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Lufthansa will auch im Sommer 2026 Inlandsflüge streichen

Lufthansa Airbus A321neo
Lufthansa Airbus A321neo, © Lufthansa

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FRANKFURT - Entlastungen bei Steuern und Gebühren bleiben aus. Lufthansa nimmt hohe Standortkosten nicht länger hin - im Winter dünnt die Fluggesellschaft ihr Inlandsnetz aus. Die Streichungen könnten sich im Sommer 2026 fortsetzen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr kreist "hundert innerdeutsche Flüge pro Woche" rot ein.

Lufthansa denkt vor dem Hintergrund hoher Standortkosten und gebrochener Entlastungsversprechen der Bundesregierung auch für den Sommer 2026 über Flugstreichungen im innerdeutschen Netz nach.

"Ohne eine Reduzierung der Standortbelastungen werden weitere Streichungen unvermeidbar sein", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der "Welt am Sonntag" in einem Interview. "Es geht um rund hundert innerdeutsche Flüge pro Woche, die im kommenden Sommer nochmals wegfallen könnten."

Lufthansa hat für den Winter 2025/2026 bereits Flugentnahmen angekündigt, die vor allem Bremen, Dresden, Köln, Leipzig, Münster, Nürnberg und Stuttgart treffen werden.

Mehrere Inlandslinien wie München-Leipzig und Münster-Frankfurt hat Lufthansa mangels Wirtschaftlichkeit schon eingestellt, Paderborn und Friedrichshafen fliegt Lufthansa gar nicht mehr an.

Für den Sommer 2026 stehen "Verbindungen wie von München nach Münster/Osnabrück oder von München nach Dresden" auf dem Prüfstand", legte Spohr in der "Welt am Sonntag" jetzt nach. "Wir fliegen auf diesen Strecken jeden Tag defizitär." In Münster/Osnabrück stehe die letzte Anbindung an ein Lufthansa-Interkontdrehkreuz auf dem Spiel.

Nach Corona habe man nun die "irre Situation", dass außerhalb der Drehkreuze München und Frankfurt drei Viertel der früheren innerdeutschen Verbindungen aus Kostengründen nicht mehr angeboten würden, hatte Spohr erst vor Kurzem gesagt. "Es geht um den Luftfahrtstandort Deutschland, der sich zunehmend abhängt."

Lufthansa setzt auch auf Druck aus den betroffenen Ländern auf Berlin, Steuern und Gebühren zu senken.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 18.10.2025 08:20

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Beitrag vom 20.10.2025 - 19:53 Uhr
Ich habe mir mal die Vorstellung des KV angeschaut. Eine schöne Auflistung, wie man die Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig machen will. Von pauschalem Finanzierungsvorbehalt wurde nichts gesagt.


D.h. Sie haben sich einen bestimmten Fernseh(?) Bericht über den KV angeschaut? Im Fernsehen oder auf Youtube, und darin wurde der Finanzierungsvorbehalt für alle Punkte nicht erwähnt?

Das können Sie nennen wie Sid wollen, ich fühle mich verarscht.

Von dem Ersteller des Videos, der das unterschlagen oder von der Regierung, die das schwarz auf weiß in ihren Vertrag geschrieben hat?

Ich bin ja bei Ihnen, dass der Vertrag, so wie er vereinbart ist ein schlechter Vertrag ist, der die weitgehende Handlungsunfähigkeit unserer aktuellen schwarz-roten Regierung vorweggenommen bzw. verursacht hat.

Aber gelogen bzw. "verarscht" hat Sie unsere Regierung halt nicht.
Beitrag vom 20.10.2025 - 19:40 Uhr
Stimmt, Sie haben recht. Die stärkste Regierungspartei hat ihr Wahlversprechen gebrochen.

Ich zitiere mal Sie selbst, 2 Posts weiter oben:

Wahlversprechen werden normalerweise VOR einer Wahl abgegeben, um diese zu gewinnen. Das Argument Koalitionsvertrag‘ ist somit nichtig. Und nein, ich kann nicht sagen, was versprochen oder nicht versprochen wurde.

Man bekommt den Eindruck, Sie wären nur darauf aus, unserer aktuellen Regierung hier eine vermeintliche Lüge anzuhängen - egal wie, Frei nach dem Motto: "auch wenn ich nichts nachweisen kann, die da oben lügen doch eh", oder?
Sie haben auch schon mal sachlicher diskutiert...
Das ist doch Wortglauberei.
Das es nicht alle Wahlversprechen in den Koalitionsvertrag schaffen, geschenkt. Aber sich selbst eine pauschale "Du kommst aus dem Gefängnis frei" Karte zu verteilen, die für alles gezogen werden kann, was einem gerade so in Kram passt, das ist neu. Das gab es so noch nie (bis 2005 geschaut) In meinen Augen ist das Wählerverarsche, egal welches Wording hier im Forum genutzt wird.


