Einfaches Missverständnis führte zu Beinaheunfall von 777

MAUI - Eine Minute nach dem Start in Hawaii verliert eine Boeing 777-200 von United rasant Höhe. Erst 230 Meter über dem Meer fangen die Piloten den Interkontjet ab. Beim Abflug ringt die Crew mit Turbulenzen. Der Untersuchungsbericht der US-Flugunfallbehörde NTSB führt den Vorfall auf einen Pilotenfehler zurück.

Maui, 18. Dezember 2022: Über Hawaii tobt ein Unwetter, mehrere Crews berichten im Abflug vom Airport Kahului über Starkregen und Turbulenzen.

United 1722 verlässt den Flughafen nach San Franciso - die 281 Menschen an Bord schrammen knapp an einer Katastrophe vorbei: "Eine Minute nach dem Start hat United 1722 Höhe verloren", hält der NTSB-Abschlussbericht fest. "Das Flugzeug ist von 2.100 auf 748 Fuß gesunken, bevor die Crew es aus dem Sinkflug abfing."

Falsche Flaps

Das NTSB führt den Zwischenfall auf "Kommunikationsfehler" zwischen den Piloten über die richtige Flapsstellung zurück. Die 777-200 startete mit Flaps-20 und voller Triebwerksleistung. Im Abflug wies der Kapitän nach eigener Darstellung Flaps-5 an und reduzierte Leistung, der First Officer setzte aber zunächst Flaps-15.

 
Der Vorfall wurde zunächst nicht gemeldet, das NTSB leitete erst nach Medienberichten zwei Monate später eine Ermittlung ein und konnte nicht mehr auf Daten der Flugschreiber zugreifen.