Tarifeinigung
Älter als 7 Tage
Delta-Piloten erhalten ein Drittel mehr Geld
ATLANTA - In den Vereinigten Staaten explodieren nach der Krise die Piloten-Gehälter. Der Branchenriese Delta Air Lines bietet seinen rund 15.000 Ersten Offizieren und Kapitänen über die nächsten drei Jahre 34 Prozent mehr Gehalt - plus Einmalzahlung. Der Deal legt die Latte für die Konkurrenten hoch.
Die Pandemie hatte laufende Tarifverhandlungen zwischen US-Airlines und Piloten gestoppt. Jetzt legt Delta vor - und die Einigung hat es in sich.
Delta ist bereit, die Tarifbezüge der 15.000 Pilotinnen und Piloten auf einen Schlag um 18 Prozent zu erhöhen. Das geht aus einem Einigungspapier zwischen Delta und der Pilotengewerkschaft ALPA hervor, über das zunächst
"Reuters" berichtete.
Der Deal sieht demnach weitere Gehaltsanpassungen um fünf, vier und nochmal vier Prozent von 2023 bis 2025 sowie eine einmalige Nachzahlung in Höhe von 22 Prozent auf die Bezüge zwischen 2020 und 2022 vor. Die Piloten werden in den nächsten Wochen über den neuen Vertrag abstimmen.
ALPA hatte im Oktober mit einer Urabstimmung den Druck auf Delta erhöht - bei 96 Prozent Beteiligung hatten 99 Prozent der befragten Piloten für einen Streik gestimmt.
Der neue Tarifvertrag wird neben höheren Gehältern Dienstzeiten neu regeln - hier hatte ALPA Entlastungen gefordert.
Ziehen American und United nach?Nach der Krise sprudeln bei den großen US-Flugkonzernen die Umsätze. Stark gestiegene Kerosinpreise dämpften zuletzt aber die Gewinnentwicklung. Zeitgleich ist der Arbeitsmarkt leergefegt - in den USA herrscht Pilotenmangel. Auf den Deal bei Delta dürften daher ähnlich hohe Tarifabschlüsse bei American Airlines und United folgen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 05.12.2022 07:25
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Beitrag vom 05.12.2022 - 23:03 Uhr
Kann ich so auch nicht finden, daher war mein Kommentar auch noch im Konjunktiv geschrieben.
Was man aber sicherlich zur Einordnung, gerade im Vergleich zu bspw. deutschen Verträgen dazu sagen müsste, wäre, dass wohl viel von dem Gebotenen nicht direkt mehr Geld bedeutet.
Was ich jetzt so gefunden habe, ist dass mehr als 25% der Erhöhung eher in Richtung Arbeitsbedingungen und Work-Life Balance geht. Unter anderem dann sowas wie Elternzeit und besseren Versicherungsschutz. Das würde dann mal wieder zeigen, wie wenig vergleichbar sowas im internationalen Vergleich ist, da wir in Deutschland auf diesen Ebenen sowieso schon deutlich besser gestellt sind.
Neben erheblichen Gehaltserhöhungen wurden unter anderem Gehaltstabellen von verschiedenen Langstrecken Flugzeugen sprich auf A350 Niveau angehoben. Außerdem wurden Spesen, Urlaub und Überstunden Vergütung angehoben. Darüber hinaus Reserve regeln und Altersvorsorge wurden auch verbessert. Also zusammengefasst ein ordentliches Angebot nach langem verhandeln.
Beitrag vom 05.12.2022 - 22:57 Uhr
Etwas relativierend könnte man einwerfen, dass Delta in 2020 Gehälter um 15% gesenkt hatte um Entlassungen zu vermeiden ...
Ich stelle mir gerade die Frage, welche Basis für die Steigerungen zugrunde liegt. Denn schließlich wird im Artikel ja auch erwähnt, dass es Nachzahlungen für die Jahre 2020 bis 2022 gibt. Für mich liest sich das eher so, als bezöge sich die neuerliche Steigerung auf das ursprüngliche pre-corona Niveau. So eindeutig ist der Artikel leider nicht.
Die Retro Bezahlung bezieht sich auf die Jahre 2020/2021/2022 da der Vertrag von Delta seit 2019 ausgelaufen ist. Die 22% sind eine Einmalzahlung, die 18% sind eine Gehaltserhöhung oben drauf plus die weiteren Erhöhung über die nächsten 4 Jahre.
Beitrag vom 05.12.2022 - 22:54 Uhr
Etwas relativierend könnte man einwerfen, dass Delta in 2020 Gehälter um 15% gesenkt hatte um Entlassungen zu vermeiden ...
Das ist so nicht richtig, diese 15% waren über eine MOU (Memorandum of Understanding) zeitlich beschränkt. Diese 15% wurden seit 2021 wieder mehr gezahlt. Die Gehaltserhöhung ist jetzt auf den ursprünglichen von 2019 tarifiertem Gehalt zu rechnen.
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Was man aber sicherlich zur Einordnung, gerade im Vergleich zu bspw. deutschen Verträgen dazu sagen müsste, wäre, dass wohl viel von dem Gebotenen nicht direkt mehr Geld bedeutet.
Was ich jetzt so gefunden habe, ist dass mehr als 25% der Erhöhung eher in Richtung Arbeitsbedingungen und Work-Life Balance geht. Unter anderem dann sowas wie Elternzeit und besseren Versicherungsschutz. Das würde dann mal wieder zeigen, wie wenig vergleichbar sowas im internationalen Vergleich ist, da wir in Deutschland auf diesen Ebenen sowieso schon deutlich besser gestellt sind.
Neben erheblichen Gehaltserhöhungen wurden unter anderem Gehaltstabellen von verschiedenen Langstrecken Flugzeugen sprich auf A350 Niveau angehoben. Außerdem wurden Spesen, Urlaub und Überstunden Vergütung angehoben. Darüber hinaus Reserve regeln und Altersvorsorge wurden auch verbessert. Also zusammengefasst ein ordentliches Angebot nach langem verhandeln.
Ich stelle mir gerade die Frage, welche Basis für die Steigerungen zugrunde liegt. Denn schließlich wird im Artikel ja auch erwähnt, dass es Nachzahlungen für die Jahre 2020 bis 2022 gibt. Für mich liest sich das eher so, als bezöge sich die neuerliche Steigerung auf das ursprüngliche pre-corona Niveau. So eindeutig ist der Artikel leider nicht.
Die Retro Bezahlung bezieht sich auf die Jahre 2020/2021/2022 da der Vertrag von Delta seit 2019 ausgelaufen ist. Die 22% sind eine Einmalzahlung, die 18% sind eine Gehaltserhöhung oben drauf plus die weiteren Erhöhung über die nächsten 4 Jahre.
Das ist so nicht richtig, diese 15% waren über eine MOU (Memorandum of Understanding) zeitlich beschränkt. Diese 15% wurden seit 2021 wieder mehr gezahlt. Die Gehaltserhöhung ist jetzt auf den ursprünglichen von 2019 tarifiertem Gehalt zu rechnen.