Abstimmungsergebnis
Älter als 7 Tage

Lufthansa-Piloten machen Weg für Tarifabschluss frei

Lufthansa Airbus A350-900
Lufthansa Airbus A350-900, © Airbus

Verwandte Themen

FRANKFURT - Passagiere der Lufthansa können aufatmen: Neuerliche Pilotenstreiks sind bis zum Jahresende 2026 vom Tisch. Die Stammpiloten der Gesellschaften Lufthansa und Lufthansa Cargo haben den ausverhandelten Tarifvertrag angenommen, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Für die Einigung stimmten 65,5 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder. Die rund 5.200 Piloten sollen nach interner Darstellung der Lufthansa in den nächsten drei Jahren in mehreren Stufen mindestens 18 Prozent mehr Geld erhalten.

Zusammen mit zwei pauschalen Erhöhungen aus dem Vorjahr ergäben sich je nach Einstufung Gehaltssteigerungen von 25 bis 50 Prozent über die Gesamtlaufzeit von viereinhalb Jahren. Auch eine Einmalzahlung über 3.000 Euro wurde vereinbart.

Bedeutsamer sind zusätzliche Einigungen zu Arbeits- und Bereitschaftszeiten im Manteltarifvertrag sowie die Abschaffung einer zweiten Tarifschiene, die vor Jahren für Neueinsteiger eingeführt worden war. Auch wird eine Lösung für 150 Kapitäne der im Jahr 2020 eingestellten Tochter Germanwings angenommen, die in ihrer bisherigen Funktion zur Mutter Lufthansa wechseln.

Dafür erhalten rund 550 Lufthansa-Piloten finanzielle Entschädigungen, weil sie später zum Kapitän aufsteigen können.

Unklar bleibt zunächst, wie künftig die kurzen Zubringerflüge in die Drehkreuze Frankfurt und München organisiert werden. Der Lufthansa-Konzern hat eine neue Fluggesellschaft "City Airlines" gegründet, die das zu niedrigeren Kosten erledigen soll, als es bislang die Lufthansa-Kerngesellschaft selbst konnte.

Die Tarife der City-Piloten will das Unternehmen mit der VC vereinbaren, die sich in früheren Verhandlungen stets gegen eine derartige Verlagerung gewehrt hat.

Die Tarifkommission der Gewerkschaft hatte die Entscheidung den betroffenen Mitgliedern überlassen und bereits vor gut zwei Wochen erklärt, dass auf dem Verhandlungsweg kein besseres Ergebnis erreicht werden könne. Damit bleibt es in der nun abgeschlossenen Tarifrunde bei einem Warnstreiktag vom 2. September 2022, als der gesamte Flugbetrieb der Stammmarke gestoppt worden war.

Der Vergütungstarifvertrag hat eine Laufzeit bis 31. Dezember 2026, der neue Manteltarifvertrag läuft noch ein Jahr länger.

"Die lange Laufzeit schafft (...) Planungssicherheit für Lufthansa Airline in den kommenden Jahren, insbesondere für das beabsichtigte Wachstum auf der Langstrecke", sagte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann. "Darüber hinaus stärkt die am Verhandlungstisch friedlich gefundene Tarifeinigung die Sozialpartnerschaft."
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 10.08.2023 14:26

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 13.08.2023 - 11:03 Uhr
Das Kapitänsgehalt aus der Kapitängehaltstabelle gibt es auch nicht ewig, ABER das ist auch nur für einen kleinen Teil der Leute interessant die überholt werden, denn die SFO-Tabelle endet nun in Stufe 25. Beispiel: Ein SFO wird nach 20 Jahren Kapitän - dieser wird nicht in Stufe 1 Kapitänsgehaltstabelle eingruppiert, da sein SFO Gehalt schon über dem der ersten Kapitänsstufen liegt - daraufhin wird er dann in die nächstliegende Gehaltsstufe der Kapitäne + 1500€ eingruppiert. Vielliecht Stufe 5 oder 6. In den Gehaltsklassen also anfangs marginal. Deshalb, für einige Kollegen ein Dorn im Auge für 2000€ Brutto mehr pro Woche 5 Tage lang ab Frankfurt oder München 4 Legs zu schrubben, statt 3-4 Langstrecken seiner Wahl im Monat zu fliegen.

