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Spohr: Lufthansa muss Eurowings nicht zu 100 Prozent besitzen

Eurowings Europe Airbus A320
Eurowings Europe Airbus A320 OE-IEW, © Eurowings

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FRANKFURT - Lufthansa nennt Namen. SAS, Brussels Airlines, SunExpress Deutschland, TUIfly und neben Condor vielleicht sogar weitere Airlines der Thomas-Cook-Gruppe sind Kandidaten für die Airline-Patchwork-Familie Eurowings, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Montag.

Bei 230 typeinheitlichen Flugzeugen sei eine kritische Größe gegeben, ab der Eurowings unabhängigen Günstigfliegern kostenseitig auf Augenhöhe begegnen könnte, verlautet aus dem Konzern. Lufthansa orientiert sich damit exakt an der aktuellen Flottenstärke von Easyjet.

Derzeit stehen Eurowings allerdings nur rund 90 Flieger zur Verfügung.

Bis 2020 will Lufthansa die Stückkosten bei Eurowings um weitere 28 Prozent senken, erklärte Spohr. Damit der zügige Ausbau der Flotte und Abbau der Kosten klappt, muss Lufthansa Partnerairlines an Bord holen.

Grundsätzlich ist Eurowings für alle und alles offen: Franchise, Wet-Lease und sogar Beteiligungen sind möglich. "Eine Variante ist, dass wir Eurowings nicht mehr zu 100 Prozent besitzen, sondern mit einer anderen Airline zusammenbringen und dann konsolidieren", sagte Spohr.

Kleinere und mittelgroße Flugbetriebe will Eurowings eher als Wet-Lease-Partner einspannen. SunExpress Deutschland und TUIfly fliegen in diesem Modell heute schon Langstrecken für Eurowings. Brussels Airlines kann  Lufthansa noch bis Oktober für einen überschaubaren Betrag komplett übernehmen.

Airlines mit mehr Marktgewicht, wie etwa Condor oder SAS, werden sich hingegen kaum mit einer Dienstleister-Rolle abfinden und auf eine Gewinnbeteiligung bestehen.

"Gegenseitige Beteiligungsmodelle auf Ebene von Eurowings sind eine Variante, die derzeit diskutiert wird", sagte uns ein Lufthansa-Insider im Juni.

SAS hält sich zum Stand der Verhandlungen bedeckt, dementiert aber auch nicht, dass Gespräche mit Lufthansa stattfinden. SAS kommentiere von den Eignern zu entscheidende Sachverhalte grundsätzlich nicht, sagte Airlinesprecher Frederik Hendriksson aero.de.

Aufgrund der komplexen Strukturen bei SAS "mit drei Eigentümern und 30 Gewerkschaften" würde Spohr SAS vorzugsweise über ein Franchise an Eurowings ankuppeln.

Schwarze Zahlen ab 2017

Im Herbst will Lufthansa Details zu "Wings Connect", dem Kooperationsmodell für Eurowings, nennen und vielleicht auch erste Partner vorstellen.

Eurowings soll Lufthansa 2017 wieder schwarze Zahlen bringen. Im laufenden Jahr dürften hohe Kosten für den Geschäftsausbau das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) wie erwartet ins Minus drücken, hieß es in einer Juni-Präsentation des Konzerns für Analysten.

2017 dürften diese Kosten niedriger ausfallen und das Ergebnis wieder ins Plus hieven. Im vergangenen Jahr hatte Eurowings einen bereinigten operativen Gewinn von 38 Millionen Euro eingeflogen.

Dieses Jahr soll das Eurowings-Flugangebot wegen vieler zusätzlicher Langstreckenflüge insgesamt um 25 bis 30 Prozent wachsen. Auf der Kurz- und Mittelstrecke ist ein Plus von 8 Prozent geplant.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 06.07.2016 10:58

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Beitrag vom 06.07.2016 - 16:08 Uhr
Sind denn SAS, Condor und Tuifly aktuell auf dem Kostenniveau von easyjet? Das würde mich wundern. Wie wird denn durch eine Umlackierung der Flugzeuge dieser Gesellschaften ein Kostenniveau von Easyjet erreicht? Oder gehen dann in Folge des Anschlusses Arbeitsplätze bei diesen Gesellschaften verloren? Wenn man keinen Overhead mehr braucht, dann macht das natürlich Sinn.

Von den reinen Flukosten her sind die genannten günstiger als Easyjet.Nur der Overheadprojektor macht es wieder teuerer.
Beitrag vom 06.07.2016 - 14:54 Uhr
Wie wird denn durch eine Umlackierung der Flugzeuge dieser Gesellschaften ein Kostenniveau von Easyjet erreicht? Oder gehen dann in Folge des Anschlusses Arbeitsplätze bei diesen Gesellschaften verloren? Wenn man keinen Overhead mehr braucht, dann macht das natürlich Sinn.

das geht ganz einfach 😬
neuer Saison Vertrag und sonst "Wer nicht fliegt,der fliegt",ansonsten gibts auch noch viel feinere Methoden......

Da machen Sie es sich ein bisschen zu einfach. Schauen Sie sich doch einfach mal das Beispiel Air Berlin an, durch die Auslagerung des fliegenden Personals zur LGW und der Umstellung der Flotte auf A320 wurden vordergründig LCC Strukturen geschaffen, trotzdem läuft der Laden nicht. Es gibt also wohl mehr Einflussfaktoren, die den EW-Strippenziehern hoffentlich bekannt sind, um als LCC erfolgreich zu sein. Einer davon könnte eine gewisse "kritische Masse" sein...
Beitrag vom 06.07.2016 - 14:01 Uhr
Wie wird denn durch eine Umlackierung der Flugzeuge dieser Gesellschaften ein Kostenniveau von Easyjet erreicht? Oder gehen dann in Folge des Anschlusses Arbeitsplätze bei diesen Gesellschaften verloren? Wenn man keinen Overhead mehr braucht, dann macht das natürlich Sinn.

das geht ganz einfach 😬
neuer Saison Vertrag und sonst "Wer nicht fliegt,der fliegt",ansonsten gibts auch noch viel feinere Methoden......

Dieser Beitrag wurde am 06.07.2016 14:02 Uhr bearbeitet.


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