Umsteiger aus Nordamerika schon recht herb in Richtung Afrika und Naher/Mittlerer Osten.
Beitrag vom 15.09.2022 - 15:49 Uhr
Man sieht ja bereits anderswo, dass die Mitgliedschaft in einer Allianz weitere Kooperationen nicht ausschließt. Da kann man als gutes Beispiel Qantas nehmen, die Oneworld-Mitglied sind, aber bereits seit 10 Jahren mit Emirates kooperieren. Das scheint für die anderen Oneworld-Mitglieder auch akzeptabel zu sein. Ich sehe da keinen Grund für einen großen Konflikt.
D'accord.
Allerdings ist Qantas auch nicht Mitglied in einem anderen Joint Venture, das in den selben Märkten aktiv ist.
Ein guter Teil der Erlöse aus dem neuen JV wird 1:1 bei AJV fehlen.
Ich erinnere mich an die Diskussionen im Vorfeld des LH/CX-Codeshare, da war SQ completely not amused (und das war Kleingeld, verglichen mit den Beträgen die hier im Raum stehen...)
We'll see...
Beitrag vom 15.09.2022 - 14:53 Uhr
Zwei Szenarien: der Star Alliance-Vertrag sieht vor, dass ein Star Alliance Board dieses Vorhaben abnicken muss.
1. das Board hat abgenickt und Emirates bewegt sich strategisch in die Allianz oder
2. es hat nicht und United fliegt zügig aus der Allianz
Ich hol’ schon mal das Popkorn raus…
Ich denke, beide genannten Szenarien werden nicht eintreten.
Tim Clark hat bei der Präsentation in Washington nochmal deutlich gesagt, dass Emirates keinerlei Interesse am Beitritt zur Star Alliance oder einer anderen Allianz hat.
Und einen Rauswurf von United Airlines aus der Star Alliance halte ich für blanken Unsinn. Damit gewinnt man nichts und einen adäquaten Ersatz gibt es auch nicht.
Man sieht ja bereits anderswo, dass die Mitgliedschaft in einer Allianz weitere Kooperationen nicht ausschließt. Da kann man als gutes Beispiel Qantas nehmen, die Oneworld-Mitglied sind, aber bereits seit 10 Jahren mit Emirates kooperieren. Das scheint für die anderen Oneworld-Mitglieder auch akzeptabel zu sein. Ich sehe da keinen Grund für einen großen Konflikt.
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D'accord.
Allerdings ist Qantas auch nicht Mitglied in einem anderen Joint Venture, das in den selben Märkten aktiv ist.
Ein guter Teil der Erlöse aus dem neuen JV wird 1:1 bei AJV fehlen.
Ich erinnere mich an die Diskussionen im Vorfeld des LH/CX-Codeshare, da war SQ completely not amused (und das war Kleingeld, verglichen mit den Beträgen die hier im Raum stehen...)
We'll see...
1. das Board hat abgenickt und Emirates bewegt sich strategisch in die Allianz oder
2. es hat nicht und United fliegt zügig aus der Allianz
Ich hol’ schon mal das Popkorn raus…
Ich denke, beide genannten Szenarien werden nicht eintreten.
Tim Clark hat bei der Präsentation in Washington nochmal deutlich gesagt, dass Emirates keinerlei Interesse am Beitritt zur Star Alliance oder einer anderen Allianz hat.
Und einen Rauswurf von United Airlines aus der Star Alliance halte ich für blanken Unsinn. Damit gewinnt man nichts und einen adäquaten Ersatz gibt es auch nicht.
Man sieht ja bereits anderswo, dass die Mitgliedschaft in einer Allianz weitere Kooperationen nicht ausschließt. Da kann man als gutes Beispiel Qantas nehmen, die Oneworld-Mitglied sind, aber bereits seit 10 Jahren mit Emirates kooperieren. Das scheint für die anderen Oneworld-Mitglieder auch akzeptabel zu sein. Ich sehe da keinen Grund für einen großen Konflikt.