IATA-Studie
09:50 Uhr

Verzögerte Neuflugzeuge kosten Airlines 2025 Milliardenbetrag

Lufthansa Airbus A340-300
Lufthansa Airbus A340-300, © Lufthansa

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MONTREAL - Airbus und Boeing reißen Liefertermine. Engpässe an Flugzeugteilen und langwierige Zulassungsverfahren bürden Fluggesellschaften weltweit Mehrkosten in Milliardenhöhe auf. Nach Ansicht des Branchenverbands IATA werden Airlines gerade auch von Ersatzteillieferanten ausgequetscht.

Vorerst fliegen die A330-200 bei ITA Airways weiter: Airbus kann bestellte A330-900 wegen fehlender Triebwerke nicht an die Lufthansa-Beteiligung ausliefern, zwei Neuflugzeuge für ITA stehen sich seit Monaten in Toulouse die Fahrwerke in den Bauch.

Bei Boeing sieht es nicht viel besser aus - Lufthansa kann erste 777-9 wegen weiterer Zulassungsverzögerungen voraussichtlich erst 2027 einspulen, sieben Jahre später als geplant. Bei der 787-9 haken Auslieferungen an einer ausstehenden FAA-Vollzulassung für die neue Allegris-Business Class.

Lufthansa hält betagte Teilflotten wie die Boeing 747-400 und den Airbus A340 - wartungsintensive und spritdurstige Vierstrahler - notgedrungen länger in der Luft. Das kostet Geld, viel Geld sogar.

Nach einer Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman für die IATA werden verspätete Neuauslieferungen Airlines weltweit allein 2025 rund elf Milliarden US-Dollar kosten.

Der größte Brocken entfällt mit 4,2 Milliarden US-Dollar auf zusätzliche Kerosinkosten, weitere 3,2 Milliarden US-Dollar gehen für die Wartung drauf. Leasingkosten für benötigte Ersatztriebwerke schlagen mit 2,6 Milliarden US-Dollar, erhöhte Lagerhaltung von Ersatzteilen mit weiteren 1,4 Milliarden US-Dollar ins Kontor.

Bei Ersatzteilen sieht die IATA ihre Mitglieder gerade besonders geschröpft. Der Markt erziele Renditen "im mittleren 20-Prozent-Bereich", sagte IATA-Präsident WIllie Walsh. Eine "erhebliche Konsolidierung" habe den Wettbewerb unter Ersatzteillieferanten in den letzten Jahren spürbar verringert.

Zehn Millionen Euro mehr Gewinn - pro Flugzeug

Lufthansa hofft, dass sich der Lieferstau bei Airbus und Boeing in den nächsten Jahren auflöst. Jedes neue Interkontflugzeug verursache bis zu 30 Prozent weniger Kosten für Treibstoff und Wartung als sein Vorgänger - und erhöhe den Betriebsgewinn (EBIT) so im Schnitt um zehn Millionen Euro pro Jahr, rechnete Lufthansa Investoren gerade vor.
© aero.de | 15.10.2025 09:50


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