FRANKFURT - Der direkte Weg nach Asien über Russland ist Lufthansa versperrt. Das ist im Wettbewerb um Passagiere nicht unbedingt ein Nachteil. Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet gerade wegen der Umfliegung des russischen Luftraums mit reißendem Absatz beim anstehenden Ausbau der Linien nach Fernost.
Asien zündet mit Verspätung. Die "Normalisierung" der Verkehrsströme nach der Pandemie trat in Asien "etwas langsamer" als in anderen Märkten ein, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag in Frankfurt.
Lufthansa werde das Asienangebot im laufenden Jahr aber von 65 auf 80 Prozent des Vorkrisenwerts ausbauen. Einzelne Märke, etwa Indien, Hongkong und Japan, zeigen laut Spohr derzeit besonders viel Erholungsdynamik. "In Indien sind wir jetzt schon stärker als 2019."
Seit dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 verbietet Russland EU-Airlines Überflüge. Chinesische Konkurrenten können den Luftraum auf Europa-Linien hingegen weiterhin nutzen - und günstiger produzieren. Das ist für Lufthansa beim Wiederaufbau des Asien-Flugplans laut Spohr aber nicht weiter problematisch - im Gegenteil.
"Wir sehen, dass viele europäische Kunden gerne mit uns die Umwege um Russland herum fliegen", sagte Spohr. "Das sind zwar ein, zwei Stunden mehr Flugzeit - aber dafür vermeidet man den russischen Luftraum." Lufthansa sei gegenüber Carriern, "die von der anderen Seite durch Russland durchbrettern", gut im Wettbewerb positioniert.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 07.03.2024 17:48
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Beitrag vom 08.03.2024 - 12:06 Uhr
Würden die Chinesen die günstigeren Kosten an die Kunden weitergeben, wäre es ggf. ein Problem für die Lufthansa. Aber bei meinen letzten china-Flügen waren die Preise annähernd identisch auch wenn Air China und Konsorten wesentlich kürzere Flugzeiten hatten. Mag aber auch aktuell daran liegen, dass der PAX Mix noch nicht normal ist. Business und Premium komplett ausgebucht und hinten Zweidrittel leer.
Beitrag vom 08.03.2024 - 09:32 Uhr
Naja, selbst wenn Carsten über Russland fliegen möchte, er darf es aufgrund der Sanktionen nicht!
In Summe sind es ja eh nur wenige, den Russen wohlgesonnene, Airlines die sich den Umweg sparen.
Also macht er in diesem Fall gezwungenermaßen alles richtig :-)
Beitrag vom 08.03.2024 - 09:26 Uhr
Zum einen - nicht vergessen - ist das ein Pressetext. Diese Erkenntnis werden sicherlich auch die anderen Carrier haben. Der zweite Zweck ist, vielleicht wieder zu sensibilisieren, weil die Prognosen vielleicht schlecht sind ;)
Aber ich persönlich würde auch lieber Russland umfliegen im Moment als im Zweifel dort zu stranden und politisches Faustpfand zu werden. Ist unwahrscheinlich, aber ich muss es ja nicht riskieren. Aus fadenscheinigen Gründen eine Maschine zur Landung zu bewegen wurde ja schon praktiziert und die Situation kann sich ggf. auch schnell verschärfen.
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In Summe sind es ja eh nur wenige, den Russen wohlgesonnene, Airlines die sich den Umweg sparen.
Also macht er in diesem Fall gezwungenermaßen alles richtig :-)
Aber ich persönlich würde auch lieber Russland umfliegen im Moment als im Zweifel dort zu stranden und politisches Faustpfand zu werden. Ist unwahrscheinlich, aber ich muss es ja nicht riskieren. Aus fadenscheinigen Gründen eine Maschine zur Landung zu bewegen wurde ja schon praktiziert und die Situation kann sich ggf. auch schnell verschärfen.