"Wichtiger Schritt"
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Boeing nimmt Zulassungsflüge mit der 777-9 auf

Boeing 777-9
Boeing 777-9, © Lufthansa

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SEATTLE - Die Boeing 777-9 Prototypenflotte hat bereits mehr als 1.200 Testflüge absolviert - viereinhalb Jahre nach dem Jungfernflug kann der Hersteller in den Zulassungsabschnitt der Flugerprobung einsteigen. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hat Boeing grünes Licht für den Beginn der Zertifizierungsserie gegeben - und fliegt ab jetzt selbst mit.

Die 777-9 nimmt Kurs auf die Zulassung. Am Freitagabend gegen 18:00 Uhr Ortszeit hat Boeing mit einer zweistündigen Runde vom Boeing Field die Zertifizierungsflüge des 426-Sitzers begonnen.

"Unter das Aufsicht unserer Zulassungsbehörde arbeiten wir daran, das Flugzeug zu zertifizieren und an Kunden in aller Welt auszuliefern", teilte Boeing mit. "Das ist ein wichtiger Schritt."

Bei den Zulassungsflügen sind Piloten und Ingenieure der FAA an Bord. Die Flugserie wird zwischen 12 und 18 Monate in Anspruch nehmen - geht alles glatt, kann Boeing erste 777-9 kurz nach Abschluss der Zertifizierungsflüge ausliefern.

Der Jungfernflug der 777-9 fand bereits im Januar 2020 statt. Seither hat Boeing mit vier Prototypen auf mehr als 1.200 Testflügen rund 3.500 Flugstunden unter verschiedenen Bedingungen absolviert.

Die Zulassung hatte sich gleichwohl immer wieder verzögert. Boeing hatte die 777-9 zunächst als Weiterentwicklung der 777-300ER deklariert - und ein verkürztes Zulassungsverfahren angestrebt. Darauf wollten sich aber weder die FAA noch die europäische Luftfahrtaufsicht EASA einlassen.

Die "Abstimmung mit der EASA über einige Konstruktionsprinzipien" habe Boeing zudem vor größere Probleme gestellt, hatte Konzernchef Dave Calhoun 2023 eingeräumt.

Boeing liegen 481 Bestellungen für die 777-9, die auf Reichweite getrimmte 777-8 und den Frachter 777-8F vor. Vorerst konzentriert sich der Airbus-Konkurrent ganz auf die Zulassung der 777-9, gegen 2028 soll die 777-8F folgen. Größter Programmkunde ist Emirates mit inzwischen 205 bestellten Flugzeugen.

Lufthansa hat 20 777-9 mit frühen Liefertermine für das Drehkreuz in Frankfurt in Auftrag gegeben.

Neben den Prototypen hat Boeing bereits 22 777-9 gebaut. Im Februar 2024 hat das Werk Everett die zwischenzeitlich ausgesetzte Produktion auf kleiner Flamme wieder aufgenommen, aktuell befinden sich nach Informationen der "Seattle Times" sechs 777-9 in verschiedenen Stationen der Endmonate.

Neues Supertriebwerk

Die 777-9 bringt gleich mehrere Innovationen in den Interkontmarkt. Im Cockpit werden Piloten Funktionen über Displays mit Touchfunktion ansteuern, an Flughäfen macht sich die 777-9 mit hochstellbaren Flügelspitzen schlank. Unter den Tragflächen sorgt das größte bisher in Serie eingesetzte Triebwerk für den nötigen Schub.

Das GE9X soll Verbrauchswerte des Vorgängers GE90-115B um zehn Prozent unterbieten. Der Bläserdurchmesser beträgt gewaltige 3,4 Meter - das ist mehr als der Rumpfdurchmesser einer Embraer E2. Das Kerntriebwerk – Verdichter, Brennkammer und Turbine - hat GE verkleinert, das Nebenstromverhältnis steigt auf 10:1.
© aero.de | Abb.: Boeing, A. Mohl | 14.07.2024 11:25

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Beitrag vom 15.07.2024 - 12:01 Uhr
Der Flieger sollte zunächst mit 99500lb Schub auskommen.
Das wäre ein echter Fortschritt gewesen. Jetzt ist Boeing bei 105000 lb Schub gelandet...

Immerhin, FAA und EASA haben sich geeinigt, dass neue Flugzeug nicht wie ein einfaches Derivat zu testen.
Beitrag vom 15.07.2024 - 10:27 Uhr
Es sollte vielleicht erwähnt werden, dass das GE9X auch 5 % weniger Schub liefert als das GE90-115B.


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