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City Airlines meldet eigene Marke für Zubringerverkehr an

Lufthansa Cityline Embraer E190
Lufthansa Cityline Embraer E190, © Lufthansa

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FRANKFURT - Die Atempause ist vorbei. Mitten im Hochsommer droht Lufthansa eine Neuauflage der Pilotenstreiks. Lufthansa behält sich eine Aufspaltung in Interkont- und Zubringerverkehr in Frankfurt und München vor: City Airlines wird konkret. Nun steht offenbar der Markenauftritt fest - mit "Lufthansa" im Namen.

Über Monate loteten Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit in strikt vertraulichen Runden die gegenseitigen Schmerzgrenzen aus.

Vergebens - Ende März erfolgte ein Formatwechsel vom "geschlossenen Raum" zurück zu "normalen Tarifgesprächen". Tatsächlich stehen die Zeichen auf Sturm, Ende Juni läuft die Friedenspflicht ab.

Strittig ist inbesondere, wie viele Flugzeuge Lufthansa künftig noch der Mainline zuordnet. Der Konzern hatte die Flottenzusage aus der 2017 mit Cockpit geschlossenen Perspektivvereinbarung (PPV) Ende 2021 gekippt. Die Regelung garantierte den Piloten zuletzt 325 Flugzeuge unter Kerntarif.

"Wir brauchen eine PPV 2.0, die regelt, wie viele Flugzeuge im Kern beeredert werden", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr im März. Lufthansa pocht auf Zugeständnisse der Piloten im Kurz- und Mittelstreckenverkehr. Das Druckmittel heißt "City Airlines GmbH".

Phasenweise hatte Lufthansa den Aufbau der neuen Zubringerairline nach Cityline-Schema an den Drehkreuzen Frankfurt und München auf regulatorische Vorarbeiten wie einen AOC-Antrag beschränkt. Der Konzern wollte Verhandlungen mit den Piloten nicht belasten. Inzwischen sind die Planungen ebenso aktuell wie konkret - City Airlines nimmt Form an, Lufthansa schafft Tatsachen.

"Lufthansa City"

So ging beim europäischen Markenamt am 26. April 2023 ein Antrag der City Airlines GmbH ein. Die Lufthansa-Tochter lässt den Begriff "Lufthansa City" markenrechtlich schützen, unter anderem für die Zwecke "Personenbeförderung an Bord von Flugzeugen" und "Ausbildung von Flugbesatzungen".

Die Registeranmeldung legt nahe, dass Lufthansa ihr Drehkreuz-Zubringergeschäft als "Lufthansa City" neu im Markt positionieren will.

Noch ist City Airlines zwar nicht sehr viel mehr als ein Büro am Flughafen München, an einen großen Bluff glaubt aber man aber auch in Cockpitkreisen längst nicht mehr. Und schon bald könnte Lufthansa eine weitere Stufe beim Aufbau eines Flugbetriebs mit Airbus A319 und A320 zünden.

City Airlines hat auf ihrem Internetauftritt bereits einen Bereich "Jobs und Karriere" hinterlegt: "Alle aktuellen Stellenausschreibungen werden hier ab Sommer 2023 zu finden sein", heißt es dort.

Cockpit schließt die Reihen

Trotz eines auch in Europa wieder engeren Arbeitsmarkts für Linienpiloten vertraut Lufthansa auf die Strahlkraft der Konzernairlines. So seien bei Brussels Airlines zuletzt auf eine niedrige zweistellige Zahl extern zu besetzender Cockpitstellen rund 1.000 Bewerbungen eingegangen, verlautet aus dem Konzernumfeld.

Unterdessen probt Cockpit den Schulterschluss - die Gewerkschaft will künftig eine betriebsübergreifende Tarifkommission für den Lufthansa-Kern, Eurowings, Eurowings Discover und Cityline in Verhandlungen entsenden. Im schlimmsten Fall droht Lufthansa ein konzertierter Pilotenstreik - denn auch bei Eurowings und Eurowings Discover sind Tarifthemen offen.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 10.05.2023 06:38

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Beitrag vom 10.05.2023 - 12:35 Uhr
… warum nicht noch ein paar Flugbetriebe mehr?!

Alleine der Name… „Lufthansa City“


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