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Lufthansa-Piloten lassen Streik-Ende offen

Lufthansa Airbus A320neo
Lufthansa Airbus A320neo, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Die streikenden Piloten der Lufthansa haben am dritten Tag ihres Ausstands den Druck auf das Unternehmen erhöht. Ein Ende des Arbeitskampfes sei nicht absehbar, sagte der Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, am Freitag in Frankfurt.

Es gebe kein vorher festgelegtes Enddatum für den Streik. Damit wird eine erneute Verlängerung des am Mittwoch begonnenen Streiks über den Samstag hinaus wahrscheinlicher. Für den vierten Streiktag in Folge sagte die Lufthansa am Mittag 137 Flüge ab, darunter 88 Interkontinentalverbindungen.

Betroffen seien am Samstag rund 30 000 Passagiere, so dass sich die Gesamtzahlen für diese 14. Streikrunde der Piloten auf 2755 ausgefallene Flüge mit 345 000 betroffenen Passagieren steigern.

Gleichwohl kann die Lufthansa Group am Samstag 2.863 von 3.000 geplanten Flügen anbieten. Flüge der Billigtöchter Eurowings und Germanwings sowie der Konzerngesellschaften AUA, Swiss, Brussels und Air Dolomiti werden am Samstag erneut nicht bestreikt.

Erklärtes Streikziel der Piloten sei es, von der Lufthansa ein verhandlungsfähiges Angebot zu erhalten, sagte Handwerg. Sobald dies vorliege, könne der Arbeitskampf beendet werden. Dies sei Konsens unter den Gewerkschaftsmitgliedern. "Die Kollegen erwarten, dass wir die Lufthansa nicht mit Samthandschuhen anfassen."

Am Freitag fielen wegen des Streiks 830 Lufthansa-Flüge aus. Betroffen seien alle innerdeutschen und Europaflüge mit zusammen mehr als 100.000 Reisenden, teilte Lufthansa mit. Die Langstreckenflüge würden hingegen "nahezu planmäßig" starten. Vereinzelt könnten aber noch Verbindungen wegen des vorherigen Streiktages ausfallen.

Die Deutsche Bahn sah sich auf den Freitag gut vorbereitet. An diesem Hauptreisetag seien "alle zur Verfügung stehenden Züge im Einsatz", teilte sie mit. Bei Bedarf könnten auch zusätzliche Züge auf besonders ausgelasteten Strecken eingesetzt werden. Das Personal auf den Bahnhöfen in Städten, die vom Streik besonders betroffen seien, werde bei Bedarf ebenfalls aufgestockt, um Reisenden zu helfen.

Die Lufthansa forderte die Piloten zu einer Schlichtung auf. Schon jetzt zahle die Airline ihren Piloten mehr als bei anderen Fluggesellschaften üblich. Das Management sei für mehr als 120.000 Mitarbeiter verantwortlich und wolle den Konzern zukunftsfähig aufstellen, hatte Vorstandsmitglied Harry Hohmeister am Donnerstag erklärt. Die Kosten für einen Streiktag auf der Lang- und Kurzstrecke bezifferte er auf etwa 10 Millionen Euro. Bei den Streiks in Teilflotten am Freitag und Samstag dürften sie geringer ausfallen.

Im bis April 2014 zurückreichenden Tarifkonflikt hatte Lufthansa den Piloten zuletzt ein Lohnplus von 2,5 Prozent bis Ende 2018 angeboten. Die Vereinigung Cockpit lehnt das ab. Sie verlangt Tariferhöhungen von insgesamt 22 Prozent für die Zeit bis einschließlich April 2017.

Handwerg bestätigte, dass die VC für kommenden Mittwoch (30. November) eine Demonstration am Frankfurter Flughafen angemeldet hat. Das sei vorsorglich geschehen. Es gebe den Wunsch der Mitglieder, Einigkeit zu demonstrieren, wenn das zu diesem Zeitpunkt noch notwendig sein sollte. Ob bis zum Mittwoch gestreikt werde, stehe nicht fest, sondern hänge vom weiteren Verhalten der Lufthansa ab.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 25.11.2016 10:19
#11101
Beitrag vom 25.11.2016 - 22:45 Uhr
An @alle zur Info
Das Thema Lufthansa Streik verteilt sich mittlerweile auf nachstehende 4 Threads.
.
--Lufthansa Piloten lassen nicht locker
--Lufthansa-Piloten lassen Streikende offen
--Lufthansa unterbreitet Piloten neues Angebot
--Lufthansa Piloten lehnen neues Angebot ab
Um ein weiteres Auseinanderdriften zu vermeiden, die Übersichtlichkeit zu verbessern, habe ich die erstgenannten 3 Threads auf „r e a d o n l y “ gesetzt.

