American Airlines
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Blitz brennt Loch in 787-Rumpf

American Airlines Boeing 787-8
American Airlines Boeing 787-8, © Boeing

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DALLAS - Eine Boeing 787-9 von American Airlines ist auf einem Linienflug von Tokio nach Dallas von einem ungewöhnlich starken Blitzschlag getroffen worden. Die elektrische Entladung versengte die Außenhaut des Kohlefaser-Großraumjets - und hinterließ ein Loch im Dachbereich des Zweistrahlers.

Der betroffene Dreamliner N839AA war als Flug AA60 am 20. Februar aus Tokio-Narita nach Dallas unterwegs, als er von einem ungewöhnlich heftigen Blitzschlag beschädigt wurde. Das Flugzeug konnte sicher landen und wird nun ein einer Werft in Dallas untersucht.

Der Blitz hinterließ einen länglichen Riss im Kabinendach der Boeing 787-9. Die Schadensfläche soll etwa 46 Zentimeter lang und 20 Zentimeter breit sein. Trotz der ungewöhnlichen Beschädigung landete der Flug pünktlich am Ziel.

Das Flugzeug steht seitdem zur Reparatur in der Werft von American Airlines, wo es auch schon durch die FAA begutachtet wurde. Die Webseite "The Good the Bad the Ugly Aviation" veröffentlichte Fotos des Schadens aus der Werft auf Twitter.

Große Verkehrsflugzeuge werden durchschnittlich etwa einmal im Jahr von einem Blitz getroffen. Am häufigsten schlagen Blitze in die Antenne in der Radarnase, die gesamte Cockpitsektion, die Flügelspitzen und die Triebwerksgondeln ein, deutlich seltener in den restlichen Rumpf und in das Leitwerk.

Blitztreffer an 787, © TSL
 
Metallflugzeuge bilden einen elektrisch leitenden, Farradayschen Käfig, den der Blitz, meistens ohne Schäden zu hinterlassen, wieder an der Unterseite verlässt. Meistens entsteht nur ein verschmorter Fleck, der herauspoliert werden kann.

Moderne Verbundwerkstoffflugzeuge werden durch ein in die Haut von Rumpf und Flügel eingebettetes Kupfernetz ebenfalls elektrisch leitend gemacht und dadurch geschützt. Piloten umfliegen Gewitter nach Möglichkeit trotzdem, da immer Avionikausfälle oder, wie hier, Strukturschäden drohen können. Eingebettete Gewitterzellen sind jedoch nicht immer vorab erkennbar.

Lieferungen gestoppt

Unterdessen hat Boeing die Auslieferung neuer Dreamliner in Charleston aus anderen Gründen vorübergehend ausgesetzt: Grund ist ein Versäumnis bei den FAA-Anmeldeformalitäten für das vordere Druckschott der 787, das vom Zulieferer Spirit Aerosystems beigesteuert wird. Boeing hatte die noch fehlenden Angaben selber entdeckt und bei der FAA angezeigt. Die angeblich rein bürokratischen Formalitäten werden nun nachgeholt, bevor Auslieferungen wieder aufgenommen werden dürfen.
© FLUG REVUE | Abb.: American Airlines | 27.02.2023 12:28

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Beitrag vom 01.03.2023 - 13:42 Uhr

Finde das auch immer sehr kritisch anhand der Bilder ganz genau feststellen zu wollen das man einen Druckproblem hatte etc.

Moin Große Krügerklappe

Auf dem von mir weiter oben verlinktem Bild, kann man allerdings ganz gut sehen, dass das Loch nicht durchgeht, generell hast du mit deiner Aussage über Bilder aber natürlich vollkommen Recht!

In diesem Fall spricht jedoch auch gegen einen Druckabfall, dass es keine Bilder von Sauerstoffmasken gibt, die von der Decke hängen - das hat man ja sonst auch sofort in den Medien.


Gruß, 25.1309
Beitrag vom 01.03.2023 - 11:37 Uhr
Ich hab da leider keinerlei Werte für die 787. In flightlevel 350 wird das ganze aber auch wesentlich unkritischer sein als in 430. Und theoretisch reichen 10.000ft Kabinendruckhöhe (oder sogar 14.000) ja auch erstmal aus

In Reiseflughöhe ist das höchst unwahrscheinlich von einem Blitz von oben getroffen zu werden!
Die großen CB‘s kann man da ja großzügig umfliegen.
Ich denke, dass das ganze im Sinkflug passiert ist, wo in den Wolken solche CB‘s embedded, also eingebettet bzw nicht direkt sichtbar sind. Und da ist auch der Differenzdruck nicht mehr so groß.
Man kann ja nicht genau an den Fotos sehen, wie groß die Schäden an der Struktur sind oder ob das nur in der Aussenhaut liegt.
Wenn nämlich die Struktur beschädigt ist, bei maximalem Differenzdruck, ist die Gefahr groß, dass das weiter aufreißt, mit fatalen Konsequenzen.
Mich wundert schon, dass weder in den Medien darüber berichtet wird, noch im Avherald oder aviationsafety net

Finde das auch immer sehr kritisch anhand der Bilder ganz genau feststellen zu wollen das man einen Druckproblem hatte etc.

Schon ein ordentlicher Schaden zu erkennen, aber wie kritisch das war wird man sehen wenn man sich das genau angeschaut hat.
Ob da ein Riss durchgeht oder nicht, ist aus Bildern doch kaum zu erkennen.
Sieht jetzt nicht so aus, aber die größe des schadens ist durchaus erstaunlich.
Beitrag vom 01.03.2023 - 10:08 Uhr
Ich hab da leider keinerlei Werte für die 787. In flightlevel 350 wird das ganze aber auch wesentlich unkritischer sein als in 430. Und theoretisch reichen 10.000ft Kabinendruckhöhe (oder sogar 14.000) ja auch erstmal aus

In Reiseflughöhe ist das höchst unwahrscheinlich von einem Blitz von oben getroffen zu werden!
Die großen CB‘s kann man da ja großzügig umfliegen.
Ich denke, dass das ganze im Sinkflug passiert ist, wo in den Wolken solche CB‘s embedded, also eingebettet bzw nicht direkt sichtbar sind. Und da ist auch der Differenzdruck nicht mehr so groß.
Man kann ja nicht genau an den Fotos sehen, wie groß die Schäden an der Struktur sind oder ob das nur in der Aussenhaut liegt.
Wenn nämlich die Struktur beschädigt ist, bei maximalem Differenzdruck, ist die Gefahr groß, dass das weiter aufreißt, mit fatalen Konsequenzen.
Mich wundert schon, dass weder in den Medien darüber berichtet wird, noch im Avherald oder aviationsafety net


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