Nein, denn wenn man jemandem Lügen vorwirft, muss man auch zeigen können, wo derjenige gelogen hat. Christian159 sagt erst, er kann nicht nachweisen, wer was versprochen hat und kommt dann trotzdem mit dem Vorwurf der Lüge um die Ecke.
Das ist keine Wortklauberei.

Gleiches gilt für Ihr Post: Erst schreiben Sie
Das es nicht alle Wahlversprechen in den Koalitionsvertrag schaffen, geschenkt.
Ja, ist doch so. Wenn der Koalitionsvertrag vorgestellt wird, dann wurde bisher immer gesagt, in den Punkten x y z konnten wir uns nicht durchsetzen, einigen, Zugeständnisse machen usw.
dann sprechen Sie trotzdem von von "Wählerverarsche" und man erkennt nicht mal auf welches Wahlversprechen Sie sich beziehen.
Da die Aussage zu den Finanzen ja pauschal für den ganzen KV gilt, kann man das auf alles anwenden.
Ich habe mir mal die Vorstellung des KV angeschaut. Eine schöne Auflistung, wie man die Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig machen will. Von pauschalem Finanzierungsvorbehalt wurde nichts gesagt. Das können Sie nennen wie Sid wollen, ich fühle mich verarscht.
Sind Sie jetzt auch bei der "gefühlten Wahrheit" angekommen.
Nein, ich finde das ist messbar.
Beitrag vom 20.10.2025 - 17:40 Uhr
>dann werfe ich der Luftfahrtbranche, angesichts der derzeitige Weltlagege und der finanziellen Situation der Bundesrepublik Deutschland, eine dreiste und egoistische Stimmungsmache, um Subventionen für ihr, offensichtlich nicht (mehr) funktionierendes Geschäftsmodelles, zu 'erpressen', vor.

Ich würde mal so sagen: das trifft gerade auf mehrere Branchen in Deutschland zu, die nicht wahrhaben wollen, dass ihre Angebote den Markt nicht mehr so erreichen wie früher und dann sind es die Standortkosten oder andere staatliche Eingriffe, die schuld sein sollen. Wie z. B. die Diskussion Verbrennerverbot/Technologieoffenheit: im Prinzip völlig egal, wenn die deutsche Autoindustrie nicht aufwacht, werden sie völlig unabhängig von dieser Diskussion von den chinesischen E-Autos verdrängt werden auf dem Weltmarkt.

Da haben Sie sicher Recht, aber das macht es ja nicht besser. Und das ist nunmal ein Luftfahrt - Forum hier.

Und ja, das ist in gewisser Weise schon egoistische Stimmungsmache, was die Lufthansa hier betreibt, aber mit dem Unterschied, dass man den das eigene Produkt ("Fliegen") anders als in der Autoindustrie nicht einfach durch etwas anderes ersetzen kann. Insofern ist der Leidensdruck bei der Lufthansa schon etwas größer als das Rumjammern der verschlafenen deutschen Autoindustrie.

Es wird ja (fast) immer der innerdeutschen Flugverkehr, der sich nicht rechnet, angeführt.
Dazu hatte ich bereits etwas geschrieben und auch gefragt, wurde leider bisher nicht darauf eingegangen (vermutlich weil es nicht fundiert, im Sinne der Luftfahrt'argumentation' beantwortet werden kann). Und was die Verkehre zu den HUBs betrifft: dazu wurden ja von anderen Foristen interessante Recherchen gepostet.



Die, und das ist das eigentlich perfide, nur einem geringen Teil der deutschen Bevölkerung - die die Flugzeuge benutzen - zugute kommen würde (wenn überhaupt, da sich die Ticketpreise nicht verändern würden!).

Ich wüde das nicht ganz so einfach sehen, dann für den dezentralen Wirtschaftsstandort sind schnelle Verbindungen in die Welt schon existenziell wichtig. Oder welchem amerikanischen Unternehmen traut man zu, in Bautzen bei Dresden zu investieren, wo man dann vom Flughafen Frankfurt mit der Bahn inkl. 1-2 Mal Umsteigen 5-6 Stunden unterwegs ist. Wobei das auch wieder nicht so richtig ist, denn die Lufthansa denkt ja nur darüber nach, die Verbindung nach München zu streichen, die Hubs Zürich un Frankfurt wären ja weiterhin angebunden.

Eben.

Btw. Den Airport Dresden betreffend gab es ja bereits hier in anderen Threads lebhafte Diskussionen. Ich bleibe dabei: 1 Airport (LEJ) für Sachsen (+Sachsen-Anhalt und Thüringen), jeweils mit absolut zumutbaren An- und Abreisemöglickeiten und -zeiten ist völlig ausreichend. Zum BER brauchen Sie aus bestimmten Ecken von Berlin und Brandenburg manchmal noch länger, als von/zum LEJ aus den betroffenen Städten/ Bundesländern.


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