Innerdeutscher Verkehr
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Bläst Lufthansa wirklich zur Rückkehr auf die Kurzstrecke?

Lufthansa Airbus A320neo
Lufthansa Airbus A320neo, © Lufthansa

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FRANKFURT - Ein Interview schlägt hohe Wellen: Lufthansa interessiert sich wieder mehr für innerdeutsche Flüge. "Tagesreisen innerhalb Deutschlands" rücken bei Netz- und Vertriebsplanung für 2024 zumindest stärker in den Fokus. Erlebt die Kurzstrecke ein Comeback? Lufthansa wiegelt ab.

Lufthansa sieht am Tagesrand Luft nach oben. "Tagesreisen innerhalb Deutschlands sind weniger geworden, aber der Bedarf ist weiterhin da", setzte Lufthansa-Vertriebschef Frank Naeve kürzlich in einem Interview mit der Fachzeitschrift "FVW" ein Thema für 2024.

Lufthansa will das Geschäft nicht völlig der Bahn überlassen. Wenn Videokonferenzen nicht ausreichen, sollen Geschäftsreisenden auch wieder passgenaue Kurzstreckenflüge zur Verfügung stehen.

"Wir analysieren das derzeit genau und werden unsere Vertriebsaktivitäten darauf ausrichten und das Fliegen auf Kurzstrecken wieder attraktiv machen", sagte Naeve.

Die Konzerntochter Eurowings hat sich 2023 bereits vorgewagt - und bedient erste innerdeutsche Strecken wieder engmaschiger. Zwischen Düsseldorf und Berlin fliegt Eurowings werktags viermal hin und her.

Nach dem Interview prasselt auf Lufthansa in sozialen Netzwerke Kritik nieder - Kurzstreckenflüge sind wahrlich kein klimapolitischer Imagetreiber. Der Konzern will das Thema auf die Vertriebsseite einfangen.

Keine Ausweitung des Angebots

"Eine Ausweitung des Angebots findet nicht statt", sagte eine Lufthansa-Sprecherin aero.de. "Im Gegenteil: Das innerdeutsche Angebot liegt derzeit 30 Prozent unter 2019, größere Anpassungen sind derzeit nicht geplant."

Der innerdeutsche Flugverkehr geht seit Jahren zurück - und erreichte nach Daten des DLR Ende 2022 mit nur noch 24 Strecken einen neuen Tiefpunkt. Zum Vergleich: 2010 waren deutsche Flughäfen noch über 120 Inlandsflugstrecken ungleich enger miteinander vernetzt.

Klimapolitischer Druck, Nachwirkungen der Krise und der Teilrückzug von Ryanair und Easyjet aus dem deutschen Flugmarkt halten die Kurzstreckenangebot weiter knapp. Der Branchenverband BDL rechnet von Juni bis November 2023 mit nur 9,6 Millionen Sitzen im innerdeutschen Flugverkehr.

Das sind zwar 13 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2022, im Vorkrisenjahr 2019 hielten Airlines innerdeutsch aber noch 17,5 Millionen Sitze vor.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 14.07.2023 11:41

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Beitrag vom 15.07.2023 - 15:32 Uhr
Inlandsflüge werden bei Mitarbeitern der Bundesministerien immer beliebter....

....Rund drei Viertel der Reisen finden zwischen Berlin und Köln/Bonn statt. Der Grund: Alle Berliner Ministerien unterhalten noch Dependancen am ehemaligen westdeutschen Regierungssitz Bonn.

 https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundesregierung-zahl-der-inlandsfluege-bei-dienstreisen-steigt-a-987217ef-b1e7-492e-887d-f1519bd26b9c

Passt doch dazu. Wann war noch mal der Umzug nach Berlin? Der Wanderzirkus zwischen Brüssel und Straßburg wird auch weiterhin einmal im Monat praktiziert.
Beitrag vom 14.07.2023 - 16:04 Uhr
Wenn es bei dieser Klimadebatte denn auch ehrlich wäre, aber da habe ich immer mehr Zweifel, zu sehr von Ideologie überladen!
Beitrag vom 14.07.2023 - 15:01 Uhr
weshalb auch nicht?

Weil Klima und so.
Ja, ja, das Klima.
Steht nirgends, dass es mehr Flüge gibt, sondern das die "passgenau" gelegt werden. Weniger wird es auch nicht, also quasi "klimaneutral" ;-)


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