Weitere Beiträge bitte ich deshalb auf den letztgenannten Thread

"Lufthansa Piloten lehnen neuer Angebot ab"
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einzustellen.

Fly-away
Moderator


Dieser Beitrag wurde am 25.11.2016 22:47 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.11.2016 - 19:47 Uhr
Schade, dass die streikenden Piloten nicht erkennbar sind. Nur zu gerne würde ich Ihnen persönlich meine Hochachtung für ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen ausdrücken. Trotz massiver Anfeindungen von großen Teilen unserer Neidgesellschaft stehen und kämpfen sie zusammen. Das ist Solidarität. Bravo!
Warum brauchen einige weniger hier eigentlich immer neue Accounts um Ihre Standpunkte zu verbreiten?
Einige Fragen stelle ich mir schon seit dem ersten Lufthansa Pilotenstreik. Ich hoffe ein Sachkundiger beantwortet sie mir.
Wer sind diese Management-Piloten?
Ihre Kollegen.
Ursprünglich als Piloten eingestellte Personen, die nach einem Studium oder anderweitiger Fortbildung andere Aufgaben im Lufthansa-Konzern übernehmen aber eine gültige Piloten-Lizenz halten?
Für wen stellen Sie diese Frage?
Wie oft müssen sie fliegen, um ihre Lizenz zu erhalten?
Das wissen Sie bestimmt besser als wir alle hier.
Damit meine ich z.B. auch Flugstunden und Landungen pro Quartal und ob diese ganz oder teilweise im Simulator geflogen werden können.
Sagen Sie es uns und fragen Sie nicht.
Ich arbeite im operativen Dienst eines Flugsicherungsanbieters im deutschsprachigen Raum und hatte schon einige Kollegen, die aufgrund langfristiger Sonderaufgaben oder der Annahme einer Bürostelle nur die Mindeststunden für die Verlängerung ihrer Berechtigungen im operativen Dienst erbrachten. Allesamt großartige Menschen, aber aufgrund fehlender "proficiency" (Arbeitsroutine) oft keine Kollegen mehr, die man in verkehrsreichen oder komplexen Situationen neben sich sitzen haben möchte.
Sie sind kein Flugsicherer, das sagte ich bereits.
Sofern sich das bei Piloten ähnlich verhält, stelle ich folgende bewusst provokant formulierte These in den Raum:
Sollte ein Passagier zur Zeit nicht sogar erleichtert über den streikbedingten Ausfall seines Lufthansa Flugs sein, wenn die Alternative Management-Piloten heißt?
Ich glaube er sollte froh sein wenn so ein neidgetränkter "einfacher Pilot" mal ein paar Tage Zeit hat, über sich und seine Zukunft nachdenken zu können.
Beitrag vom 25.11.2016 - 19:33 Uhr
Würde ich jetzt aus eigener Erfahrung nicht sagen. Seit dieser Woche quilt mein "linkedin" Postfach wieder über, Turkish, Qatar, Etihad und 2 Chinesische Airlines wollen mich kennenlernen. Meinen Arbeitgeber und meine Position habe ich dort nicht verheimlicht.

Darf man schon alles Gute zum neuen Arbeitgeber wünschen?

Oder wobei, LH bietet ja gerade 4,4% mehr Gehalt an.

Und Neueinstellungen, wird auf Tagesschau geschrieben


Augenwischerei!


Bis 2021 sollen die gestreckt werden. Die ersetzen noch nicht einmal die Altersabgänge bis dahin. Die müssen sowieso eingestellt werden, LH hat jetzt schon dramatischen Pilotenmangel und verliert immer mehr Slots an den Hubs, weil die Flieger geparkt werden und nicht geflogen werden können. Die Piloten sind nicht so doof sich diese Arbeitsplätze mit Zugeständnissen zu erkaufen!
Warum wohl baggert die FraPort an der Ryanair rum? Die wollen auch verdienen, und weniger Flieger bei LH bedeutet auch weniger Gebühren.


Das "Angebot" ist ja Anscheinend das Papier nicht Wert, auf das es steht



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