"3-4 Langstrecken seiner Wahl fliegen" DER war jetzt echt gut!
Der Knackpunkt ist: Bei dem GWI-Deal damals gab es Lufthansa KTV-Kapitänsgehalt minus 3 Gehaltsstufen, der Rest war grob gesagt gleich. Zu der Zeit sind die Leute nach 8-10 Jahren auf dem rechten Sitz bei LH zur GWI rüber und man war auf einmal in der Kapitänsgehaltstabelle - samt AV und ÜV. Ein großer Sprung.
Ahh, und da war jetzt nicht vier bis fünf Legs schrubben? Zwei bis drei Jahre später wurden die meisten Kollegen derer die zu GW gewechselt auch bei Hanselns Kapitän und bekamen dann mehr als die zu GW gewchselten. Die GW Wechsler hatten dann mehr, wenn sie 90h geflogen sind. Das ist aber auch total unerheblich, da jeder SEINEN Grund hatte, das zu tun , oder lassen.

Wenn City Airlines wie Lufthansa bezahlt, dann wird das vielleicht so kommen wie Sie sagen, das aber passiert erst wenn die Sonne auch im Westen aufgeht. Vielmehr wird wohl ähnlich wie bei EW Discover bezahlt - dort verdient ein Kapitän nach 10 Jahren Seniorität das, was ein LH-FO nach 6-7 Jahren auf dem A320 hat. Da liegen Welten dazwischen.
Jetzt schaue ich mal in meine Glaskugel. Der Co mit heute 6-7 Jahren wird auch nach 12-15 Jahren überhaupt nicht mehr Cpt bei Lufthansa Mutter. Bis dahin hat sie nämlich keine Kurzstrecke mehr und bespielt die nur noch über die City Airlines. Dann ist die Wahl, Cpt werden zu schlechteren Bedingungen, oder bei der Mutter bleiben und auf den vierten Streifen verzichten. Allerdings kommt der Moment, wo es dann vielleicht zu viele Co´s gibt... . Seit letztem Jahr wissen Sie ja, wie die LH Geschäftsleitung tickt... Und wenn man Ihnen dann einen Job in der "Group" anbietet, sogar mit Beförderung und leider bei weniger Einkommen und Sie den ablehnen, würde ich mich schon einmal bei einem Rechtsgelehrten erkundigen, wie Ihre Chancen der Kündigungsverhinderung so stehen. Nach dem Abschluss der VC, der Ihnen bevor steht, hat Carsten Spohr jetzt 3 1/2 Jahre Zeit Tabula Rasa zu machen. Und er wird.



Dieser Beitrag wurde am 13.08.2023 11:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.08.2023 - 19:32 Uhr

Es gibt bei LH keine Tabellen.

Man hat Grundbezüge, Funktionszulagen, jährliche Steigerungsbeträge bis zu einem gewissen Maximum etc. - ist mir alles bekannt =) Wenn ich aber jemanden verdeutlichen muss, dass es kompletter Bull$hit ist anzunehmen, dass ein SFO von LH mit 15 Jahren Seniority zu einer City Airlines wechselt für sein Upgrade um 1/3 weniger zu verdienen mit einem Scheiss Vertrag am Nacken und dafür auch noch seine ÜV + AV aufgibt muss man der Vereinfachung halber von Stufen sprechen..
Beitrag vom 12.08.2023 - 19:11 Uhr

Bei Discover verdient ein Kapitän nach 10 Jahren 11550€ Basis. Ich habe die Tabellen der LH nicht vorliegen, aber das wird ein FO 320 nach 6-7 Jahren nicht haben denke ich.

Im 4. Jahr sind es ab 2026 10.154€ - laut Handout ;)



Es gibt auch kein Handout bezüglich Gehalt.

Doch, hier ein Foto

 https://www.imagevenue.com/ME16R44J




Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden