Angus Kelly
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AerCap-Chef lobt Krisenmanagement von Airbus

Airbus A321XLR
Airbus A321XLR, © Airbus

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NEW YORK - Boeing strauchelt, Airbus baut aus. Nach Ansicht eines Großkunden liegt das auch an unterschiedlichen Krisenstrategien der Hersteller. Das Airbus-Management hat laut AerCap-Chef Angus Kelly in der Pandemie einen guten Job gemacht, Boeing ist einem Fehlschluss aufgesessen.

Boeing hat massive Probleme bei Produktqualität und Prozessen - und ein Großkunde eine Erklärung: Angus Kelly, Chef des weltgrößten Flugzeuglessors AerCap, weist in einem Interview auf die unterschiedlichen Krisenstrategien bei Airbus und Boeing hin.

"Airbus hat die Entscheidung getroffen, hochqualifizierte Ingenieure und Mechaniker zu halten", sagte Kelly dem Sender "CNBC". Als Airlinekunden in der Krise unter extremen Finanzdruck standen, habe sich Airbus-Chef Guillaume Faury auch an den Großabnehmer AerCap gewandt "und weiter produziert".

"Nicht wie Starbucks"

Boeing habe in der Krise hingegen zu viel Fachpersonal ziehen lassen. "Das war eine sehr viel größere Zahl als bei Airbus", sagte Kelly. Flugzeugbauer könnten sich "nicht wie Starbucks" einfach neue Leute suchen. "Es braucht Jahre, viele Jahre, bis jemand das Fachwissen hat, ein Flugzeug oder ein Flugzeugtriebwerk zu bauen."

Airbus konzentriert sich derzeit auf den Hochlauf der Produktion: Bei der A320neo peilt der Hersteller eine Monatsrate von 75 Flugzeugen an, vom Langstreckenmodell A350 will Airbus ab 2028 zwölf Stück pro Monat fertigen.

Boeing ist zum Zusehen verdammt - die US-Luftfahrtaufsicht FAA hat die Rate des wichtigsten Modells 737 MAX vorerst auf maximal 38 Monatseinheiten gedeckelt.
© aero.de | Abb.: Airbus | 15.05.2024 10:12

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Beitrag vom 17.05.2024 - 08:53 Uhr
Ich hab mich während das ganze lief immer wieder gefragt wie es Wirtschaft&Gesellschaft schaffen durch diesen blind-blöden Aktionismus nicht massiv Schaden zu nehmen aber man zahlt hier wohl wie so oft die Rechnug erst hinterher.

Schade um Boeing, schade um den MUC, schade um die Jungen, schade um die Alten etc.
Beitrag vom 16.05.2024 - 22:18 Uhr
In den USA gibt es so etwas nicht.

Stimmt so nicht. Erstaunlicherweise haben die Amis ähnliche Programme wie Kurzarbeitergeld. Wird nur kaum genutzt da das Mangement zu sehr auf Hire and Fire fixiert ist.
Beitrag vom 15.05.2024 - 18:03 Uhr
Ein auf exzellentes Fachpersonal angewiesenes Unternehmen wie Boeing muss dann eben die Arbeitslosenversicherung selbst in die Hand nehmen. Statt das Geld immer nur an die Shareholder zu verteilen. Wer zwingt sie?

Nein, die Führung ist soweit von der Praxis entfernt, dass sie die Wichtigkeit der technischen Expertise nicht einmal ansatzweise verstanden hat. Ich bin aber sicher, dass war bei Boeing mal anders.


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