Boeing 747-8F
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UPS will Jumbos vom Gebrauchtmarkt

UPS Boeing 747-8F
UPS Boeing 747-8F, © UPS

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LOUISVILLE - UPS Airlines möchte mehr 747-Frachter. Doch für Neuflugzeuge ist es zu spät, Boeing hat die 747-Fertigung geschlossen. Deshalb sollen 2024 zwei gebrauchte 747-8F zur Flotte stoßen. Woher die Vierstrahler kommen, sagt UPS noch nicht. Doch die Optionen scheinen überschaubar.

UPS Airlines ist ein dicker Brocken im Luftfracht-Business. Die Fluglinie des Paket-Dienstleisters UPS mit Sitz in Louisville (Kentucky) zählt zu den größten Frachtfluggesellschaften der Welt. Und ganz nebenbei ist sie auch noch der weltweit größte Nutzer der letzten Jumbo-Variante 747-8.

28 Exemplare der Frachtausführung 747-8F nennt UPS Airlines ihr Eigen. Das ist mehr als ein Viertel aller 747-8-Frachter, die Boeing insgesamt gebaut hat. Und wenn es nach UPS gegangen wäre, würde der legendäre Jumbo-Jet in Everett womöglich nach wie vor vom Band laufen.

Denn Bedarf an weiteren 747-8F hat man in Louisville durchaus. Allerdings entschied Boeing bereits vor Jahren, der 747 den Stecker zu ziehen. Inzwischen sind in der Endmontagehalle die Lichter aus: Der letzte fabrikneue Jumbo verließ seine Geburtsstätte im Bundesstaat Washington am 1. Februar 2023.

UPS-Flottenpläne

Von diesem Umstand lässt sich UPS Airlines den Appetit auf weitere Jumbo-Jets aber nicht verderben. Statt neuer Jets will der Paketriese im kommenden Jahr zwei gebrauchte 747-8F einflotten. Das geht aus einem Bericht von UPS an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hervor.

Demnach plant der Konzern im laufenden Jahr den Zulauf von sieben neuen und gebrauchten 767-300-Frachtern, 21 weiteren, werksneuen 767-300F zwischen 2024 und 2026 – und eben zwei 747-8F vom Gebrauchtmarkt. Gleichzeitig sollen, wie bereits berichtet, im laufenden Jahr sechs Boeing MD-11F auf dem Abstellgleis landen. 

Woher nehmen?

Nun ist es allerdings nicht so, dass es gebrauchte 747-8F wie Sand am Meer gäbe. Eher ist das Gegenteil der Fall. Das zum einen deshalb, weil Boeing überhaupt nur 107 Exemplare der letzten Jumbo-Frachtversion gebaut hat.

Dazu kommen noch 48 Flugzeuge der Passagierausführung 747-8I, doch für die gibt es bis dato kein Umbauprogramm, das sie zu Frachtern mutieren ließe. Und zum anderen ist das Gros der ausgelieferten 747-8-Frachter weltweit voll im Einsatz.

Anzeichen, dass Betreiberinnen Flugzeuge abgeben möchte, gab es bislang nicht. Ein Unternehmen allerdings kann seit Anfang 2022 mit seinen Boeing 747-8F nicht mehr viel anfangen: Die russische Volga-Dnepr-Tochter AirBridgeCargo musste ihre 13 Exemplare vor rund einem Jahr infolge der wegen des Ukrainekriegs gegen Russland verhängten Sanktionen dauerhaft abstellen. Eine davon strandete im Ausland und landete inzwischen als OE-LFI bei Air Belgium.

Die restlichen zwölf stehen auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo. Mindestens vier davon gehören westlichen Leasingunternehmen. Womöglich bedient sich UPS aus diesem Pool - sofern man die Flugzeuge aus Russland herausbekommt.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: UPS | 30.03.2023 06:50

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Beitrag vom 30.03.2023 - 16:19 Uhr
Air Belgium hat - wenn man sich die neuesten Zahlen im Netz ansieht - inzwischen übrigens drei 747-8-Frachter von ABC in ihre Flotte übernommen - alle drei übrigens über die chinesische Hongyuang-Gruppe.

Aus einer anderen "Quelle" dürfte UPS wohl auch kaum 747-8-Frachter bekommen. Wenn man von Air Belgium, UPS und eben ABC absieht gibt es derzeit nur noch folgende weitere Airlines, die diese betreiben:
- Atlas Air: 8 Maschinen
- Cargolux: 14 Maschinen
- Cathay Pacific: 14 Maschinen
- Polar Air Cargo: 6 Maschinen
- KAL: 7 Maschinen
- Nippon Cargo Airlines: 8 Maschinen
- Qatar Airways Cargo: 2 Maschinen
- Silk Way West Airlines: 5 Maschinen
Davon, dass z.B. Qatar Airways ihre beiden Maschinen verkaufen wollen würde, war bisher nirgends die Rede. Mithin wird man wohl versuchen, an zwei ABC-Maschinen heranzukommen - womöglich auch über einen Zwischenhändler in China.
Man wird sehen, ob ABC auf diese Weise ganz "ausgekauft" wird.


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